90.Kapitel

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Mir tat das Gespräch wirklich gut. Es musste einfach raus, auch wenn schon  eine lange Zeit vergangen war. Ich fühlte mich etwas leichter, doch mich bedrückte immer noch das Problem, das ich nicht wusste. Ich habe seit dem Abschied nicht mehr normal geschlafen und ich bin ein Mensch, der mit einer Sache erst abschließen kann, wenn alle Tatsachen auf den Tisch liegen und geklärt wurden. Ich kann Zakaria nicht aus meinem Leben streichen ohne zu wissen, warum ich ihn aus meinem Leben streichen soll. Das ist eine Sache der Unmöglichkeit und deswegen habe ich beschlossen nach Zakaria zu suchen. Ich will wissen was Sache ist und  deswegen muss ich mit ihm reden, denn anders wird es nicht funktionieren. Ich habe meiner Schwester erzählt, dass ich mich dazu entschlossen habe nach Zakaria zu suchen und sie hat mich nur darin bestärkt. Ich liebe Mayssa so sehr. Sie mag vielleicht frech sein, aber sie ist eine wahre Schwester und immer für mich da, wenn ich sie brauche. Durch meinen Entschluss, konnte ich die Nacht etwas besser schlafen. Ich stand früh am morgen auf und traf auf meine Eltern am Esstisch.

Baba:" Guten morgen mein Schatz."

Ich:" Guten morgen Baba." und küsste ihn auf seine Stirn.

Mama:" Auch von mir guten Morgen benti (Tochter)."

Ich:" Guten Morgen Mama." und küsste sie ebenfalls auf die Stirn.

Baba:" Möchtest du nicht frühstücken?"

Ich:" Ich frühstücke mit den Kollegen in der Frühstückspause. Ich trinke nur einen Kaffee."

Ich schenkte mir einen Kaffee ein und las mir die Zeitung durch. Ich bemerkte die Blicke meiner Eltern, doch ignorierte sie. Sie hatten was zu sagen, doch keiner rückte mit der Sprache raus.

Ich:" So ich muss dann mal."

Baba:" Ich muss jetzt auch los."

Ich zog mir meine Jacke an, nahm meine Unterlagen und meine Tasche. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und ging gemeinsam mit meinem Vater raus.

Baba:" Soll ich dich zur Schule fahren?"

Ich:" Nein Baba das brauchst du nicht ich muss nach der Arbeit noch ein paar Sachen erledigen."

Baba:" Hör mir mal zu mein Kind. Was beschäftigt dich wieder? Diese Falten auf deiner Stirn verraten, dass du dir wieder viel zu viele Gedanken machst. Du weißt, dass du über alles mit mir sprechen kannst, egal was es ist."

Ich:" Baba du brauchst dir keine Sorgen machen. Es ist alles in Ordnung. Ich bin nur aufgeregt, weil mein Staatsexamen mir bald bevor steht und ich mich gut vorbereiten muss."

Baba:" Das ist gelogen, aber ich will dich zu nichts drängen. Rede mit mir, wenn du bereit bist."

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, stieg in sein Auto und fuhr los. Mein Vater ist das Wichtigste in meinem ganzen Leben und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun würde. Er ist ein liebevoller Vater, der alles aufgeben würde für uns. Nichts ist Stärker als sein Glaube an Allah und die Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern. Mein Vater ist mein Vorbild und ich möchte ihn in meinem Leben einfach nicht missen. Ich weiß, dass eines Tages wir alle diese Welt verlassen, aber ich bin noch nicht bereit meinen Vater loszulassen. Ihm geht es Al Hamdoullah gut und ich sollte nicht darüber nachdenken, wie es wäre, wenn er nicht mehr da wäre und das hier und jetzt mit ihm genießen, doch jeder macht sich irgendwann darüber Gedanken. Als ich wieder zu mir fand, stieg auch ich in mein Auto und fuhr zur Schule. Ich hatte die ersten Stunden Mathe und hatte ein neues Thema angefangen, das jeder verstanden hatte außer zwei Schüler, die ich am Nachmittag wieder sehen wurde im Förderunterricht. In der Pause gratulierten mir die Kollegen für das wunderbare Angebot und sprachen mir ein das Angebot anzunehmen. Nach der Pause unterrichtete ich mit einer anderen Kollegin und ihr Unterricht gefiel mit sehr, weswegen ich mir nebenbei Notizen machte. Nach dem Förderunterricht hatte ich Feierabend und fuhr direkt ins Krankenhaus. Ich parkte das Auto und fragte, ob Dr. Weber noch im Haus war. Er war tatsächlich da und nahm sich Zeit für mich. Er brachte mir einen Kaffee und in Ruhe unterhielten wir uns.

Eine Liebe mit Schmerz ,Kummer &HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt