Ignoriert

4K 242 29
                                    

Hazel hatte langsam die Nase voll. Sie mochte Frank, sehr. Und sie hatte gedacht, er würde sie auch mögen. Das hatte sie wirklich.

Aber seit Terra da war, ignorierte er sie einfach, und wenn es eines war, das Hazel wirklich nicht ausstehen konnte, dann war es ignoriert zu werden.

Gerade beobachtete sie, wie er aufstand und einfach aus der Mensa ging. Hazel sah ihm hinterher und überlegte, was sie ihm sagen würde, aber Clarisse hielt ihren Arm fest.

"Hey Kleine, ist klar das du auf ihn stehst, aber im Moment würde ich ihn in Ruhe lassen.", riet sie ihr.

Hazel wurde rot, aber konnte es sich nicht verkneifen zu fragen, was sie meine.

"Du siehst doch bestimmt, wie er sich die Schläfen reibt? Das ist immer, bevor seine andere Persönlichkeit rauskommt zum spielen, und den willst du nicht kennenlernen."

Hazel sah sie zweifelnd an, aber blieb sitzen.

-----------------------------------------------------------------------------------

Hazel.Sitzt.Hazel.Sitzt.Hazel.Sitzt.Hazel.Sitzt.Hazel.Sitzt.Hazel.

------------------------------------------------------------------------------------

"Sah er wütend aus?", fragte Hazel zum dritten Mal.

Leo seufzte und versuchte an das Buch ranzukommen.

Sie war in die Bibliothek gegangen um etwas zu lesen, und dann war sie auf Leo getroffen, und sie hatten geredet.

Hazel mochte Leo. Er war nett, und witzig, und es war, als würde sie ihn schon viel länger kennen.

"Hazel, nochmal. Es ging ihm gut, aber er wollte schnell zum Kackhaufen. Hat sich vielleicht Sorgen gemacht, keine Ahnung. Aber es ging ihm gut, klar?", versuchte er sie zu beruhigen, was nicht ganz so gut klappte.

Jeder machte sich Sorgen um ihn, vor allem nach dem Schrei.

Er kam aus dem Büro, und jetzt war jeder nervös, was los war. Es sah Frank nicht ähnlich zu schreien.

In diesem Moment öffnete sich die Tür, und Frank kam herein. Er ging wie die Ruhe selbst, zu einem Bücherregal, zog anscheinend wahllos ein Buch heraus und wollte zu einem Tisch gehen, bis Hazel sich ihm in den weg stellte.

Alle Augen waren auf den beiden, aber besonders auf Frank.

Leo warf Clarisse einen Blick zu, die gerade über Kampfsportarten gelesen hatte.

Sie nickte, stand auf und hielt den riesigen Wälzer wie eine Waffe in ihrer Hand. Darauf hatten eigentlich alle gewartet.

Eine multiple Persönlichkeitsstörung war unheilbar, und Frank war in diesem Moment nicht Frank.

Er war der andere, aber Hazel konnte das natürlich nicht wissen.

Vorsichtig schob Leo sich hinter Hazel, um sie zur Not aus der Gefahrenzone zu ziehen.

In der Bibliothek waren genug, um Frank zu kontrollieren. Piper flüsterte gerade Jason und Percy etwas ins Ohr, die nickten.

"Frank. Wo warst du? Ist alles in Ordnung? Hast du- Hast du geweint?", fragte Hazel ihn besorgt, nahm seinen Kopf in ihre Hände und hob ihn etwas, um ihm in die Augen sehen zu können.

Sie hatte recht.

Seine Augen waren rot geschwollen, und seine Wangen glänzten nass. Aber er sah nicht traurig aus, nur wütend.

"Lass mich in Ruhe.", sagte er kalt, stieß ihre Hände weg und ging weiter zum Tisch.

In Hazels Augen blitzte kurz eine Mischung aus Wut und Schmerz auf, aber dann wurden sie wieder besorgt.

"Nein. Frank, bitte.", flehte sie, doch er ignorierte sie.

Hazel schnappte sich, schneller als man es vermuten könnte, das Buch aus seiner Hand.

"Sprich mit mir.", bat sie verzweifelt.

"Hazel, gib mir das Buch wieder. Jetzt.", befahl er, doch sie schüttelte ihren Kopf.

"Hazel, gib ihm das Buch wieder.", sagte Clarisse, und Leo flüsterte: "Hör auf sie."

Doch Hazel schüttelte ihren Kopf.

"Du lässt mir keine Wahl.", seufzte Frank, und trat vor.

'Normal' ist Relativ (Solangelo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt