36. Verzögerung

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Ich wurde von einer lauten Stimme aus dem Halbschlaf gerissen "Nächster Stopp Wiesbaden, Hauptbahnhof."
Müde packte ich meine Kopfhörer und mein Handy in meine Tasche und machte mich breit aus zusteigen.

Seit 7 Stunden hatte ich in diesem Zug gesessen, nachdem ich gestern Nachmittag entschieden hatte, nach Hause zu meinen Eltern zu fahren.

Meine Mum hatte gesagt, dass sie mich am Bahnhof abholen würde und so ließ ich meine Blick über den Bahnsteig wandern, nachdem ich den Zug verlassen hatte.
Schon sah ich meine Mutter, wie sie gerade um die ecke kam und mir zwinkerte, als sie mich erblickte.

Sofort ging ich einen schritt schneller, bevor wir uns in die Arme schlossen.
"Endlich bist du wieder da!", sagte sie und griff nach meinem Koffer.
"Papa wartet im Auto"

Ich lächelte: "Danke, dass ihr mich abholt!" "Das ist doch wohl selbstverständlich, wenn deine Tochter aus London zu Besuch kommt, holt man sie ja wohl auch vom Bahnhof ab!", ein leichter Vorwurf war in ihrer Stimme zu hören.

"Es tut mir leid, dass ich so selten da bin, aber Mum..."
"Ist schon gut, du musst dich hier nicht rechtfertigen! Hauptsache du bist jetzt wieder da"

Schon waren wir an dem Parkplatz angekommen und ich entdeckte unser Auto. Mein Vater öffnete die Fahrertür, stieg eilig aus, lief auf mich zu und schloss mich in seine Arme.
"Ach mein kleines Mädchen!", murmelte er und ich lächelte in seinen Pullover.

Es tat gut, wieder das Gefühl von Geborgenheit und Liebe zu spüren. In letzter Zeit waren diese Dinge ein wenig auf der Strecke geblieben.

Nachdem mein Koffer und meine Tasche im Kofferraum verstaut waren, fuhren wir nach hause.
Die Fahrt verlief schweigend, bis wir schließlich in unsere Einfahrten einbogen.

Eigentlich war es gar nicht mal so lange her gewesen, als ich das letzte mal in meinem Elternhaus war, doch es kam mir vor wie eine Ewigkeit.

Nachdem ich mein Gepäck schnell auf mein Zimmer gebracht hatte, ging ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf die große rote Couch fallen.
Nach ein paar Minuten setzte meine Mutter sich neben mich.

"Was genau ist denn jetzt eigentlich passiert?", fragte sie mich vorsichtig.

Langsam finden ich an ihr alles zu erzählen und sie hörte die ganze Zeit über geduldig zu.
Als ich geendet hatte, sah sie mich nachdenklich an. "Und was willst du jetzt machen?"

Stöhnend vergrub ich mein Gesicht in einem der Sofa Kissen.
"Keine Ahnung... kannst du mir das nicht sagen", hilflos sah ich sie an, doch meine Mutter lächelte nur traurig.
"Was denkst du denn, was das beste ist?", fragte sie einfach nur.

"Weiß nicht, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich gar nicht mehr sauer auf Nico, aber dass muss er ja nicht wissen... Nur auf Melanie bin ich richtig wütend, ich meine, was bildet die sich eigentlich ein."

"Du hast recht diese Melanie ist eine blöde Kuh. Wegen Nico, was willst du denn jetzt machen, so tun als wärst du noch sie auf ihn oder was?"

Ratlos zuckte ich mit den Schultern.
"Mal sehen wie es ist, wenn ich ihn besuchen gehe..."
"Ach, stimmt ja, wann geht ihr denn nach Amerika."
"In einer Woche", antwortete ich knapp.
"Vielleicht ist ja alles vergessen, wenn ihr euch wieder seht! Schau einfach wie es sich ergibt."
"Danke Mum!"
"Kein Problem mein Schatz.", sie lächelte mir aufmuntern und fürsorglich zu.
"Kannst du vielleicht Ryan von der Schule abholen?", fragte sie mich.
"Ja klar! Wann denn?", fragte ich sie.
"In einer halben Stunde"

Ich freute mich meinen Bruder wieder zu sehen. Mal sehen ob ich ihn überraschen konnte.

Ich wartete seit fünf Minuten vor dem Schultor, als es endlich klingelte.

Die ersten Kinder kamen aus dem großen Gebäude gerannt und ich hielt nach meinem kleinen Bruder Ausschau.

Als ich ihn endlich erblickte, kreuzen sich unsere Blicke. "Lia, du bist wieder da!!!", schrie er und rannte mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.
"Hey mein Großer sagte ich lachen und nahm ihn in den Arm."

Auf dem Heimweg, hielt ich seine Hand und er erzählte mir was er alles gelernt hatte.
Ryan ging in die 2. Klasse und war unglaublich stolz darauf.

Wieder Zuhause setzten wir uns gemeinsam an den Esstisch und unterhielten uns.

Als ich wieder auf meinem Zimmer war, ging ich an meinen Laptop und checken meine E-mails.
Eine verpasste Nachricht
Stand auf dem Monitor und ich klickte gespannt darauf.

An:@LiaSmith
Von:@Management
Sehr geehrte Mrs Smith,
Wir bedauern zu tiefst ihnen mitteilen zu müssen, dass sie nicht wie erwartet in fünf Tagen nach Amerika kommen können.
Wegen einem Sturmtief über der Flugroute, konnten wir es nicht riskieren diese Strecke zu fliegen.
Wir hoffen sie können verstehen, dass wir ihren Besuch um eine Woche verschieben müssen.
Daher wird ihr Aufenthalt auf der Satellite-Tour auch auf vier Tage verkürzt.
Mit freundlichen Grüßen,
Das Management

Mit offenem Mund starrte ich auf die Nachricht. Das können die sich nicht machen!!!
Dachte ich mir, doch dann wurde mir bewusst, doch können sie!

Auch wenn so viel in letzter Zeit passiert war, ich brauchte Nico! Ich vermisste ihn, ich wollte ihn endlich wieder bei mir haben.

Vielleicht willst du ihn auch einfach nicht mehr mit Melanie alleine lassen...
Flüsterte eine kleine stimme un meinem Kopf doch ich verpasste sie aus meinen Gedanken.

Ohne weiter nachzudenken, rannte ich runter in unser Wohnzimmer und rief: "Mum, komm mal schnell!"

Sofort tauchte sie am unteren Ende der Treppe auf und machte sich daran hoch zu laufen. "Ist was passiert?", fragte sie besorgt.

"Komm bitte einfach!", wir setzten uns gemeinsam auf mein Bett und sie las sich mit angespannter Miene die E-mail durch.

Mit gerunzelter Stirn fragte sie: "und was bedeutet das jetzt?"

"Das bedeutet", zischte ich, "dass ich Nico erst in eineinhalb Wochen wieder sehen kann!"
Als ich bemerkte, wie ich meine Mutter angezischt hatte, schaute ich zu Boden.

"Sorry Mum, ich wollte dich nicht so...", sie unterbrach mich, indem Sie mich in ihre warmen Arme zog.
"Ist schon gut mein Schatz"

Gemeinsam beschlossen wir, dass ich die nächsten zehn Tage noch in Deutschland bei meinen Eltern bleiben würde.

Heut Abend wollten wir gemeinsam zu Abendessen und Skyla wollte uns das erste mal Marc vorstellen.
Anscheinend war das zwischen den beiden etwas ziemlich festes.
Ich freute mich für meine Schwester!

Ich wusste noch wie es gewesen war, als ich Nico meinen Eltern vorgestellt hatte. Zum Glück war damals alles gut gegangen... zumindest fast alles.

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Hallöle,
Es tut mit leid, dass die letzten zwei Tage kein Kapitel kam, aber mein Wattpad hat gesponnen.
Hoffentlich hattet ihr alle ein schönes Weihnachtsfest (oder habt noch ☆)

Ich habe drei fragen :* an euch :

1. Mögt ihr Flashbacks und soll ich öfters so etwas schreiben? (Zum Beispiel wie Lia Nico ihren Eltern vorstellt oder so)
Was genau ihr da haben wollt schreibt mir in die Kommentare ;)

2. Wie fände ihr es wenn ich solche Flashbacks aus ihrer Vergangenheit als "Extra Kapitel schreibe?"

3. Wie gefällt euch die Story bis jetzt?
Ich freue mich über euer Feedback!

♡♡♡♡♡♡♡♡ HEAGDL ♡♡♡♡♡♡♡♡
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The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt