The Flashlight in your Eyes

41. Grace

"Und dann hat sie gesagt, dass sie mich total hübsch findet und gerne so sein würde wie ich!", schwärmte ich weiter von der Filmpremiere gestern und erzählte Grace im Detail, was alles passiert war.

Sie hörte mir aufmerksam zu und schmunzelte, da ich total über motiviert von dem vergangenen Tag berichtete.

"Wollen wir heute eigentlich noch irgendwas machen?", fragte ich sie schließlich. Grace sah mich kurz verunsichert an.
"Wir können auch hier bleiben, kein Problem!", beeilte ich mich zu sagen, als ich sah, wie wenig Begeisterung sie diesem Vorschlag entgegen brachte.

"Ja, nein es ist nur, dass ich nicht unbedingt raus gehen will." Ich sah sie etwas überrascht an. "Wieso? Geht es dir nicht gut?", fragte ich sofort etwas besorgt.

Doch Grace winkte ab: "Nein, mir geht es gut, aber ich weiß nicht wie ich dass machen soll..."
"Was machen sollst?", fragte ich etwas begriffsstutzig.

"Man Lia, ich bin fast im fünften Monat schwanger und wir haben noch nichts öffentlich gemacht, wenn man jetzt was sieht, dann Kimme wieder unendlich viele Gerüchte."
Sie sah mich forschend an.

"Stimmt, tut mir leid Gracie, daran habe ich nicht mehr gedacht!"
"Ist doch nicht schlimm", sagte sie lächelnd.
"Wann wollt ihr es denn eigentlich öffentlich", fragte ich sie weiter.
"Meinetwegen so schnell wie möglich, dann kann ich endlich wieder ohne Bedenken raus gehen."

"Weist du was", sagte ich, "wir rufen jetzt mal die Jungs über Skype an und klären dass, so weit ich weiß haben sie nämlich heiter noch ein Interview."
Grace Augen leuchteten bei meinem Vorschlag hoffnungsvoll auf.

"Das ist eine super Idee, aber was ist wenn Dan es nicht machen will?", sie war verunsichert und das tat mir leid.
"Ach quatsch! Mach dir keine sorgen. Wie viel Uhr ist es?"

Meine Freundin sah kurz auf ihr Handy, "fünf vor vier", sagte sie und schaute mich fragend an.
"Okay, das bedeutet, bei den Jungs ist es..." "sieben Uhr", unterbrach Grace mich. "Genau! Ich würde sagen wir geben ihnen noch zwei Stunden Schlaf und dann rufen wir sie an", ich zwinkerte ihr aufmunternd zu.

In London war es für Mitte Oktober schon ziemlich kalt und es wurde auch nicht mehr über 10°C warm. Es war ein kühler Herbst und allmählich verloren die Bäume draußen ihre Blätter.

Grace und ich hatten und in eine Decke auf dem Sofa eingekuschelt, schauten einen Film und stopften uns mit Süßigkeiten voll.

Plötzlich sprang Grace quasi auf und ich sah ihr etwas verwundert hinterher, wie sie aus dem Wohnzimmer stürzte und kurz darauf samt Laptop und Aufladekabel wiederkam. Schnell stöpselte sie das Kabel in die Steckdose und ließ sich wieder neben mir auf dem Sofa nieder, während der Laptop auf ihrem Schoss hochfuhr.

Sie ging auf das Skype Zeichen und klickte auf Dan's Kontakt. Es tutete mehrmals, jedoch wurde nicht abgenommen.
"Wieso geht er denn jetzt nicht ran?", jammerte sie und klickte erneut auf seinen Kontakt. Doch wieder... Nichts.

"Ruf einfach mal Nico an, vielleicht hebt er ja ab!", versuchte ich sie zu beruhigen und schnell ging sie auf Nicos Nummer.
Nach drei mal tuten wechselte tatsächlich das Bild und man sah kurz nur eine weiße wand, bis Nicos verschlafenes Gesicht durch die Kamera auftauchte.

"Hey Gracie! Lia?", fragte er verwundert als er mich neben ihr erblickte und ich winkte ihm kurz zu. "Ich bin verwirrt.", gab er nur grinsend zurück, "ich geh mal davon aus, da Dan's Computers gerade schon Amok gelaufen ist, wolltet ihr eigentlich ihn erreichen"

"Gut kombiniert Sherlock!", scherzte Grace, "aber woher weißt du wann Dan's Computers klingelt?"
Nico grinste kurz und drehte den Computern während er antwortete "weil dein freund gerade neben mir liegt und pennt!"