1. Essen mit Umwegen

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**Lia P.o.V**

Als ich aufwachte und meine Augen langsam öffnete, wünschte ich mir sofort ich hätte es bleiben lassen. Das grelle Licht der Sonne, welches durch einen dünnen Spalt unseres Rollladens in mein Gesicht fiel, blendete mich unangenehm. Im nächsten Moment nahm ich meine Umgebung genauer wahr und spürte Nicos Atem an meinem Hinterkopf und seine Arme um meinen Bauch.

Ich genoss den Moment der Stille, einfach nur mit ihm hier zu sein.

An meinem Rücken spürte ich wie sein Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte und ich kuschelte mich noch enger an ihn. 

"Na, schon wach?", nuschelte Nicos verschlafene Stimme in mein Ohr und ich drehte mich um, um ihm in seine wunderschönen, dunkelblauen Augen schauen zu können.

Mit meinen Fingern strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die sich von seinen dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren gelöst hatte. Er lächelte bei meiner liebevollen Geste, nahm meine Finger aus seinem Gesicht und küsste sie.

Nico drehte sich um, sodass er auf dem Rücken lag und setzte sich mit einem Ruck auf. Ich beobachtete ihn, wie er sich den Schlaf aus den Augen rieb. 

"Ich muss heute schon ein bisschen früher los, weil das Management noch irgendwas mit mir besprechen will, keine Ahnung was die schon wieder wollen...", meinte er und schwang seine Beine über die Bettkante, um sich auf den Weg in Richtung Badezimmer zu machen.

Ich setzte mich auf und griff neben mich auf meinen Nachtisch, um mein Handy zu checken. Es kündigte mir ein paar verpasste Nachrichten an und ich scrollte durch Social Media, bis Nico nochmal den Kopf durch die Tür streckte, um sich von mir zu verabschieden. Er hatte seine dunklen Haare ordentlich gekämmt und gestylet, sodass seine blauen Augen sofort heraus stachen.

Über seinen schwarzen Nikes, trug er eine normale blaue Jeans und darüber ein weißes T-Shirt und eine rote Kapuzenjacke von A&F. "Prinzessin, ich muss jetzt los, bin dann wahrscheinlich so gegen 13.00 Uhr wieder da".

Ich lächelte ihm zu, stand auf und gab ihm einen Kuss. "Okay, dann werde ich versuchen mir den Nachmittag für dich freizuhalten", erwiderte ich grinsend und gab ihm noch einen Abschiedskuss, bis er sich schließlich von mir löste und die Treppen runter sprang. Ich hörte noch wie er ein "Tschüss", durchs Haus rief und mir damit ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnte, bevor unsere Haustür ins Schloss fiel.

Schnell streifte ich mir ein T-Shirt von Nico über, band mir meine Haare zu einem unordentlichen Dutt hoch und schlurfte nach unten in die große, offene Küche, wo ich mir ein Brötchen mit Marmelade schmierte und einen Kakao machte.

Als ich fertig mit essen war, setzte ich mich vor den Fernseher und schaltete durch die Kanäle bis ich irgendwann bei einer Serie hängenblieb. Nach etwa einer halben Stunde klingelte mein Handy.

"Ja?", fragte ich in den Hörer. "Heyyyyy allerbeste Lieblingsfreundin" hörte ich die Stimme von meiner allerbesten Lieblingsfreundin Grace durch den Lautsprecher trällern. Leider hatten hatten wir in den letzten Monaten fast nur über Telefon Kontakt, da sie mit ihrem Freund in Italien im Urlaub war und ich nun mal mit Nico zusammen, in England wohnte, "Okay, was willst du?!", fragte ich sie lachend.

"Gar nichts!!!", gab sie gespielt empört zurück. Wir quatschten noch ewig und als ich das nächste mal auf die Uhr sah, war es schon 12.32 Uhr. Nach fünf weiteren Minuten verabschiedeten wir uns schließlich wieder von einander.

Ich stand auf, um ins Bad zu gehen und zu duschen. Als ich fertig war, schminkte ich mich, ließ meine langen, gewellten, hellbraunen Haare offen über meine Schultern fallen und zog mich um.

The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt