Ich weiß nicht, wie lange ich ohnmächtig war.
Es können Stunden, Tage oder Monate gewesen sein, vielleicht aber auch nur Sekunden.
Als ich die Augenaufschlage weiß ich im ersten Moment nicht wo ich bin. Nur langsam beginnen die Dinge sich zu Ordnen.
Die Welt scheint sich zu bewegen. Auf und ab, hin und her. Die Bäume bewegen sich.
Himmel! Warum bewegen sich die Bäume! Und ich meine jetzt nicht, das der Wind an ihnen Rüttelt und Zerrt, sondern die Bäume kommen dichter, sind ganz nah und dann vorbei.Kommen dichter, noch dichter, vorbei....
Ganz ruhig Mia, nicht in Panik geraten. Eins nach dem anderen.
Punkt eins. Mein Herz schlägt, ich atme. Also: Ich lebe noch, ich bin nicht tot. Das ist schon mal gut.
Punkt zwei. Es ist immer noch dunkel, also kann nicht so viel zeit vergangen sein.
Punkt drei. Und hier wird es jetzt schon ein bisschen heikler: Mir ist nicht mehr so kalt. Was daran liegen könnte, das mir jemand eine Jacke um die Schultern gelegt hat. Eine Jacke, wie Mike sie trägt. Aber das es nicht seine ist erkenne ich am Geruch. Also Punkt drei: Ich bin nicht mehr allein.
Gehen wir weiter zu;Punkt vier. Mein Kopf. Er pocht, aber es tut nicht weh, könnte daran liegen, das das pochen nicht von innen Kommt, also nicht von mir, sondern von außen. Ein gleichmäßiges Bumm... Bumm... Bumm, das von meinem Linken Ohr in mein Gehirn dringt.
Punkt fünf wäre für mich ein klein wenig unangenehm gewesen, wenn ich auch nur ansatzweise bei Verstand gewesen wäre. Denn wovon ich inzwischen überzeugt war und was wohl auch die logischste Erklärung dafür war, das sich die Bäume bewegten, war, das mich jemand trägt. Und das finde ich ein kleines Bisschen beängstigend.
Weil sich mir die Frage stellt, wo wir hingehen.
Um das zu klären, beschließe ich mein ähm... Trabsportmittel... näher in Augenschein zu nehmen.Langsam schaue ich nach oben und sehe ein Markantes Kinn und einen dazu passenden Kiefer. Scharf konturiert, nicht so weich und rundlich wie der von Mike.
Tja, und falls, und ich war mir inzwischen ziemlich sicher, mit wem ich es zutun hatte, also falls es noch eines zusätzlichen Hinweises bedurft hätte, hätten mich seine Worte aller noch übrig gebliebenen Zweifel beraubt.>>Na Engelchen, wieder wach? << seine tiefe Stimme vibrierte unter meinem Ohr in seiner Brust.
Da ich mir nicht ganz sicher bin, ob das auch tatsächlich der Fall ist nicke ich leicht und sage unsicher. >>Ich glaub schon. <<
Ein kleines Lächeln erhellt für einen Moment sein Gesicht. Er macht aber keine Anstalten, mich abzusetzen.
>>Ähm, könntest du mich bitte runterlassen?<< fragte ich verlegen >>Ich glaube ich kann jetzt wieder allein laufen.<<
>Alles was du willst, Engelchen. << Er bleibt stehen und setzt mich ab.
Unsicher, ob ich auch wirklich allein stehen kann, hält er mich noch einige Augenblicke fest, dann lässt er mich los.Ich merke, wie das Blut aus meinem Kopf in die Füße zurück läuft, spüre, wie mich wieder die Dunkelheit überkommt und klammere mich an ihm.
>>Hoppla. Na, das war wohl nichts. << schnell stützt er mich, damit ich nicht stürze. Doch dieses Mal ist das Schwächegefühl nicht von Dauer. Ich schließe die Augen und Atme tief ein und aus. Ein mal, Zwei mal, Drei mal. Dann hebe vorsichtig den Blick und sehe ihn so dicht vor mir, das es dichter kaum geht. Er hat beide Arme um mich geschlungen und hält mich fest.
Ich lehne Erschöpft den Kopf an seine Brust. Höre das ruhige und gleichmäßige Pochen unter meinem Ohr und werde selbst immer Ruhiger.
>>Ich glaube jetzt geht es wieder. << bedauernd löse ich mich von ihm und bleibe Tatsächlich auf den Beinen.
>>Es ist nicht mehr weit. Komm. << Und damit hält er mir die Hand hin.
Unsicher ergreife ich sie und lasse mich von ihm führen. Doch wir sind noch nicht weit gekommen, als ich nach Luft schnappend stehen bleiben muss.
Ich merke, wie meine Beine weich werden und eine mir bekannte Dunkelheit meine Sichtfeld einengt.
Gott, was ist bloß los mit mir.
Ich höre ein Ärgerliches schnauben, dann verliere ich auch schon den Boden unter den Füßen.
>>Was ist das nur mit euch Frauen, dass ihr in den Unpassendsten Momenten immer Zusammen klappt.<<
Verlegen zucke ich mit den Schultern und schlinge einen Arm um seinen Hals. >>Tut mir leid!<< entschuldige ich mich.
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✔All I want is... You
RomantikWenn im Leben nicht alles nach Plan läuft. Wenn im Leben andere bestimmen, was richtig für dich ist. Wenn du das Gefühl hast, dir würde dein Leben entgleiten. Dann willkommen in Mias Leben. Von den Eltern aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. In d...