52. Schmerzen

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••Lia PoV••

Ich wurde von unglaublichen Schmerzen geweckt...
Am stärksten war das stechende pochen in meiner linken Schulter.

Meine Augen flatterten auf. Ich spürte einen ungewohnten Druck auf meiner rechten Hand.

Stöhnend versuchte ich mich mit auf die Unterame zu stützen.
Jedoch stellte ich schnell fest, dass es leichter gesagt war als getan.

Ich sortierte kurz meine Gedanken und fing an meine Umgebung genauer zu betrachten.

Mein linker Arm lag in einer Schlinge. Meine Schulter war an der Stelle, wo auch der stechende Schmerz herkam, verbunden.
Durch ein Fenster fiel spärlich ein wenig Sonnenlicht und die Wände des Raumes waren in einem zu grell wirkenden weiß gehalten.

Mühselig drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung. Mein Nacken schmerzte ein wenig und ich verspürte ein ziehen im Arm.

Bei dem Anblick, welcher mit geboten wurde, war ich endgültig wach und meine Mundwinkel schossen nach oben.

Nicos eine Hand ruhte auf meiner. Er saß auf einem schwarz gepolsterten Stuhl. Sein Kopf war auf seine Brust gekippt und sein Atem ging ruhig.
Seine Augen waren geschlossen.

Langsam drehte ich meine Hand in seiner und strich ihm sanft über den Handrücken.

Er seufzte im Schlaf und murmelte etwas unverständliches, wirklich wach zu werden schien er jedoch nicht.

Ungefähr fünf Sekunden verharrte er noch in seiner Position, bis er plötzlich die Augen aufriss.
Ich zuckte ungewollt einwenig zusammen und blinzelte ihm zu.

"Um Gottes Willen!", entfuhr es mir.
"Lia?", fragte er einwenig benommen und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen.
"Zum Glück geht es dir gut!", sagte er erleichtert und ließ sich wieder gegen die Lehne seines Stuhls sinken.

"Was ist passiert?", fragte ich vorsichtig. Ich hatte einwenig Angst vor der Antwort, schließlich lag ich im Krankenhaus.
"Gestern auf dem Konzert, gab es einen Anschlag. Du wurdest angeschossen."
Ich nickte kurz, zu überweltigt etwas zu sagen.

Plötzlich richtete ich mich leicht auf und fragte panisch: "Was ist mit den anderen? Geht es denen gut."
Nico lachte kurz. "Das ist typisch. Du liegst mit einer Schusswunde im Krankenhaus und machst dir nur Sorgen um die anderen. Aber ich kann dich beruhigen, sonst geht es allen gut."

"Warst du die ganze Nacht hier?", fragte ich weiter.
Nico zuckte mit den Schultern, "was hätte ich denn machen sollen?"
Erschöpft ließ ich mein Kopf zurück in die Kissen sinken.

"Wieso haben die dich überhaupt rein gelassen? Ich dachte es kommen nur Familien Angehörige zu den Patienten."

Nico kratzte sich kurz am Kopf. "Ähm, ja wir sind jetzt sozusagen verlobt..."
Ich runzelte belustigt die Stirn, "das hätte ich mir irgendwie romantischer vorgestellt."

Nicos Lachen wurde von seinem Handy unterbrochen. Kurz tippte er auf dem leuchtenden Display herum und sah mich dann an.
"Ist es okay wenn die anderen kommen? Sie wollen sich unbedingt sehen."

Ich nickte zustimmend. "Klar!"
Nico tippte wieder auf seinem Handy rum und richtete seinen Blick dann wieder auf mich.

Kurz kam noch eine Ärztin rein und wechselte den Verband an meiner Schulter.
Etwa zwanzig Minuten später klopfte es an der Tür.

Nico stand von seinem Stuhl auf und öffnete die Tür.
Nacheinander standen unsere besten Freunde vor mir.

Josh setzte sich auf den Tisch, welcher gegenüber von meinem Bett an der Wand stand.
Macon setzte sich auf einen weiteren Stuhl und zog Lilly auf seinen Schoß.
Grace nahm auf Nicos Stuhl neben meinem Bett Platz.

The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt