94.Kapitel

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Eine Woche ist seit meiner letzten Begegnung mit Zakaria vergangen. Er ist vor 5 Tagen endgültig nach Amerika geflogen. Seine Schwester und zugleich meine beste Freundin Leyla, weiß über alles bescheid. Er hat ihr alles erzählt und sie war mehr als enttäuscht von ihm. Sie hätte niemals gedacht, dass ihr Bruder sich auf so eine Sache einlassen würde, aber da haben wir uns beide getäuscht. Sie hat sich für sein Verhalten bei mir entschuldigt, aber das hätte sie nicht machen müssen. Ich habe auch dieses Erlebnis runterschlucken müssen. Ich bin immer noch verletzt, enttäuscht und sauer, aber ich kann mich nicht mein ganzes Leben damit beschäftigen. Ich muss nach vorne schauen und an mich denken. Heute ist Meryams Hennaabend. Sie ist sehr aufgeregt und durcheinander, aber das ist normal. Sie wird den Bund der Ehe eingehen und das ist ein großer Schritt im Leben. Unsere Familien aus Frankreich, Louxemburg, Aachen und Dortmund waren angereist und es war, wie ihr euch vorstellen könnt, die Hölle zu Hause. Zum Glück haben wir ein großes Haus, aber es wurde wirklich knapp. Ich teilte mir mein Zimmer mit 6 Cousinen und meiner Schwester. Die Männer schliefen im Wohnzimmer und die Frauen im alten Zimmer von Hamza. Der Rest der Mannschaft war bei Khalti Khadija untergebracht. Es war schon 14 Uhr und wir Frauen machten uns so langsam fertig. Wir machten uns gegenseitig die Haare, die Schminke und brachten uns in gute Stimmung. Meryam war bei ihrer Negafa und schickte uns Bilder. Sie sah wunderschön aus masha'allah. Mein Bruder Hamza sah ich nach einer Zeit auch endlich wieder und seine Frau, Rizlane hatte mittlerweile einen kugelrunden Bauch. Der Hennabend fand bei Meryam zu Hause statt, da sie ein sehr großes Wohnzimmer hatten. Wir fuhren allesamt zu ihr und man hörte die laute Musik und die gute Stimmung zu Hause. Ich begrüßte alle meine Onkel und Tanten und meine Cousinen und Cousins. Meryam saß schon auf ihrem Brautstuhl und die Negafa fing an sie mit Henna zu bemalen. Ich setzte mich zu Meryam und versuchte mich in der Lautstärke mit ihr zu unterhalten.

Meryam:" Ich bin so aufgeregt. Ich kann selber noch nicht fassen, was hier geschieht."

Ich:" Meryam genieße es, denn du heiratest nur ein Mal im Leben."

Meryam:" Ich weiß, dass es dir noch nicht ganz so gut geht, aber mir bedeutet das sehr viel, dass du mir zur Seite stehst."

Ich:" Meryam du bist meine Cousine und es ist selbstverständlich, dass ich für dich da bin und ich mich mit dir freue. Das, was mir passiert ist, ist Geschichte. Mich interessiert das alles nicht mehr. Mich lässt das alles mittlerweile kalt und das ist auch gut so. Genug von dem Thema. Du siehst wunderschön aus."

Meryam:" Danke mein Schatz."

Ridouan:" Nouhaila willst du mich gerade verarschen? Stehe mal auf und komm tanzen!"

Ich:" Du tanzt doch schon die ganze Zeit und machst super Stimmung."

Ridouan:" Ohne dich ist es nicht das Gleiche."

Meryam:" Du hast ihn gehört also stehe auf."

Ich stand auf und tanzte mit meinen Cousinen und mit Ridouan. Er sah sehr gut aus und so fröhlich. Kein Wunder seine Schwester heiratet morgen, aber er sah irgendwie so erleichtert aus und er strahlte so schön. Ich nahm mir vor ihn später anzusprechen, aber erst Mal tanzten wir die ganze Zeit. Meine Mutter rief mich und bat mich zu Hause ein paar Sachen zu holen. Ridouan sah mich rausgehen und kam mit.

Ich:" Lass mit meinem Auto fahren."

Ridouan:" Was müssen wir holen?"

Ich:" Große Teller und die Plätzchen, die Mama und Khalti letzte Woche gebacken haben."

Ridouan:" Dann fahr mal los."

Ich startete den Motor und fuhr los. Ridouan machte wieder Musik an und fing an zu tanzen und das im Auto. Er machte mich ganz nervös, also reduzierte ich die Lautstärke und grinste ihn an.

Eine Liebe mit Schmerz ,Kummer &HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt