53. Deutschland

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Nach der Besprechung hatte sich herausgestellt, dass die Tour vorerst pausiert war.
Auch wenn die Jungs ziemlich protestiert hatten.

So wie es bis jetzt geplant war, hatten die Jungs bis zum 14. Januar frei und dann sollte die Tour weitergehen.

Mittlerweile waren zwei Tage vergangen. Ich war gerade aufgewacht und saß auf unserem Bett, während Nico neben mir lag, auf sein Handy starrte und mit Dan schrieb.

"Dir ist schon klar, das er neben an sitzt und du einfach zu ihm gehen könntest oder?", fragte ich ihn nach einer Weile belustigt.
"Aber dann müsste ich aufstehen...", gab mein fauler Freund von sich.
"Ihr seit unglaublich!"

"Ich weiß, wir sind außergewöhnliche, unglaublich toll und super."
"Nein das hatte ich damit eigentlich nicht gemeint"
"Du musst akzeptieren dass wir in einem modernen Zeitalter leben und nicht mehr mit Flaschenpost kommunizieren."

Ich verdrehte die Augen und boxte ihn gegen den Arm.
Meine Schulter war eigentlich wieder relativ okay. Ich sollte sie zwar noch nicht zu stark belasten oder bewegen, aber es ging.

Plötzlich wurde Nicos Blick ernster und er sah zu mir rüber. "Wo sollen wir jetzt eigentlich für den nächsten Monat hin?"
Ich überlegte kurz.
"Ich wüsste da was, ich muss nur mal schnell telefonieren."

Mit diesen Worten stand ich auf und ging, während ich auf meinem Handy rum tippte ins Wohnzimmer.
Als ich mich aufs Sofa fallen ließ, hörte ich schon das Tuten durch den Hörer.

"Smith?", hörte ich die Stimme meiner Mutter.
"Hey Mum, ich bin's Lia."
"Hallo, geht es dir besser? Bist du noch im Krankenhaus?"

Ihre Stimme klang besorgt. Ich hatte sie kurz nachdem ich im Krankenhaus aufgewacht war angerufen. Sie machte sich schreckliche Sorgen.

"Nein, alles wieder gut!"
"Zum Glück. Warum rufst du an?", fragte sie weiter.
"Kann ich vielleicht mal Ryan sprechen?"

Kurz knisterte es am anderen Ende und ich hörte meine Mutter, wie sie den Namen meines Bruders rief.

"Ja?", meldete sich eine kindliche Stimme, "Lia bist du da?"
"Ja, hallo mein Großer. Ich habe dir ja was versprochen."
"Was denn?"
"Wie fände du es wenn Nico und ich über Weihnachten nach Hause kommen würden?"

Kurz blieb es still am anderen Ende. Dann hörte ich die Stimme meines kleinen Bruders rufen:
"Mama, darf Lia an Weihnachten mit Nico kommen?"

Im Hintergrund hörte ich das Lachen meiner Eltern.
"Ja, darf sie."
Aufgeregt wendete sich mein Bruder wieder an mich.
"Du darfst kommen!"

Ich lächelte. "Zum Glück! Aber wenn sie Nein gesagt hätten, wäre ich trotzdem gekommen."
"Genau, dann hättest du dich einfach bei mir versteckt!"
Erklärte mir mein Bruder ganz ernst.

"Frag sie mal wann sie kommt", hörte ich meinen Vater.
"Wann kommst du?"
"In vier Tagen!"
"Sie kommt in vier Tagen."

Ich telefonierte noch kurz mit meinem kleinen Bruder und ging schließlich wieder zurück in unser Schlafzimmer.

Nico saß noch immer auf dem Bett und schrieb mit Daniel.
"Ich weiß jetzt wo wir hin gehen!"
Flötete ich und mein Freund sah interessiert auf.
"Und wohin?"
"Nach Deutschland!", mit diesen Worten ließ ich mich aufs Bett fallen und kuschelte mich an ihn.

Nico legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.
"Und wann fliegen wir?"
"Ich dachte so in vier Tagen. Dann sind es noch drei Tage bis Weihnachten."
Mein Freund nickte kurz.
"Also nur wenn du nichts dagegen hast...", fügte ich schnell hinzu.

The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt