Hilfe

3.6K 215 42
                                    

Sie saßen im Kreis wie kleine Kindergartenkinder, und überlegten was sie tun sollten. Connor hatte aufgehört zu weinen und starrte nur noch vollkommen emotionslos die Wand an.

"Wir brauchen Hilfe, sonst sterben wir.", stellte Percy fest.

"Ja, und wir haben ein Handy, also warum rufen wir nicht die Polizei?", fragte Annabeth verständnislos.

"Die Polizei ist korrupt, dafür hat Mrs. Terra gesorgt. Von denen wird euch keiner helfen.", warf Jules fröhlich in die Runde.

"Scheiße. Wen könnten wir sonst noch anrufen?", fluchte Leo und sah die anderen an.

"Nicos Vater. Wenn er so ein großer Typ da unten ist, kann er uns bestimmt helfen, oder?", fragte Hazel unsicher, und alle sahen Nico erwartungsvoll an.

Etwa fünf Minuten später, gefüllt mit vielen Drohungen (Clarisse), Flehen (Leo), Argumentieren (Annabeth) und Hundeaugen (Hazel), klingelte das Handy. Sie hatten auf laut gestellt, da Nico möglichst wenig mit seinem Vater reden wollte.

"DOA Recording Studios, Mrs. Dodds am Apparat, was kann ich für sie tun?", fragte eine Stimme säuerlich.

"Hallo Alekto, ich bin's, Nico. Ich muss mit meinem Vater sprechen.", sagte Nico kurz angebunden.

"Nico. Was hast du diesmal gemacht?", fragte die Frau schnaubend.

"Hol. Ihn. Einfach. Ans. Telefon.", fauchte Nico sehr langsam und sehr wütend.

"Ich stell dich zu ihm durch."

Es war kurz still, dann: "Hayden Underground. Wer stört mich?", fragte eine kalte Stimme, und Will hatte das Gefühl als würde jemand über sein Grab laufen.

"Hey Vater.", begrüßte Nico die Stimme am Telefon, und obwohl seine Stimme kontrolliert klang, sah er, das Nico mit seinem Totenkopfring nervös spielte.

"Nico, warum rufst du mich an? Ich habe zu tun, das weißt du doch. Und wo hast du das Telefon her?", fragte Nicos Vater, immer noch kalt aber jetzt etwas genervt und besorgt.

"Ich bin in der Klinik, und hier sind mehrere Auftragskiller. Wir wissen von zwei Toten von ihnen, und einer meiner Freunde auch. Die sind nicht hinter mir her, und die Polizei ist korrupt. Ich habe einen von ihnen hier, er...arbeitet für mich jetzt, könnte man sagen. Er heißt Jules.", fasste Nico sich kurz.

"Wie bitte? Soll das ein Scherz sein?", fragte Hayden ungläubig.

"Frag das doch Connor, der gerade seinen Zwillingsbruder verloren hat. Er ist kein Scherz.", antwortete Nico pissig.

"Und was soll ich für dich tun?"

"Wenn du nicht noch ein Kind verlieren willst, dann hilfst du uns.", sagte Nico ruhig.

"Ich bin in etwa einer halben Stunde bei euch. Wie viele seid ihr und wo seid ihr?"

"Wir sind dreizehn, dazu kommt noch Jules, und wir sind alle im Krankenflügel."

Es wurde aufgelegt, und die Jugendlichen saßen im Kreid. "Lief doch ganz gut.", sagte Will lächelnd, um das Eis zu brechen.

Nico sah ihm mit einer hochgezogenen Augenbrauen an. "Das erfahren wir in einer halben Stunde."

"Was würde passieren, wenn es schlecht läuft?", fragte Hazel und fuhr sich durch die Locken.

"Dann werden wir alle getötet.", antwortete Nico und lehnte sich nach hinten gegen eines der Betten, dann setzte er sich ruckartig wieder auf.

"Hey, wo ist Frank?", fragte er plötzlich.

Alle sahen zu dem leeren Bett mit den geöffneten Fesseln.

"Oh fuck.", sagte Leo leise.


'Normal' ist Relativ (Solangelo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt