The Flashlight in your Eyes

29. Konzert 3.0 - Schock

Heute war unser zweites und vorletztes Konzert in New York, Manhattan, bevor wir weiter nach LA Touren würden.

Müde schlurfte ich ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche.
Es war zwar schon 12.03 Uhr, aber ich hatte mal wieder sie halbe Nacht wach gelegen und über Lia nachgedacht.
Sie hatte mir noch nicht auf meine Nachricht geantwortet.

Ich hatte schon bestimmt 5 mal versucht die anzurufen, doch sie ging nicht ran. Entweder sie ignorierte meine Anrufe oder sie hört die einfach nicht.

Da ich das Frühstück verpasst hatte, bediente ich mich an den Resten von dem Essen, die noch in meinem Zimmer lagen.
Wahrscheinlich aß kein normaler Mensch morgens Pizza, aber ich hatte einfach riesigen Hunger.

Später traf ich mich mit den Jungs wieder im Aufenthaltsraum.
"Spiel nochmal deinen neuen Song von gestern!", forderte Josh mich auf und ich griff ohne weiteres mach meiner Gitarre.

Still hörten die anderen zu, bis ich fertig war.
"Bist du dir sicher, dass du nicht weißt für wen der ist?!", meinte Daniel.

Wenn Blicke töten könnten, läge er jetzt mause tot am Boden.
"Ja! Ich bin mir sicher!"
Die Blicke der Jungs schienen mich zu durchbohren.
"Ja klar!", meinte nun auch Josh.
"Okay, vielleicht ist er für irgendjemanden..."
"Und?", hakte mein Kumpel weiter nach.
"Für Lia", murmelte ich so leise das die anderen mich kaum verstehen konnten
"Für wen?", fragte Macon nochmal nach.
"Für Lia verdammt", sagte ich laut, sprang auf und lief hoch in mein Zimmer.

Ich wusste das sie gehört hatten, was ich gesagt hatten und mich mit der Fragerei nur ärgern wollten, doch mir reichte alles langsam.

Es gab mir wieder einen kleinen Lichtblick, als ich sah, dass Lia mir geantwortet hatte.

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Schon ok,
Viel Spaß bei dem Konzert :)
L xxx
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Ich kaufte ihr die Nachricht nicht ab.
Vielleicht war wieder alles ok und sie hatte mit verziehen.
Es gab jedoch kein:
Ich liebe dich oder L♡ zum Abschied.

Zum gefühlten tausendsten mal in den letzte 24 Stunden versuchte ich sie übers Telefon zu erreichen. Immer kam nur die Mailbox.

Ich zuckte zusammen, als mein Handy klingelte. Schnell griff ich danach in der Hoffnung darauf, dass es Lia war.
"Ja?"
"Hey Nic", ich versuchte nicht allzu enttäuscht zu klingen als ich nur Daniels Stimme am anderen Ende hörte.
"Oh, hey Dan"
"Wir treffen und in einer halben Stunde unten auf dem Parkplatz, dann werden wir zum Stadion gefahren."
"Okay, ich werde da sein."
"Hör zu, die Jungs wussten nicht dass du mit Lia Stress hast, nimm ihnen nicht übel."
"Schon gut, mir war es in dem Moment einfach zu viel."
"Na dann, bis gleich Nic"
"Bis gleich"

Ich zog mir schnell meine Sachen für das Konzert an und ging runter in die Eingangshalle.

Dort pflanzte ich mich auf einen Sessel und tippte gelangweilt auf meinem Handy rum.
10 Minuten später ließ sich Daniel neben mir auf einen zweiten Sessel fallen und sah mich an.

"Hm", fragte er mich.
"Hm", gab ich ihm zurück, ohne von meinem Handy aufzuschauen.
"Hast du dich eigentlich weder mit Lia vertragen?"
"Sowas in der Art", sagte ich und hielt ihm mein Handy mit der Nachricht von Lia unter die Nase.

"Das glaubst du ihr aber nicht im Ernst oder?!", ich schüttelte stumm den Kopf und kniff die Lippen zusammen.

Schließlich wurden wir zur Location gefahren, welche echt der Hammer war.
Auch wenn ich Lia hinter der Bühne vermisste, genoss ich die Zeit mit den Jungs.

Ich versuchte so gut es ging Mel aus dem weg zu gehen.

Mich durch fuhr wir immer vor einem Konzert, dieser unglaubliche Adrenalin Schub, als ich durch einen kleinen Monitor die Menge draußen sah.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl so viele Leute auf einmal deinen Namen rufen zu hören.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, diese Leute lachen (und manchmal auch weinen) zu sehen.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, zu hören wie die Fans zu tausenden unsere Musik mit sangen und uns unterstützten.

Wir sprangen auf die Bühne während wir "Fly" sangen.
Ich wurde von der ausgelassenen Stimmung der jubelnden Menge angesteckt und vergaß für einen Moment alles um mich herum.

Ich sang fröhlich meine Strophen und machte mit den anderen Späße auf der Bühne.
Hin und wieder ging ich zu einem Fan hin, grinste in die Kameras oder unterschrieb etwas was sie uns entgegen hielten, hob Sachen auf die auf die Bühne geworfen wurden oder blickte einfach nur auf die kreischende Menge.

Plötzlich hörte ich Macon etwas durch sein Micro brüllen und auch die Fans wurden unruhig.
Ich sah wie Daniel mit ausgestreckten Händen mich zu rannte, als ob er mich wegschubsen wollte.

Instinktiv wollte ich zur Seite springen, doch es war zu spät.
Ein harter Gegenstand traf mich seitlich am Kopf.
Ich hörte ein knacken und einen Aufprall, als mein Mikro aus meiner Hand auf den Boden fiel.

Meine Sicht verschwamm.
Wie in Zeitlupe erblickte ich Daniel, welcher immer noch auf mich zu rannte und versuchte mich irgendwie aufzufangen.

Ich fiel, und ich wusste es, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte auch alles um mich rum hören, dir kreischenden Fans und Daniels aufgebrachte stimme:
"Nico? Scheiße, holt schnell die Sanitäter."

Verschwommen nahm ich noch sein Gesicht über mir wahr, bevor alles schwarz wurde und die Geräusche Kulisse um mich herum verstummte.