Ruhe

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Will und Nico saßen nebeneinander auf Nicos Bett im Krankenhaus und spielten Schach.

"Schachmatt,"sagte Will, grinsend und setzte seinen Springer.

Nico sah ihn an und lachte.

"Tut mir leid, Sonnenschein. Aber das stimmt nicht. Deine Verteidigung ist schwach."

Nico setzte den Läufer, und Wills König fiel.

"Verdammt. Nico, du bist gut," murmelte Will, seine Stimme war eine Mischung aus Stolz und Enttäuschung.

"Du bist nicht schlecht, jedenfalls besser als Drew," sagte Nico lächelnd, aber bei Drews Namen verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck.

Will seufzte.

"Nico, du musst mit ihr reden."

"Sie ist meine beste Freundin. Was wenn ich sie verliere? Ich weß, du magst sie nicht besonders, und ich ehrlich gesagt auch nicht, aber ich will sie nicht verlieren,"  murmelte Nico und nahm die Königin in seine Hand.

Er fuhr über ihre Konturen mit seinen Fingerspitzen, und Will nahm sein Gesicht in beide Hände.

"Nico, guck mich an." Nicos Augen fanden seine, und er sah wirklich verloren aus. Will beugte sich vor und küsste ihn sanft.

"Alles wird gut gehen, aber du musst mit ihr reden. Klär das," riet er ihm.

Nico sah ihn stirnrunzelnd an.

"Und was bekomme ich dafür?", fragte er dann leicht grinsend.

Will wurde rot. "Wenn...Wenn du das machst...Dann-dann könnten du- du u-und i-i-ich, vielleicht, zusammen...E-Eis essen gehen..A-a-a-also wenn du willst," stotterte Will nervös und fuhr sich durch das Haar.

Nico sah ihn an, diesmal strahlte er wirklich. "Okay. Dann gehen wir ein Eis essen."

Will lächelte ihn an.

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Drew sah Nico an, die Arme verschrenkt.

Will stand vor der geschlossenen Tür und lauschte.

"Also...", fing Nico an und kratzte sich am Kinn.

"Ja...", führte Drew weiter und betrachtete ihre Fingernägel.

Nico wusste, das sie das immer tat wenn sie unsicher war. War ihr etwas peinlich würde sie ihre Haare nach hinten werfen wie in einer Werbung von Shampoo, war sie wütend zog sie eine Augenbraue hoch und war sie traurig beleidigte sie jemanden und versuchte denjenigen zu verletzen.

Er kannte sie so gut, und sie ihn.

"Scheiße Drew ich weiß nicht was ich sagen soll," seufzte Nico und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Drew lachte und warf ihre Haare nach hinten.

"Warum? Ich bin in dich verliebt. Ich bin in dich so verliebt wie du in Will, und da ist auch schon die Lösung. Du bist so schwul wie...verdammt, keine Ahnung. Oscar Wilde. Und ich bin kein Junge. Also, wir bleiben Freunde, klar? Du wirst mich nicht ignorieren wie die letzten zwei Tage und dich schlafend stellen wenn ich komme. Da, fertig," sagte Drew und sah ihn herausfordernd an.

"Okay," antwortete Nico.

"Dann wäre das jetzt geklärt, schön. Aber ich muss jetzt gehen, weil der eine Arzt hier, der ist wirklich verdammt heiß. Also, ich komme später nochmal, kommt drauf an wie lange der Arzt braucht," verabschiedete Drew sich und zwinkerte ihm zu.

Nico lachte leise, doch sein Lachen wurde noch viel lauter als Drew die Tür mit Schwung öffnete und Will in den Raum fiel.

"Neugierige Blondinen," schnaubte sie und stieg über ihn hinweg.

Nico sah Will lachend an.

"Komm schon Blondie," sagte Nico immer noch lachend. "Wenn wir ein Eis essen wollen, müssen wir hier irgendwie raus."





'Normal' ist Relativ (Solangelo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt