Eine Liebe mit Schmerz ,Kummer &Hoffnung

36.Kapitel

Aymens Worte gehen mir einfach nicht aus dem Kopf.
" Wenn wir unsere Aufgaben erfüllen, ist es unsere Aufgabe unsere Aufgaben nicht zu vernachlässigen."
Er hat vollkommen Recht.
Ich liege die ganze Zeit schon in meinem Bett und höre diese Worte wie im Echo.
Ich ließ den Tag Revue passieren und dachte über die vielen Ereignisse nach, die in meinem Leben in so kurzer Zeit eintraten.
Jemand klopfte an der Tür und trat herein.

Baba:" Nouhaila darf ich reinkommen?"

Ich:" Ja natürlich."

Er legte sich zu mir ins Bett wie in den alten Zeiten und streichelte meine Kopfhaut.

Ich:" Dafür werde ich wahrscheinlich nie zu alt."

Baba:" Allerdings. So bist du als kleines Kind immer am Besten eingeschlafen."

Ich:" Baba dann solltest du damit aufhören, bevor ich gleich wirklich einschlafe."

Baba:" Das wäre schlecht. Du hast dein Handy unten vergessen. Es klingelt schon die ganze Zeit ich habe es dir auf dein Nachtschränkchen gelegt."

Ich:" Vielen Dank "

Baba:" Kein Problem. Wie läuft es in der Uni ?"

Ich:" Soweit ganz gut. Wir haben alle unsere Prüfungen hinter uns und warten jetzt vergeblich auf die Ergebnisse."

Baba:" Khair inchallah und wie geht es Aymen ?"

Ich:" Sehr gut hamdoullah wir haben uns heute mit Leyla und Youssef getroffen."

Baba:" Das freut mich.
Bghit nsawlik fukache ghadi ji Aymen m3a waladih Bache ikhtbok?
( Was ich dich eigentlich fragen wollte ist, wann Aymen und seine Eltern kommen, um um deine Hand anzuhalten? ) "

Ich:" Das habe ich ihn heute auch gefragt und er meinte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, da Mayssa mit dem Abistress fertig ist, Hamza mit dem Umzug auch endgültig fertig ist und wir alle Prüfungen hinter uns haben."

Baba:" Der hat ja an alles gedacht.
Ich bin aber auch der Meinung. Ihr kennt euch jetzt schon eine Weile und wie man sieht versteht ihr euch blind."

Ich:" Er wird heute seine Eltern anrufen. Sie werden sich freuen, wenn sie wissen, dass es soweit ist."

Baba:" Das tun wir alle mein Schatz."

Ich:" ich höre eine Aber ...."

Baba:" Es ist schön zu wissen, dass du jemanden gefunden hast, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen möchtest, aber auch zu wissen , dass meine Tochter kein kleines Kind mehr ist und jetzt ihren eigenen Weg geht und ihre eigenen Familie gründet, lässt ein Auge wieder tränen."

Ich sah zu ihm hoch und erblickte Tränen in den Augen, die langsam auf seine Wangen runterflossen. Dieser Anblick machte mich so traurig, da ich selber so sehr an meinen Eltern , meiner Schwester und an diesem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, hänge. Ich wischte ihm die warmen Tränen weg.

Ich:" Baba noch bin ich hier und das noch ziemlich lange. Aymen und Ich sind nicht mal verlobt also brauchst du dir keine Sorgen machen. Aber falls es soweit kommen sollte, dann wird es tatsächlich schwer. Ich habe mich an diese Umgebung gewöhnt, an dieses Haus und mich von euch zu lösen wird ein harter Schritt ins neue Leben. Aber wenn wir ehrlich sind, wenn wir diese harten Schritte nicht gehen würden, werden wir nicht erwachsener , oder lernen nicht aus unseren Fehlern , oder wir kommen nie an unser Ziel."

Baba:" Ich sehe schon. Nouhaila du bist schon sehr erwachsen du kannst gar nicht erwachsener werden. Ich bin stolz auf dich und ich werde jeden Schritt den du gehst im Leben begleiten."

Ich:" Ich liebe dich Baba"

Baba:" Ich dich auch mein Kind."

Das habe ich gebraucht...
Die Arme und Worte meines Vaters.
Sie helfen mir immer wieder jegliche Verwirrungen und Zweifel zu vergessen. In seinen Armen bin ich wohl eingeschlafen.
Als ich am frühen Morgen aufwachte, erblickte ich sofort auf mein Handy, das auf meinem Nachtschränkchen lag. Ich erinnerte mich daran, dass Baba sagte, dass es die ganze Zeit geklingelt hat.
Es war Leyla, die versucht hatte mich den ganzen Abend zu erreichen.
Also rief ich sie zurück.

Leyla:" Guten Morgen Schlafmütze."

Ich:"Guten Morgen."

Leyla:" Ich habe gestern bestimmt 50 mal angerufen. Warst wahrscheinlich noch mit Aymen oder ?"

Ich:" Nein im Gegenteil ich war zu Hause. Mein Handy lag nur unten und ich war oben."

Leyla:" Achso ... Hast du heute schon was vor?"

Ich:" Nein ... Ich habe auch keine Lust zu Hause zu bleiben."

Leyla:" Gut ich nämlich auch nicht.
Wo und wann wollen wir uns treffen?"

Ich:" Ich hole dich in einer stunde ab."

Leyla:" Ok yallah bis gleich."

Ich:" inchallah"

Ich ging ins Bad und machte erstmal die Gebetswaschung und anschließend ging ich beten. Ich machte mir schnell ein Brot und zog mich an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich beeilen muss. Ich stieg schnell ein und fuhr los. Nach einer 15 minütigen Fahrt kam ich endlich an und sah Leyla vor der Tür. Ich stieg aus um sie zu begrüßen.

Ich:"Salam."

Leyla:" Wa3alaikum Salam Hbiba."

Ich:" Wie geht's dir?"

Leyla:" Hamdoullah und dir ?"

Ich:" Auch ... Wo sollen wir hin?"

Leyla:" Sollen wir erstmal frühstücken gehen ich habe übertrieben Hunger."

Ich:" Bin dabei !"

Wir gingen in mein Lieblingscafé Merana und bestellten uns jede Menge zu Essen.

Leyla:" Erzähl mal wieso bist du gestern einfach gegangen als dieser Karim zu uns kam."

Ich:" Karim ist der Sohn des besten Freundes meines Vaters....

Ich erzählte ihr alles. Mir war einfach danach alles auszuspucken. Ich wusste, dass sie mein Verhalten verstehen wird.

Leyla:" Sein Verhalten ist aber mehr als verständnisvoll."

Ich:" Ja das finde ich auch aber seitdem ich im Krankenhaus lag ist er total komisch. Ich war am schlafen und als ich aufgestanden bin saß er auf einmal neben mir. Der war total angespannt. Er wollte mit mir reden aber Aymen kam plötzlich und seitdem habe ich ihn auch nicht mehr gesehen außer gestern. Jedenfalls ist sein Verhalten seit seinem Besuch im Krankenhaus total bizarre."

Leyla:" Willst du denn nicht wissen worüber er mit dir sprechen wollte?"

Ich:" irgendwie nicht, denn ich ahne nichts Gutes."

Leyla:" Ja gut dann kann ich das verstehen aber du kannst dich nicht länger vor ihm verstecken. Heute oder Morgen wird es wieder eine Begegnung geben und dann wird dir keiner daraus helfen."

Ich:" Ja ich weiß, aber Themawechsel... Meine Eltern möchten dich und Youssef unbedingt kennenlernen. Deswegen wollen wir euch zum Essen einladen."

Leylas Blick veränderte sich rückartig.
Als hätte ich was falsches gesagt.
Dabei habe ich sie und Youssef doch nur eingeladen.

Ich:" Leyla wieso bist du auf einmal so komisch habe ich was falsches gesagt?"