Der Flügel

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Gähnen strecke ich mich ausgiebig, dann richte ich mich verwirrt auf.

Wo bin ich? Ist das erste was mir in den Sinn kommt, als ich die unbekannte Umgebung betrachte. Die Möbel sind weiß, die Wände abwechselnd schwarz oder weiß, aber es ist nicht so dunkel, das es bedrückend wirkt, eher elegant. Links neben mir befindet sich ein Fenster, durch das mich die Sonne, durch eine löchrige Wolkendecke anstrahlt. Irgendwie fühle ich mich blendend und genau wie die Sonne möchte ich einfach nur strahlen. Warum ist das so?

Mein blick kehrt ins Zimmer zurück, von dem ich noch immer nicht weiß, wem es gehört, doch als ich aufstehe und an mir hinabblicke, fällt mir alles wieder ein und ein strahlendes Lächeln heftet sich auf mein Gesicht.

>>Ian?<< suchend blicke ich mich im Zimmer um, doch er ist nicht da. Wie schade. Vielleicht musste er ja wieder seinem Vater helfen.

Bedauernd schlüpfe ich aus Ians T-Shirt und lege es zusammen, dann schiebe ich es unter sein Kopfkissen, wer weiß, vielleicht brauche ich es heute Abend ja noch mal.

Als ich fertig angezogen bin horche ich zuerst an der Tür. Als ich nichts höre schleiche ich mich schnell hinaus, in der Hoffnung, dass niemand bemerkt, das ich heute Nacht hier geschlafen aber, aber meine Angst ist unbegründet. Niemand ist zu sehen, oder zu hören, alles ist still.

Schnell gehe ich in mein Zimmer und nehme mir frische Sachen zum Wechseln, dann verschwinde ich im Badezimmer.

Frisch geduscht, mit kurzen Hosen und Top bekleidet und unheimlich hungrig gehe ich die Treppe nach unten.

In der Küche duftet ist herrlich nach frischem Kaffee und Brötchen, Rührei und Speck.

Margarethe steht am Herd und rührt in einer großen Pfanne.

>>Guten Morgen. <<

>>Morgen Kindchen.<< sagt sie lächelnd. >>Hungrig?<<

>>Und wie!<< bejahe ich ihre Frage.

>>Wo sind denn alle?<< Ich nehme mir einen Stapel Teller und beginne den Tisch zu decken.

>>Die Herren sind im Stall und die Damen scheinen noch zu schlafen. << berichtet sie.

>>Ach so. Meinen sie es dauert noch lange, bis die Männer fertig sind?<< frage ich verlegen. >>Ich sterbe vor Hunger!<<

Margarethe wirft einen Blick auf die Uhr. >>Eine halbe Stunde wird es wohl noch dauern.<<

Oh, wie schade, da muss mein Bauch wohl noch ein wenig warten.

>>Kann ich trotzdem schon eine Tasse Kaffee bekommen?<< frage ich hoffnungsvoll.

>>Sicher, der ist ja schon fertig. Magst du dir selbst etwas nehmen, ich muss auf den Speck aufpassen, damit er nicht verbrennt.<<

>>Natürlich.<< Ich hole mir eine Tasse aus dem Schrank und fülle mir etwas ein, dann decke ich weiter den Tisch, während ich hin und wieder an dem heißen Getränk nippe.

Gerade als ich die Dose mit der Butter auf die Platte stelle, kommen Page und die Zwillinge zu uns in die Küche.

>>Hallo Mia!<< grüßen mich die Beiden. Ihre Stimmen sind so synchron, das auch nur eine von ihnen hätte sprechen können.

>>Guten Morgen ihr beiden. << fröhlich lächle ich sie an. >>Habt ihr gut geschlafen?<<

>>Ja und ich habe was ganz Tolles geträumt.<< verkündet eines der Mädchen lächelnd.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt