Nico hörte den Knall, und dann spürte er die Kugel.
Sie traf nicht seinen Kopf, sondern seinen Bauch, und er wünschte, es wäre sein Kopf gewesen.
Er schrie, und seine Hände fuhren instinktiv zu der Wunde. Wie in Zeitlupe fiel er.
Von seinem Bauch aus brannte sein ganzer Körper, und er schloss seine Augen, doch trotzdem quollen Tränen unter seinen Lidern hervor.
Es dauerte, bis er wieder mitbekam, was vor sich ging. Und was er hörte waren eigentlich nur Beleidigungen, Drohungen und eine Stimme.
"Nico? Hey, Nico. Oh Gott. OhGottOhGottOhGOtt. Es ist so viel Blut. Nico, bitte. Mach deine Augen auf. Ich bitte dich, Sonnenschein, mach sie auf, für mich," flehte eine Stimme verzweifelt.
Nico blinzelte, und sah in Wills himmelblaue Augen.
"Oh Gott du lebst," lachte Will erleichtert, beugte sich vor, und küsste ihn.
"Hey Will," flüsterte er schwach, aber es war mehr gewimmert als geflüstert.
Seine Augen wurden schwer, und er blinzelte. Einmal, zweimal. Es wurde immer schwieriger sie wieder zu öffnen.
"Nico, hör mir zu, okay? Du verlierst viel Blut. Hier, du musst da deine Hände draufdrücken. Ja, so ist gut," befahl der Blonde sanft, und führte Nicos Hände zu seiner Wunde.
Dann zog er sich schnell sein Oberteil aus und presste das hässliche graue Hemd auf die Wunde. "Halt das fest, okay? Und versuch dich nicht zu bewegen."
Will sah Nico an, so blass und blutend, eine Waffe immer noch auf ihn gerichtet. Seine Haare waren durcheinander, in seinem Gesicht waren kleine Wunden von Glassplittern und seine Augen waren rot angeschwollen. Doch ihre Farbe war dieselbe, ein warmes dunkelbraun.
Er wandte sich von Nico ab und sah Jason an. Der sah etwas besser aus, aber auch er hatte Schmerzen.
Als ihm klar wurde, das Jason nicht innerhalb der nächsten paar Minuten sterben würde, robbte er näher an Nico, wobei er versuchte den Schmerz in seinem Knöchel so gut es ging zu ignorieren.
Julius und Hayden schrien sich gegenseitig an, und ihre Gefolgschaft wedelte mit den Waffen, aber niemand konnte etwas tun.
Aber einer konnte sich wohl nicht mehr beherrschen, und schoss.
Die Hölle war los.
Julius rannte auf sie zu, und Will erstarrte.
Er hätte erwartet, dass er zu seinem Sohn lief, doch das tat er nicht.
Der Blonde versuchte Nico mit seinem eigenen Körper zu schützen, doch Julius trat ihm in den Bauch und er flog zur Seite.
Als er sich aufsetzte, hatte Julius schon seine Waffe an Nicos Schläfe gedrückt.
"Stopp," brüllte er. "Stopp oder er stirbt."
Es wurde still, und alle sahen ihn an.
Hayden kam langsam auf ihn zu, die Waffe legte er auf den Boden.
"Jul, bitte. Das hier ist ein Missverstehen, töte meinen Sohn nicht," sagte er vorsichtig, aber Julius grinste ihn an.
"Ich werde ihn töten und du wirst nichts tun können, Bruder. Und Blondie, denk nicht einmal dran," fügte er hinzu und sah Will warnend an.
Er riss Nicos Haare nach oben um besser schießen zu können.
Nico wimmerte bei der Bewegung und versuchte sich zu wehren, doch er war schwach vor Blutverlust.
Hayden schrie, und es knallte.
Julius kippte tot nach vorne, seine Kleidung war von der Wunde in seinem Hinterkopf voller Blut.
Hayden, sah geschockt auf das Mädchen, dass seinen Bruder getötet und seinen Sohn gerettet hat.
Drew ließ die Waffe fallen und rannte zu Nico.
"Schachmatt," hörte Will den dunkelhaarigen flüstertern.
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'Normal' ist Relativ (Solangelo)
DiversosSt. Antonius Klinik für problematische Kinder und Jugendliche Annabeth, Percy, Jason, Hazel und Will werden eingewiesen. Nico, Drew, Frank, Piper und Leo sind schon da. Sie alle haben Probleme. Ohne diese würden sie sich nie begegnen, abe...