Krank

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>>Hallo, Marie.<< begrüßt mich die Direktorin. >>Dürfen wir reinkommen.<<

Ich drehe mich in meinem Bett herum und setzte mich auf. Diese kleine Kraftanstrengung allein reicht aus, um mich ins Schwitzen zu bringen und in meinem Kopf dreht sich alles. Allerdings legt sich der Schwindel schnell wieder. Ich versuche aufzustehen, schaffe es aber nicht und so sinke ich kraftlos auf das Bett zurück.

>>Bleib ruhig sitzen Marie. Das ist schon in Ordnung. << sagt Frau Wolf. >>Wie geht es dir denn jetzt?<< will sie wissen.

Beschissen wäre wohl ein zu mildes Wort dafür, wie es mir geht, aber da mir sprechen zu sinnlos und zu anstrengend erscheint, zucke ich nur unschlüssig mit den Schultern.

>>Frau Petersen hat mir erzählt, das du heute im Unterricht zusammengebrochen bist, deshalb habe ich Doktor Baumann angerufen, << fährt Frau Wolf fort und deutet dabei auf den Mann neben sich >>damit er mal nach dir schaut. Ich hoffe, das ist dir recht.<<

Nein, ist es nicht. Möchte ich sagen. Was kann der schon machen? Mir ist sowieso nicht zu helfen. Ich weiß ja was mir fehlt. Warum kann das denn keiner verstehen. Warum können die mich denn nicht einfach in Ruhe lassen oder mich nach Hause schicken.

Ich will nach Hause!

Oder? Will ich das wirklich? Was würde ich denn zu Hause machen?

Zu Hause erinnert mich alles an Mike. All die Orte an die ich gehen könnte, sind mit Erinnerungen an ihn verbunden.

Der Park, in dem Ich ihn kennengelernt habe, und wo ich quasi den letzten Sommer mit ihm verbracht habe.

Das Einkaufszentrum, in dem wir zusammen abgehangen haben.

Selbst meine alte Schule ist mit Erinnerungen an ihn gefüllt. Wenn er mich nach dem Unterricht abgeholt hat, stand er immer am Tor des Schulhofs an sein Motorrad gelehnt und wartete. Ich weiß noch, wie neidisch die älteren Mädchen mich immer angestarrt haben, wenn Mike mich durch die Luft gewirbelt hat und >>Na Babe, wie war dein Tag?<< gesagt hat. Dann bin ich hinter ihn aufs Motorrad gestiegen und habe mich an ihn geschmiegt, bevor wir losgefahren sind.

Wenn ich damals schon gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich meinen Platz liebend gern einem dieser Mädchen überlassen, dann ginge es mir heute vielleicht besser.

Eine neue Welle Schmerz rollt über mich hinweg und ich möchte nur noch schreien. Innerlich krümme ich mich zusammen, stütze meinen Kopf erschöpft in die Hände und beginne zu zittern.

>>Mia, was hast du denn?<< fragt Alex besorgt. Sie hat sich vor mich gekniet und streichelt mein Knie.

>>Alexandra, würdest du bitte draußen warten, während Herr Baumann Marie untersucht.<<

Ich spüre wie Alex nickt, sie streichelt mir noch mal über den Arm, dann steht sie auf.

>>Frau Wolf?<< höre ich sie sagen.

>>Ja, Alexandra?<<

>>Mia wird doch wieder gesund oder?<< fragt sie besorgt.

>>Davon geh ich mal aus, aber erst mal muss Herr Baumann sie untersuchen, das verstehst du doch, oder?<<

>>Ja.<< sagt Alex, dann höre ich wie sie geht, sich die Zimmer Tür öffnet und wieder schließt.

>>Du heißt Mia, richtig?<< fragt mich der Arzt und ich nicke.

>>Würdest du dich bitte hinlegen? <<fragt er.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt