Wochenende Teil 2

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Mit zusammengekniffenen Augen Blinzele ich ins helle Sonnenlicht.

>>Bist du Marie Mendéres?<< fragt mich ein hübsches Rothaariges Mädchen mit Sommersprossen und einer zierlichen Stupsnase, sie müsste so in meinem Alter sein.

>>Ja und wer bist du?<< frage ich neugierig.

>>Ich bin June.<< stellt sie sich vor. >>Hier, ich hab etwas für dich.<< als sie sich neben mich auf die Decke setzt, reicht sie mir einen zusammengefalteten Zettel. >>Ist von Frau Wolf. << erklärt sie mir, als ich sie verwirrt anschaue.

>>Du bist meine neue Mitbewohnerin, oder? >>Frage ich sie. >>Ich glaube ich habe deinen Namen an unserer Zimmertür gelesen.<<

>>Ja, genau. June Baumgarten.<< erklärt sie mir gut gelaunt. >>Bin gerade angekommen. Ich hoffe du bist nicht so unordentlich, wie meine vorherigen Mitbewohner. Ich kann Unordnung nicht ausstehen.<< erklärt sie mir bestimmt.

>>Äh... geht so. << gebe ich zu. Ordnung war noch nie so mein oberstes Gebot.

>>Na, macht ja nichts, Hauptsache du bist nett. << sagt sie gerade heraus. >>Was will Frau Wolf denn von dir?<< fragt sie und deutet mit einem Kopfnicken auf den Zettel in meiner Hand.

Ich zucke mit den Achseln und falte das Papier auseinander.

"Liebe Marie,

bitte sei am Montagnachmittag gegen 15.30 Uhr am Musikraum.

Liebe Grüße Frau Wolf"

Steht auf dem Zettel

>>Keine Ahnung. << sage ich und stecke den Zettel zusammengefaltet in meine Hosentasche.

>>Scheinbar will sie sich mit mir treffen. Vielleicht hab ich ja was ausgefressen. << sage ich gleichgültig.

>>Du kommst mir aber gar nicht so vor, als würdest du viel Blödsinn machen. << sagt sie augenzwinkernd.

Ich schließe die Augen und lasse mir wieder die Sonne ins Gesicht scheinen.

>>Der Eindruck täuscht.<< scherze ich. >>Ich bin ein Teufel, aber das sieht man erst auf den Zweiten Blick.<<

>>Na, wenn das so ist, werde ich mal meine Sachen in die Hölle bringen, wir sehen uns dann ja spätestens heute Abend. << sagt sie und steht auf. >>Bis dann. << verabschiedet sie sich.

>>Ja, man sieht sich. << sage ich.

Hmm... diese June ist ganzschön forsch, überlege ich und bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich sie mag. Mal sehen, wie sich das Ganze noch entwickelt.

Den Rest des Tages liege ich auf der Wiese und tanke ein wenig Wärme und Farbe. Ich habe mein T-Shirt ausgezogen und liege jetzt nur noch mit einem Top bekleidet auf der Decke.

Doch als langsam die Sonne hinter dem See versinkt wird es immer kühler und ich ziehe mein T-Shirt wieder an.

Ich schaue mir noch den Sonnenuntergang an, dann schüttele ich die Decke aus und trage sie, zurück ins Kaminzimmer. Auch die letzten zwei Sonnenanbeter, die außer mir noch auf der Wiese gelegen haben packen ihre Sachen zusammen und ziehen sich ins Innere des Herrenhauses zurück.

Nach dem Abendessen gehe ich in mein Zimmer zurück, nur dass es jetzt nicht mehr nur meines ist sonder auch Junes.

Als ich das Zimmer betrete, erkenne ich es fast nicht wieder. Überall stehen Taschen und liegen Sachen herum. Auf Junes Sofa stapeln sich berge von Klamotten und davor stehen mindestens zehn paar Schuhe. Auch auf ihrem Bett liegen Unmengen Anziehsachen.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt