13. Verletzt

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Immer noch perplex starrte ich Nico an.
"Hey", sagte er einfach und fuhr dich unsicher durch die Haare. Als ich mich endlich aus meiner starre löste, schnappte ich mir die Hand meines Freundes und zog ihn in Richtung Treppe, nach oben zu meinem Zimmer.

"Ich komme später nach!", rief ich noch nach unten.
"Wer war das?", hörte ich noch die fragende stimme meines Vaters. "Weiß ich nicht", gab meine Schwester mit unschuldiger Stimme zurück.
"Naja, das Kind ist alt genug um zu wissen was sie tut", seufzte meine Mutter.

Ich ließ meine Zimmertür hinter mir zufallen und schaute Nico forschend an.
"Was machst du hier?", fragte mich und versuchte meine Stimme möglichst ruhig zu halten.

"Du weißt genau was ich hier mache." Nico ließ sich seufzend auf mein Bett fallen. Er war nicht das erste mal hier.
"Du hättest nicht einfach gehen sollen!" Fing er an. Ich verengte meine Augen und spürte wie die Wut wieder hoch kam.
"Ach ja? Was hätte ich deiner Meinung denn tun sollen? Du warst doch derjenige, der mitten in der Nacht betrunken ins Hotel kam."

Er sah auf den Boden, sodass ich seine Augen nicht sehen konnte. "Ich weiß, und es tut mir ja auch leid..." er sagte es so leise das ich ihn kaum verstehen konnte. "Das sollte es auch!", zischte ich nur. "Ach komm schon, du weißt genau, dass an der ganzen Sache nicht nur ich schuld bin." Gab er zurück und stand ruckartig vom Bett auf.
"Nein, aber größtenteils" ich mochte es nicht mit ihm zu streiten, doch er provozierte es ja geradezu.
"Jetzt hör aber auf Lia, du warst es doch die ins dem Club irgendwas mit einem fremden Typen gemacht hat."

Ich zog bei seinen Worten scharf die Luft ein. "Bitte was? Ich habe mit niemanden irgendetwas gemacht! Du hast plötzlich die Fassung verloren, nicht ich. Es hat mich einfach verletzt, das du mir so wenig vertraust!" Ich schrie ihn quasi an und während ich redete, ging er langsam auf mich zu. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen, doch ich schluckte sie runter.

"Und...", weiter kam ich nicht, denn im nächsten Moment spürte ich Nicos Lippen auf meinen und seine Hände an meinen Wangen.
Erst war ich mir nicht ganz sicher was ich tun sollte.

Entweder ich würde ihn von mir wegschubsen und damit alles nur nicht schlimmer machen, oder ich würde diese Sinn freie Sache einfach aus der Welt schaffen. Ich entschied mich für letzteres und erwiderte den Kuss.
Auch wenn ich ihn nur ein paar Stunden nicht gesehen hatte, merkte ich, wie sehr ich ihn jetzt schon vermisst hatte.

Nico legte seine Stirn an meine. "Ich will mich nicht mehr mit dir streiten."
Er nahm meine Hände in Seine und schaute zu Boden.
"Ich mich doch auch nicht."
Seine Stirn ruhte immer noch an meiner, bis ich irgendwann zu ihm auf sah und im eine Kuss gab.

••auf dem Weg in die Stadt••

Wir hatten uns ein paar Minuten später dazu entschlossen, zu meiner Familie in die Stadt zu gehen. Ein Taxi fuhr uns bis zum Kurhaus (Bild ist oben) und von dort gingen wir alleine weiter.

Ich hatte mit meiner Mutter telefoniert und wir hatten ausgemacht uns bei Starbucks zu treffen.

Zum Glück hatten uns noch keine Fans oder Reporter entdeckt. Hoffentlich würde das auch so bleiben. Zumindest wusste keiner mehr das einer der Band Mitglieder noch in Deutschland war.
Trotzdem trug Nico eine Mütze und eine Sonnenbrille, sicher ist sicher.

Wir liefen Hand in Hand die Straßen entlang. Meine Familie folgte uns mit einigem Abstand.

Meine Mutter hatte zwar erst ein wenig fragend geguckt, als sie Nico bei mir entdeckte, hatte jedoch nichts gesagt. Skyla hatte mir vielsagende Blicke zugeworfen und wie eine dämliche gegrinst.

Im Moment jedoch war ich einfach nur glücklich. Nico war bei mir und meine Familie auch.

Ich merkte wie Nico mich grinsend musterte. "Was?!", fragte ich ihn lachend. "Mir fällt nur mal wieder auf, wie hübsch du doch bist."
Er beugte sich zu mir runter und küsste mich. Ich lächelte in den Kuss hinein und lehnte mich zufrieden an seine Schulter.


The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt