14. Das ist toll

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Wir blieben noch zwei Tage bei meinen Eltern und genossen die Zeit, einfach mal alleine zu sein, da immer noch niemand mitbekommen hatte, das Nico noch in Deutschland war.
Doch schließlich saßen wir im Flieger, auf dem Weg nach London, nach Hause.
Heute Abend waren wir beide mit Grace und Daniel zum Abendessen verabredet.

Zuhause angekommen packten wir als erstes unsere Sachen aus, bevor wir uns beschlossen noch kurz einkaufen zu gehen.

Ich trug eine normale blaue Jeans, ein langärmliges T-Shirt und darüber eine Kapuzenjacke. Meine Haare fielen mir über eine Schulter und wurden von eine Mütze auf dem Gesicht gehalten wurden.

Nico und ich setzten uns un unser Auto und fuhren aus der Einfahrten. Diesmal warteten keine Paparazzis vor unserem Haus. Wahrscheinlich hatten sie es vorerst aufgegeben, da vier Tage lang keiner mehr aus unserem Haus gekommen war.

Es hatte schon überall Gerüchte gegeben, was wir die ganze Zeit gemacht hatten und wo wir waren. Und es war wirklich alles von Flitterwochen bis vor der Öffentlichkeit verstecken dabei, wobei letzteres gar nicht mal so weit verfehlt war.

Der Supermarkt war nicht sehr voll, weswegen wir bis jetzt noch nicht erkannt worden sind. Nico stand auf unseren Einkaufswagen gestützt hinter mir und ich ergriff gerade eine Packung Spagetti aus einem Regal, um sie in den wagen zu legen, als ich hinter mir eine quietschende Stimme hörte.

"Oh mein Gott!", schlagartig drehte ich mich um. "Oh mein Gott! Ihr seit Nico und Lia! Oh mein Gott!". Das etwa 14 - jährige Mädchen hatte sich eine Hand vor den Mund geschlagen und sah uns mit aufgerissenen Augen an.

Ich lächelte vorsichtig und Nico stieß sich von unserem Wagen ab.
"Hey," er grinste sie an und umarmte sie. Ich konnte sehen das sie zitterte. Sie ging ein paar Schritte auf mich zu und ich nahm sie auch in den Arm. Ich spürte ihren zitternden Atem und wie sie versuchte ruhig zu bleiben.

"Kann ich vielleicht ein Foto und ein Autogramm von euch haben?", fragte sie vorsichtig.
"Ja klar", erwiderte Nico freundlich und stellte sich neben sie um ein Foto mit ihr zu machen.

Als wir fertig waren und dem Mädchen auf einem Zettel unterschrieben hatten, verabschiedeten wir uns wieder voneinander.

"Ach", sagte Nico noch an das Mädchen gerichtet, "tust du uns den Gefallen und postest das erst in einer Stunde oder so, damit wir hier nicht gleich ein Fan-Treffen haben..."
"Klar", antwortete sie. Wir setzten unseren Einkauf fort und als wir wieder in unsere Straße einbogen, sah ich schon das wieder ein paar Fotografen vor unserem Haus standen.
Ich seufzte und Nico lehnte sich tief in den Autositz zurück.

Ich grinste ihn an.
"Willkommen Zuhause", sagte ich zu ihm und er versuchte sich ein Lachen zu vergreifen.
Als wir in Richtung Garageneinfahrt fuhren, wurden wie wild Fotos von uns gemacht.
Bevor wir auf unserem Grundstück verschwanden. Winkte ich noch kurz und Nico streckte den Kameras frech die Zunge heraus.

Am Abend standen wir beide vor der Haustür von Daniel und Grace. Ein grinsender Daniel öffnete uns die Tür.
"Na, zurück aus den Flitterwochen?" Feixte er und betonte dabei das Wort Flitterwochen besonders. Grace tauchte hinter ihm auf und tat so als ob die ihm eine Kopfnuss geben würde, musste sich aber auch das lachen verkneifen.

Ich verdrehte die Augen und Nico versuchte so strafend wie möglich zu gucken.
Schließlich brachen wir dann aber doch in Gelächter aus und traten in das Haus ein.

"Nein jetzt mal im ernst, wie war es?", fragte Grace mich, als ich mich zu ihr in die Küche gesellte.
Die beiden Jungs waren irgendwo in den Keller verschwunden weil Daniel Nico etwas zeigen wollte.
"Es war echt toll!", sagte ich seufzend. "Und bei euch zwei hübschen? Alles gut so weit?" Wir unterhielten uns noch ein wenig, bis mir plötzlich etwas einfiel:
"Du wolltest mir doch irgendwas sagen, vor einer Woche oder so, vor dem Konzert! Das habe ich voll vergessen". Ich sah sie erwartungsvoll an und wartete auf eine Antwort. Plötzlich fing sie an zu strahlen.

"Stimmt ja! Oh mein Gott, wie konnte ich das nur vergessen."
Nun war ich erst recht verwirrt. "Was ist denn? So wie Du strahlst, kann es ja nichts all zu Schlimmes sein"
"Lia, ich bin schwanger!"

Ich riss meine Augen auf, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet."Ahh, Grace da ist so toll, ich weiß gar nicht was ich sagen soll." Grace strahlte gerade mit der Sonne um die Wette und wir fielen uns in die Arme. Ich konnte es nicht fassen.
"Und was hat Daniel gesagt?",fragte ich sie. "Glaub mir, ich habe ihn selten so glücklich gesehen."
Ich freute mich unfassbar für meine beste Freundin. "Ich meine", setzte Grace fort, "wie habe es zwar nicht geplant, natürlich waren Kinder im Gespräch, aber du kann gar nicht glauben wie glücklich ich gerade bin!"

In dem Moment kamen die Jungs durch die Tür. Daniel schaute uns kurz fragend an. Fing aber im nächsten Moment an zu strahlen wie ein verrückter, ging auf seine Freundin zu und gab ihr liebevoll einen Kuss. Nico lehnte immer noch im Türrahmen und sah noch verwirrter aus als vorher. "Hab ich irgendwas verpasst?!" Ich lachte.

"Frag das mal deinen besten Freund", meinte ich nur. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen Schatz Nico zu Daniel. "Tja ich schätze wir werden hier bald zu dritt wohnen." Mein freund sah jetzt noch verwirrter aus als vorher. Innerlich schlug ich mir mit der Hand vor die Stirn. War so viel Blödheit eigentlich erlaubt?
"Nico, ich bin schwanger", löste Grace lachend das Rätsel und Nico schien zu begreifen. "Oh, Grace, Daniel das ist toll!" Er ging auf beide zu und umarmte sie.


The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt