Zwei Wochen sind seit dem Telefonat zwischen mir und Ayman vergangen. Wir hatten auch seitdem nicht mehr gesprochen gehabt. Ich vermutete, dass uns einfach klar wurde, dass wir keine Chance mehr hatten, da wir beide nicht auf unsere Wünsche und Träume verzichten wollten. Dennoch stellte ich mir die Frage, ob unsere Liebe vielleicht doch stark genug wäre diese Entfernung auszuhalten. Meine letzten Prüfungen standen an und das Lernen war meine Ablenkung von Ayman. Ich würde so gerne mit ihm von neu anfangen, doch er lebt auf dem anderen Kontinent und das macht es unmöglich. Meine Schwester und Ich hatten gestern noch darüber gesprochen und sie war der Meinung, dass eine Trennung unmöglich für uns beide wäre, weil wir uns schon zu sehr einander gewöhnt und lieben gelernt haben. Meine Cousine Meryam war der Meinung, dass wir unter vier Augen über alles sprechen müssen, denn so etwas klärt man nicht über einen Anruf oder über Skype, deswegen habe ich auch einen Flug gebucht. Ich werde in drei Wochen nach Kanada fliegen. Durch Suhra habe ich die Adresse in Kanada bekommen. Ich werde Ayman nicht sagen, dass ich kommen werde, denn es soll eine Überraschung werden, trotz all dem was geschehen war. Mein Vater wollte nicht, dass ich alleine fliege, weshalb Leyla vorgeschlagen hat mitzufliegen. Youssef wollte Anfangs auch mit, doch er muss arbeiten. Er hat ihr trotzdem erlaubt mit mir zu fliegen. Ich muss ehrlich zugeben ich habe Angst. Ich weiß nicht wie Ayman auf mich reagieren wird.
Was sich sonst noch verändert hat in meinem Leben?.. Eigentlich nichts außer, dass Zakaria und Ich gute Freunde geworden sind. Er war am Anfang ziemlich komisch, arrogant und selbstsüchtig, aber wenn man ihn näher kennenlernt, dann wird man ihn mögen. Am Anfang hatte Leyla was gegen unsere Freundschaft, doch sie hat gemerkt, dass ihr Bruder wirklich nur mit mir befreundet sein möchte, weswegen sie es jetzt auch akzeptiert. Zakaria und Ich gehen meistens zusammen zur Uni-Bibeliothek und lernen für unsere Prüfungen. Heute wollten wir wieder zusammen lernen gehen. Mein Handy klingelte. Es war Zakaria, der mich anrief.
Zakaria:" Salam."
Ich:" Wa3alaikum Salam."
Zakaria:" Ich wollte jetzt losfahren."
Ich:" Ich komme jetzt auch."
Zakaria:" Soll ich dich abholen?"
Ich:" Nein das ist nicht nötig."
Zakaria:" Gut ich warte vor dem Eingang auf dich."
Ich:" Gut ich mache mich jetzt auf den Weg."
Ich wollte nicht mit Zakaria fahren, ich meine das macht man nicht. Er ist nur ein guter Freund, doch jeder außenstehende kann das falsch interpretieren. Ich nahm meine Tasche mit den vielen Büchern, meinen Laptop und meine Jacke. Ich lief die Treppen runter und verabschiedete mich von meinen Eltern.
Ich:" Baba, Mama ich gehe jetzt in die Bibeliothek."
Baba:" Gehst du alleine?"
Ich:" Nein Leylas Bruder kommt mit mir."
Ja ich weiß, das hört sich für meine Eltern jetzt komisch an, aber ich werde sie ganz bestimmt nicht anlügen.
Mama:" Was hast du denn mit Leylas Bruder zutun?"
Ich:" Wir lernen nur immer zusammen."
Baba:" Fatima wieso bist du denn immer so neugierig Nouhaila weiß was sie tut."
Ich:" Ist schon in Ordnung Baba."
Mama:" Hast du eigentlich was von Ayman gehört? Wann will er denn mit seinen Eltern kommen?"
Diese Frage war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich weiß ja nicht mal, ob es überhaupt noch dazu kommen wird. Meine Mutter weiß von allem überhaupt nichts. Mein Vater jedoch weiß über alles Bescheid. Ich habe ihn aber nicht informiert. Ayman und mein Vater scheinen sich soo gut zu verstehen, dass sie öfter telefonieren und das häufiger als ich mit Ayman telefoniert habe. Mein Vater bemerkte meine traurige Miene, weshalb er mir zuzwinkerte und mir das Zeichen gab zu gehen, denn er würde meine Mutter aufklären.
Baba:" Wir wollen sie jetzt auch nicht aufhalten."
Mama:" Verbirgt ihr mir irgendwas?"
Ich:" Ich muss jetzt wirklich los bis heute Abend."
Ich nahm meinen Autoschlüssel, verließ das Haus und fuhr zur Bibeliothek. Dort wartete schon Zakaria auf mich. Ich parkte mein Auto und stieg aus. Wir begrüßten uns, indem wir uns die Hand schüttelten. Wir nahmen uns einen Spind, legten unsere Taschen und Jacken hinein und legten unsere Bücher und Laptops in den Korb. Wir entschieden uns für den Saal, indem man nicht sprechen darf. Ich packte meinen Laptop aus und schlug meine Bücher auf. Meine Motivation war einfach da und ich wollte diese Prüfungen einfach mit guten Noten bestehen. Auch Zakaria vertiefte sich in seine Bücher und war konzentriert bei der Sache. Nach drei Stunden, hatten wir uns entschieden Pause zu machen. Wir ließen unsere Sachen dort liegen, damit unsere Plätze nicht genommen werden. Wir gingen in die Cafeteria, kauften uns einen Kaffee und setzten uns auf die Barstühle.
Zakaria:" Wann hast du deine Prüfungen?"Ich:" In zwei Wochen und du?"
Zakaria:" In einer Woche."
Ich:" Das geht so schnell ich pauke schon seid drei Monaten für diese Prüfungen."
Zakaria:" Die Abschlussprüfungen sind immer die schlimmsten."
Ich:" Ich bin echt froh, wenn das ein Ende hat."
Zakaria:" Wann beginnst du mit deinem Referendariat?"
Ich:" Ich habe eine Zusage bekommen. Wenn ich die Prüfungen bestehe, dann würde ich gerne direkt anfangen."
Zakaria:" Das schaffst du schon."
Ich:" Inchallah ich wünsche dir auch ganz viel Erfolg."
Zakaria:" Wie geht es Ayman in Kanada?"
Mit der Frage hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich meine wir haben nie über Ayman und meine Probleme gesprochen, doch wahrscheinlich war er schon soweit.
Ich:" Dem geht es gut."
Zakaria:" Das freut mich für ihn wann kommt er denn wieder?"
Ich:" Für die nächsten fünf Jahre erst mal gar nicht."
Zakaria:" Bitte was?"
Ich:" Ja du hast schon richtig gehört."
Zakaria:" Ich verstehe das nicht wieso bleibt er so lange dort?"
Ich:" Er hat die Chance bekommen dort sein Studium zu beenden und anschließend dort zu arbeiten."
Zakaria:" Waow das ist wirklich ein großer Karrieresprung."
Ich:" Ja das stimmt."
Zakaria:" Und wie habt ihr euch das vorgestellt? Wollt ihr jetzt 5 Jahre getrennt leben?"
Ich:" Ich habe selber noch keine Ahnung wohin das Führen soll."
Zakaria:" Sollen wir weiter lernen gehen?"
Ich:" Ja dafür bin ich auch."
Wir standen auf, bezahlten den Kaffee und wollten gerade gehen, doch ich war wie im falschen Film. Meine Beine wurden weich, mir wurde schwindelig und am liebsten wollte ich einfach im Erdboden versinken. Auch Zakaria stand sprachlos neben mir. Warum jetzt? Warum hier? Und warum ausgerechnet jetzt, wo Zakaria mit mir war? Er sah mich enttäuscht und wütend an und ich spürte wie seine Liebe zu mir sich in Hass verwandelte.
Es war Ayman!
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Eine Liebe mit Schmerz ,Kummer &Hoffnung
Roman d'amourSalam Ich bin Nouhaila ,bin 23 Jahre alt , bin Marokkanerin (wie man unschwer an meinem Namen erkennen kann ) und studiere auf Lehramt. In meiner Geschichte lernt ihr mich, meine Familie und meine Große Liebe kennen Mehr dazu erfahrt ihr , wenn i...