16. Familie

203 11 4
                                    

Heute wollten wir zu Nico nach Hause gehen, bevor er in einer Woche auf Tour gegen würde. Ich verstand mich gut mit seinen Eltern und seine beiden großen Brüder waren echt nett. Die beiden sah ich zwar nicht besonders oft, da die beiden auch schon ausgezogen waren, aber hin und wieder bekam ich sie auch zu Gesicht.

Wir saßen nun schon seit eineinhalb Stunden im Auto und das Navi zeigte an, dass wir noch eine Viertelstunde fahren müssten.

Wir hörten gerade das 3. Album
"Up to the Stars" von Flashlight.
Ich summte leise die Melodie mit und Nico trommelte im Takt der Musik auf dem Lenkrad herum.

Die Landschaft flog an uns vorbei und wir näherten uns dem Wohnort von Nicos Familie.

Der Wagen parkte in der schmalen Hauseinfahrt des alten Fachwerkhauses und wir stiegen aus.
Ich war froh das ich meinen Pulli angezogen hatte (Bild von Lia's Outfit ist oben), denn der Wind war ziemlich kalt.

Nico ergriff meine Hand und zusammen liefen wir in Richtung Eingang. Ich drückte auf die Klingel mit der Überschrift Johnson.

Nicos Mutter öffnete uns die Tür. Sie war eine ältere, sehr liebenswerte Frau, welche immer ein Lächeln auf den Lippen trug. Sie hatte ein warmes Herz und war immer freundlich. Einfach durch und durch ein toller Mensch!
"Hallo Elisabeth," begrüßte ich sie.

Sie streckte freudig die Arme nach uns aus. Sie umarmte erst Nico und dann mich. "Ach Kinder, endlich kommt ihr uns mal wieder besuchen. Marc komm, sie sind da!", rief sie hinter sich uns Haus.

Marc war Nicos Vater, auch er war unglaublich nett und vor allem ziemlich lustig. Ich kam gut mit ihm klar.

Er tauchte hinter seiner Frau in der Tür auf und nahm uns beide auch strahlend in den Arm.
"So jetzt kommt erst einmal herein." Meinte Elisabeth und führte uns in das warme Wohnzimmer.

Der Tisch war gedeckt und wir aßen gemeinsam zu Mittag.

Am Nachmittag gingen Nico und ich in sein altes Zimmer. Es war nicht besonders auffällig eingerichtet. Lediglich ein Bett, ein Schreibtisch und ein alter Kleiderschrank.

Nur seine drei alten Gitarren hingen an der Wand. Bei uns Zuhause hatte er in seinem Musikzimmer auch mehrere Gitarren, doch diese wollte er hier lassen.

Ich setzte mich auf seinen alten Schreibtisch und beobachtete ihn, wie er seinen Blick über sein altes Kinderzimmer schweifen ließ.
"Du hast es hier ziemlich vermisst was?", fragte ich hin liebevoll.
Er nickte und sah mich an. "Es ist ein komisches Gefühl weder hier zu sein." Er ging auf die Gitarren zu und strich vorsichtig über das alte Holz.

Ich stand vom Schreibtisch auf und schlenderte langsam auf ihn zu. Er drehte sich zu mir um und legte seine Arme über meine Schultern.

"Ich bin froh endlich wieder hier zu sein!", sagte er leise.
Er zog mich noch enger an mich ran und ich legte meinen Kopf an seine Brust.

Ich atmete einmal tief durch, schloss die Augen und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen...

••Zeitsprung••

Am nächsten morgen beschlossen wir ein wenig durch das kleine Dorf zu laufen, um uns ein wenig umzusehen.

Obwohl es noch relativ früh war, trafen wir mehrere Leute, die in der kleinen Stadt unterwegs waren.
Anders als in der großen Innenstadt Londons wurden wir nicht von Paparazzis verfolgt oder Fans belagert. Die Leute hier grüßten uns lediglich freundlich und setzten dann ihren Weg fort.

Schließlich blieb Nico vor einem kleinen Musikladen stehen und betrachtete die alte Eingangstür.
Ich spürte, wie sein Griff um meine Hand sich verstärkte und ich sah lächeln zu ihm hinauf.

Wir betraten gemeinsam den Laden. Alles war vollgestellt mit Instrumenten. Vor allem Gitarren konnte man überall erblicken.

Ein älterer Herr kam hinter dem Kassentresen auf uns zu und streckte Nico lächelnd die Hand entgegen. "Ach, Nico dich habe ich hier aber auch schon lange nicht mehr gesehen. Suchst du was bestimmtes?"
Begrüßte uns der Mann. Er lächelte die ganze Zeit, wobei kleine Lachfältchen seine Augen umspielte.

Nico schüttelte als Antwort freundlich den Kopf. "Nein, danke Thomas. Wir wollen uns nur ein wenig umsehen!"

Am Abend saßen wir wieder in unserem Auto und machten uns Richtung Heimweg. Morgen war das letzte Konzert der Jungs, bevor es auf die "Satellite"-Tour nach Amerika gehen würde. Die zeit bei Nicos Eltern war schön gewesen und ich beschloss sie auch mal besuchen zu gehen während er weg war.

Ich stellte meinen Wecker für den nächsten Morgen, damit wir nicht verschliefen und legte mich neben Nico in das kuschlig, warme Bett.
schon nach kurzer Zeit war ich tief und fest eingeschlafen.

The Flashlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt