Kapitel 11 - Symptome

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~ 4 Wochen später ~

Seit drei einhalb Wochen sind wir jetzt wieder Zuhause. Die letzten paar Tage in der Toskana waren fantastisch. Das Wetter würde noch etwas wärmer und keinerlei Krankheiten oder andere Störfaktoren kamen uns in den Weg. Nur er und ich. Ich und er. Wir waren shoppen, die Stadt anschauen und haben auch die Wellnessangebote vom Hotel ausgenutzt und vieles mehr. Wir haben den restlichen Urlaub in volen Zügen genossen.

Gerade frühstücken wir gemütlich zusammen. Das ist der Vorteil an Wochenende. Wir können ausschlafen, zusammen frühstücken, den Tag zusammem verbringen und genießen.

"Also Heilig Abend feiern wir zusammen und am 1. Weihnachtstag gehen wir dann zu meinen Eltern." fasst Harry zusammen. In 5 Tagen ist Heiligabend. Wir haben schon fast alles geregelt. Essen, Geschenke, den Besuch bei Harrys Familie und dem Grab meiner Eltern. Ich habe ein tolles Geschenk für ihn, ich glaube es wird ihm super gefallen.

"Genau." bestätige ich und nehme einen weiteren Löffel meines Joghurts in den Mund. Bis plötzlich dieses Kribbeln wieder anfängt. Ich hasse es. Sofort schlage ich meine Hand vor den Mund und renne ins Badezimer. Gerade noch rechtzeitig beuge ich mich über die Toilette. Meine Haare werden von Harry zurückgehalten, der mir gefolgt ist.

Seit zwei Tagen muss ich mich immer wieder übergeben. Wahrscheinlich habe ich mir wieder irgendwas eingefangen. So langsam sollte es besser werden. Genau so wie die Bauchschmerzen und die ständige Müdigkeit.

"Du gehst am Montag auf jeden Fall zum Arzt." beschließt Harry einfach. Ich spüle mir den Mund aus bevor ich sofort den Kopf schüttel. Zum Arzt? Niemals.

"Nein. Nein. Harry nein. Niemals." sage ich schnell und ein wenig zu laut, bevor ich mich wieder in die Küche begebe. Ich räume die restlichen Brötchen wieder in die Tüte und lege sie auf auf die Ablage. Den Käse und die Wurst stelle ich gerade in den Kühlschrank als Harry in die Küche kommt.

"Lilly du gehst am Montag zum Arzt, auch wenn ich dich eigenhändig dort hin schleifen muss."

"Das ist nicht dein ernst. Du kannst mir nichts vorzuschreiben. Ich gehe nicht und fertig." Damit ist das Thema für mich abgehakt. Ich werde nicht zum Arzt gehen und vor allem nicht mit Harry. Denn die Symptome machen mir mehr als Angst und wenn das das ist, was ich befürchte, dann bin ich erledigt. Ich muss unbedingt mal mit Jessy sprechen. Aber was denkt er sich denn? Mir einfach Vorschreiben wollen, wann ich zum Arzt gehe. Er weiss ganz genau, wie sehr ich Ärzte hasse.

"Du bist meine Freundin. Du bist mir wichtig. Ich will nur gutes für dich, also gehst du Montag zum Arzt. Da diskutiere ich nicht." sagt er und in seiner Tonlage merkt man, dass er es ernst meint. Mir egal. Meine Entscheidung steht fest und diese ist, dass ich nicht zum Arzt gehe.

Ihn und seine letzte Aussage ignorierend räume ich das Geschirr weg und gehe dann aus der Küche. Im Wohnzimmer setze ich mich auf die Couch und ziehe die Beine an mich. Mit den Armen umschlinge ich meinem Bauch und hoffe einfach nur, dass Harry das Arzt-Thema jetzt endlich lässt. Ich bin so sauer auf ihn. Er kann doch nicht einfach für mich entschieden, ob ich zum Arzt gehe oder nicht. Er weiss, dass ich es hasse wenn mir jemand vorschreibt, was ich machen soll. Einen Vorschlag geben ist ja in Ordnung aber einfach sagen, dass ich das mache ohne wenn und aber, das kann ich nicht leiden.

"Ignoriest du mich jetzt?" fragt er entrüstet und setzt sich neben mich. Ich ignoriere ihn mal wieder und drücke meine Arme stärker um meinen Bauch. Diese Schmerzen bringen mich noch um.

"Sag mal, hast du Bauchschmerzen?" skeptisch schaut er mich an aber ich schenke ihm nur einen bösen Blick. Er soll einsehen, dass ich nicht zum Arzt möchte.

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