Als ich mich endlich einigermaßen beruhigt habe, packe ich eilig meine Sachen zusammen. Es ist schon ganz schön spät und ich weiß, dass wir eigentlich gar nicht so spät ins Internat zurückkehren dürfen, aber scheinbar haben wir Sonderrechte.
Vielleicht, weil Page dort mal Lehrerin war, wer weiß.
Als ich gerade fertig bin klopft es an der Tür.
"Kann ich reinkommen?"
"Ja, Felix, komm rein." rufe ich ihm zu. "Bin gleich fertig. Ich nehme noch schnell meine Jacke aus dem Schrank, dann bin ich reisefertig.
Ein seltsames Gefühl überkommt mich, als ich meinen Blick ein letztes Mal durch das Zimmer schweifen lasse. Irgendwie, als würde ich nicht wieder hier her kommen, dabei werde ich Felix sicher Mal an den Wochenenden besuchen kommen, auch wenn ich von nun an wieder nach Hause darf.
Als ich das unordentliche Bett sehe, beschließe ich kurzerhand es noch aufzuschütteln, bevor ich gehe. Irgendwie möchte ich es nicht unordentlich hinterlassen.
"Das brauchst du doch nicht." sagt Felix, als ich die Decke aufschüttle. "Das kann doch Margarethe machen."
"Bin gleich fertig." versichere ich ihm und werfe die Decke gekonnt aufs Bett zurück, so dass sie nun ordentlich und glatt auf dem Bett liegt. "So, siehst du. Schon geschafft."
Erneut nehme ich die Jacke, die meiner Mutter gehörte und meinen Rucksack, dann folge ich Ian hinaus auf den Flur. Die Treppe nach unten bis ins Wohnzimmer, wo Page auf dem Sofa sitzt. Als sie uns sieht steht sie auf.
"Es war wirklich schön, das du da warst und ich hoffe, du kannst mir verzeihen, das ich mich in deine Angelegenheiten eingemischt habe." sagt sie als sie vor mir steht.
"Ja, schon gut, du hast es ja nur gut gemeint." versichere ich ihr "Außerdem hätte ich wahrscheinlich nie erfahren, was es mit meinen Eltern auf sich hat, wenn du nicht gewesen wärst."
"Ach, natürlich. Ich bin sicher, dass du irgendwann auch so mit Mara und Pascal geredet hättest. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber eines Tages bestimmt."
"Ja, vielleicht." lächelnd nehme ich sie in den Arm. "Bis bald Page."
"Du kommst uns doch wiedermal besuchen oder?" will sie wissen.
"Ja. Ich weiß nur noch nicht wann. Erst mal habe ich zu Hause noch einige Sachen zu klären." erkläre ich ihr.
"Das freut mich. Grüß Mara von mir, ja?"
"Sicher, mach ich."
Langsam gehen wir in den Vorraum, wo Peter aus dem Badezimmer kommt.
Auch von ihm verabschiede ich mich herzlich, dann gehen wir nach draußen, wo Marvin schon den Wagen vorgefahren hat.
Er nimmt mir den Rucksack ab und legt ihn in den Kofferraum.
Gerade als ich einsteigen will, kommt Ian zu uns.
"Willst du bei mir mitfahren?"
"Auf dem Motorrad?" will ich wissen.
"Nein, im Auto." erklärend hält er mir seinen Gips vor die Nase. "Motorrad fahren ist hiermit etwas schwierig."
"Warum fährst du denn nicht mit Marvin?" frage ich ein kleines bisschen ratlos.
"Ich muss am Freitag zum Arzt. Da ist es einfacher, wenn ich selbst fahre."
"Ach so." Nachdenklich schaue ich ihn an. Soll ich mit ihm fahren? Nein, das kann ich nicht. Ich muss ihm aus dem Weg gehen, ihm die Möglichkeit geben mich zu vergessen. Bedauernd und schüttle den Kopf.
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✔All I want is... You
RomanceWenn im Leben nicht alles nach Plan läuft. Wenn im Leben andere bestimmen, was richtig für dich ist. Wenn du das Gefühl hast, dir würde dein Leben entgleiten. Dann willkommen in Mias Leben. Von den Eltern aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. In d...