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Doch meine Sorgen sind unbegründet, denn den Rest der Woche bekomme ich sie außer bei den Mahlzeiten nicht zu Gesicht. Und selbst dort sitzt sie mit ihren Freundinnen am anderen Ende des Raumes, worüber ich ehrlich gesagt echt froh bin.

Allerdings lassen mich die hasserfüllten Blicke, die sie hin und wieder auf mich abschießt fürchten, dass sie irgendetwas ausheckt.

Doch als ich am Freitagnachmittag mit Ian und Felix auf dem Weg zum Gestüt bin, freue ich mich auf ein schönes, ruhiges Wochenende mit ihm und seiner Familie und vor allem ganz ohne die ständige Sorge, Emma könnte mir irgendwo auflauern.

"Page! Wir sind da!" ruft Ian ins Wohnzimmer und stellt unsere Taschen an den Fuß der Treppe.

"Mia! Wie ich mich freue!" freudestrahlend kommt Page aus der Küche auf uns zu und nimmt mich in den Arm. "Wie geht es dir denn? Und was macht Mara? Ich hab schon wieder viel zu lange nicht mehr mit ihr Telefoniert. Gehts ihr und dem Baby gut? Ich freu mich ja so, dass du hier bist!" bestürmt sie mich, ohne mir die Gelegenheit zu geben zu antworten.

"Ja, Mum, ist ja gut, wir finden Mia auch ganz Toll!" sagt Felix grinsend. "Außerdem...werden wir gar nicht begrüßt?" fragt er gespielt beleidigt.

"Ach natürlich, Schatz! Schön das du da bist." sie küsst ihn auf die Wange und umarmt ihn Herzlich, was ihn ganz verlegen macht. Dann nimmt sie auch Ian in den Arm.

"Gehts dir nicht gut, Großer?" fragt sie mit gerunzelter Stirn.

"Doch Page, ich hab nur zu wenig geschlafen in letzter Zeit." gibt er zu. "Aber das werde ich übers Wochenende nachholen. Du weißt ja,... die Schule und die ganze Lernerei für die Prüfungen." sagt er ausweichend, was ihm von mir einen forschenden Blick einbringt.

Fast unmerklich schüttelt er mit dem Kopf und legt stattdessen einen Arm um mich.

"Ist das Essen schon fertig?" fragt er, "Wir haben Hunger."

Pages Gesicht leuchtet erfreut auf, als sie uns ansieht, dann sagt sie lächelnd. "Noch nicht ganz, aber es dauert nicht mehr lange. Bringt doch schon mal eure Sachen weg, dann könnt ihr mir beim Tischdecken helfen."

"Wird gemacht." salutiert Felix und sprintet mit großen Schritten die Treppe nach oben. Auch Ian wendet sich ab und will mich mitziehen, als Page ihn aufhält.

"Lässt du mir Mia mal kurz da. Ich könnte mal ihre Hilfe gebrauchen." bittet sie freundlich.

"Sicher." zögernd lässt er mich los und schaut verwirrt zwischen mir und seiner Mutter hin und her. Doch dann zuckt er mit den Schultern, nimmt unsere Taschen und bringt sie nach oben.

Neugierig, was Page von mir will, folge ich ihr in die Küche.

"Danke Julia, dass du den Nachtisch noch nicht aufgegessen hast." tadelt sie die kleine blonde Maus, die gerade einen großen Löffel aus einer Schüssel Quarkspeise zieht.

"Ich wollt nur mal popieren." sagt sie ertappt und senkt verlegen den Blick.

"Siehst du hab ich doch gesagt, dass Mama das nicht gut findet." sagt Johanna besserwisserisch.

"Du hast ja selber popiert." meckert Julia und verzieht niedlich das Gesicht.

"Es heißt aber nicht popiert sondern probiert." zickig streckt Johanna ihrer Zwillingsschwester die Zunge heraus.

"Hey ihr beiden, Schluss jetzt mit dem Gezanke! Außerdem sind Ian und Felix wieder da, wollt ihr sie nicht begrüßen?" fragt Page lächelnd.

Sofort ist Ruhe. Die Zwillinge werfen sich einen vielsagenden Blick zu, beginnen zu grinsen und verlassen im Laufschritt die Küche.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt