"Hayden. Lange nicht gesehen," begrüßte Julius seinen Bruder.
"Zum Glück. Und jetzt lass meinen Sohn in Ruhe. Blondie hat Recht, du musstest schon als Kind immer übertreiben."
Julius ging langsam auf Nico zu, und Haydens Hand verkrampfte sich um die Waffe herum.
"Bleib stehen wenn du keine Kugel im Kopf willst," warnte er leise.
"Du wirst nichts tun. Ich könnte deinen einzigen Sohn mit einer Fingerbewegung töten," erwiderte der ältere Bruder.
Normale Menschen wären jetzt außer sich vor Angst, doch nicht Nico.
Er war es, leider, gewohnt, dass jemand eine Waffe auf ihn richtete.
Sein Problem war, dass er nicht wusste, wie viele Figuren noch im Spiel waren.
Und das war wichtig.
"Vater, haben es die anderen zu euch geschafft?", fragte Nico.
Hayden musterte seinen Sohn kurz, bevor er antwortete.
"Nein, aber ich habe auch keine Schüsse gehört."
"Und wer ist gerade alles noch im Spiel?", versuchte Nico es weiter.
Früher, bevor Bianca starb, spielte er immer mit seinem Vater Schach. Er war gut darin gewesen.
"Ich mit meinen Männern haben die linke Seite des Gebäudes, Jul hier die rechte. Die Eingangshalle hier ist die Mitte. Die Typen, die von der braunen Frau hier waren, sind abgehauen, als sie bemerkten, dass Julius von der Army ist," klärte er ihn auf.
"Was soll das? Das ist nicht wichtig," sagte Julius verwirrt.
Vater und Sohn ignorierten ihn einfach.
"Weißt du, warum Travis und Connor umgebracht werden sollten?", mischte Jason sich jetzt auch ein.
"Sie haben anscheinend einem Schmuggler sein Portmonaie geklaut, in dem er die Nummer eines Schiffscontainers voller Kokain aufgeschrieben hatte. Die Polizei entdeckte es, und der Käufer des Kokains wollte Rache," erzählte er ruhig.
"Es geht hier nicht um diese kleinen Diebe. Es geht um meinen Sohn!", schrie Julius wütend.
"Deinen Sohn? Meinst du nicht meinen?", fragte Hayden verwirrt.
"Nein. Es geht um meinen Sohn, Jason. Erinnerst du dich nicht mehr? Du hast ihn vor fünfzehn Jahren umgebracht. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Sohn um Sohn," brüllte er.
Hayden sah ihn an, dann huschten seine Augen zu Jason und wieder zu Julius.
"Ähm...Jul? Ich habe deinen Sohn nicht getötet," sagte er langsam und vorsichtig.
"Du musst nicht so unschuldig tun, ich weiß es, klar? Du hast meinen Sohn, Jason, und meine Frau, Juno, entführt und ermordet, und dafür werde ich mich rächen. Ich werde sie rächen."
Hayden sah seinenn Bruder an, als würde er sich ernsthafte Sorgen um dessen geistige Gesundheit machen und krazte sich am Kinn.
"Julius, es tut mir leid, das ich es bin der dir das sagt, aber... Juno hat dich verlassen. Vor etwa fünfzehn Jahren ist sie mit eurem Sohn, Jason, abgehauen. Ich dachte wirklich, dass du das weißt...Aber ich habe weder deinen Sohn noch deine Frau umgebracht. Beiden geht es mehr oder weniger prächtig. Ich glaube aber, das dein Sohn gerade etwas Angst vor dir hat," fügte er nachdenklich hinzu.
Julius starrte ihn an. "Wovon sprichst du? Mein Sohn? Was?"
"Also, ich weiß, dass ich nicht den Preis für den besten Vater des Jahres bekommen werde, aber ich erkenne meinen Sohn wenigstens, wenn ich ihn sehe. Aber du nicht, was? Da steht er, groß, blond, blauäugig?"
Hayden nickte in Jasons Richtung, und zum ersten Mal sah Julius seinen Sohn an.
"Und da ich denke, dass du deinen Sohn genug liebst, um noch 'Hallo' zu sagen", fuhr Hayden fort und zielte nun mit seiner Waffe auf Jasons Kopf. "Empfehle ich dir, dich jetzt zurückzuziehen."
"Das würdest du nicht tun, du würdest ihm nichts -", Julius wurde von einem lauten Knall unterbrochen.
Jason schrie vor Schmerz auf als die Kugel in seinen Oberschenkel einschlug.
"Dad!", schrie Nico empört.
"Keine Sorge, das war ein glatt durch und nicht wirklich wichtiges wurde getroffen," beruhigte er genervt.
"Du hast meinem Sohn ins Bein geschossen?", fragte Julius fassungslos.
Dann sah er seinen Bruder ruhig an, seine Waffe auf Nico gerichtet.
"Auge um Auge, Zahn um Zahn, Sohn um Sohn," sagte er, und feuerte.
DU LIEST GERADE
'Normal' ist Relativ (Solangelo)
SonstigesSt. Antonius Klinik für problematische Kinder und Jugendliche Annabeth, Percy, Jason, Hazel und Will werden eingewiesen. Nico, Drew, Frank, Piper und Leo sind schon da. Sie alle haben Probleme. Ohne diese würden sie sich nie begegnen, abe...