Kapitel 81 - Entschlossenheit

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*Violetta*
Ich saß setzt wieder auf Camilas Couch im Wohnzimmer. Sie hatte mir eine Decke gegeben in die ich mich gemütlich einmuckelte mit einem Kreutertee in den Händen. Den Tee hatte mir natürlich meine fürsorgliche Freundin zubereitet und gekocht. Während ich an dem Tee langsam nuckelte, wegen seiner glühenden Wärme, war mein Blick scharr auf das Fenster gerichtet. Ich war so fasziniertvon dem herabschüttenden Regen, der herrschlos auf das Fenster prallte. Das laute Geräusch entsprach genau meinen jetztigen Emotionen, leer, kalt und willenslos. Im Hintergrund hörte ich Camila mit jemanden tuscheln. Warscheinlich über mich. Es war mir egal. Mir fiel das Gespräch mit Angie vorhin ein. Am Liebsten hätte ich länger mit ihr meine Zeit verbracht. Sie war meine Tante. Meine Familie. Ja und Papà auch Ich habe ihn so lange nicht mehr gesehen. Ihn den Rücken umgekehrt und dadurch ihn heftig verletzt. Angie hat mir darauf keine Antwort gegeben. Sie hatte geschwiegen. "Keine Anwort ist auch 'ne Antwort", wie das Sprichwort schon sagt. Ich lag mit meiner Vermutung richtig. Ich musste meinen Vater jetzt sehen und ihm in die Augen schauen. Mein Gewissen sagte mir doch schon was er fühlte, aber irgendwie wollte ich es genau wissen. Ich konnte meinen Vater nicht ewig aus dem Weg gehen. Er musste es doch erfahren, dass er Opa werden würde. Mehr Geheimnisse hielt ich nicht mehr aus. "Ich will jetzt zu meinem Vater!", kam es rau und bestimmt aus meinem Mund. Mein Blick war immer noch wie festgefroren an dem Fenster.
Camila und Brodey tauchten in meinem Blickfeld auf. "Vilu? Alles ok?" Die Stimme meiner Freundin klang zitterig. Ich verstand sie gerade nicht. "Ich geh jetzt!", sagte ich wieder ganz bestimmt und stand auf.
Auf dem Weg zur Tür nahm ich mir meinen Wintermantel von der Garderobe und zog ihn mir etwas umständlich an. Schnell spürte ich helfende Hände, die mir beim Jacke anziehen helften. Es waren nicht Camilas Hände. Sie stammten von Brodey. Ein Gentleman der alten Klasse. "Danke dir.", piepste ich leise, dass es nur Brodey hören konnte. Meine beste Freundin stand immer noch wie angewurzelt im Wohnzimmer. Ihr Blick war so hilflos, ratlos und traurig. Aber so ganz könnte man ihn nicht wirklich deuten, was im Moment in Camilas Kopf rumging.

Nun stand ich vor der Haustür meines alten Hauses. Ich fühlte mich zwar geborgen, da es mein Zuhause war, aber ich konnte genauso gut nicht die schlechten Erinnerungen vergessen. Die kalte Winterluft fegte mir wieder mal um die Ohren. Mein dicker Wintermantel wärmte mich gut und dabei versteckte er auch meinen fast nicht mehr zu versteckbaren Bauch. Meine Hände zitterten. Doch eher aus der Unsicherheit vor der Reaktion meines Vaters. Kann ich wirklich noch mehr Stress ertragen? Aber ich kann auch nicht noch länger von Papá getrennt sein. Während mein Kopf noch grübelte, was ich jetzt tun sollte, drückte mein Finger schon die Klingel. Das altbekannte Klingeln aus dem Inneren des Hauses war zu hören. Darauf folgten Schritte. Sie hallten wie als wenn jemand mit Stöckelschuhen rumlaufen würde. Das könnte doch dann nur Angie sein! Wenige Sekunden später tauchte meine Tante in der nun geöffneten Tür auf. "Violetta, warst du nicht bei Camila?", fragte sie ganz perplex, als sie mich sah. "Angie, ich möchte zu Papá", sagte ich entschlossen. Angie wurde blass. "Hast du es ihm gesagt oder nicht?" Meine Frage klang ganz bestimmt, aber auch rau. Ich wusste immer noch nicht, ob das so eine gute Idee war. Ich blickte mich zielorientiert im Wohnzimmer um. Meine Tante ließ ich einfach links liegen. Sie stand immer noch wie ein Stein im Türrahmen. "Wo ist er?", fragte ich mit einem scharfen Unterton. Mir reichte es mit dieser Tour. Ich wollte nicht alles verschieben und den Leuten, die ich am meisten liebte, weh tun! So entschlossen wie jetzt war ich noch niemals in meinem Leben. Es wunderte mich schon, doch ich verschwendete daran keinen Gedanken mehr.
"Vilu...", wollte Angie anfangen mir etwas zu sagen, als man von draußen hörte, wie sich ein Schlüssel in der Haustüre befand und sie öffnete. Es erschien natürlich niemand anderes als mein Vater höchstpersönlich.
...

* *

Uhh Vilu trifft nach Monaten ihren Vater wieder 😱😱
Wie wird er wohl reagieren... ?

Ps. Ja ich muss jetzt nochmal kurz Schleichwerbung machen xD 😂😂🙈

Hab nämlich eine neue Story 😊
Sie ist mal keine Fanfiction, wie sonst immer xD
Ich würde much sehr freuen, wenn ihr mir dort eine Chance geben wird, da auch bald diese Story enden wird :'(

Leonetta - Loving can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt