Hazel machte sich Sorgen. Was, wenn sie Frank nicht fanden? Er könnte schon längst von einem der TT getöten worden sein.
Oder wenn sie ihn fanden? Das letzte Mal hatten sie vier Menschen und einen Fall auf ein Bücherregal gebraucht, um ihn zu fesseln. Und dabei war jemand gestorben.
Frank könnte- Nein, nicht Frank. Frank würde niemals jemanden etwas tun. Er hätte sie nie geschlagen.
Ohne es zu wollen hob sie ihre Wange uns berührte den Bluterguss darauf.
"Keine Sorge Kleine, es wird ihm schon gutgehen.", sagte Jules, der Typ, den Nico aufgegabelt hatte, ruhig. "Es wird ihm nichts passieren. Wir hatten eigentlich nur den Auftrag, die beiden Brüder zu töten, die Stolls."
Hazel sah ihn misstrauisch an. Wie sollte sie bitte schön jemanden trauen, den man überbieten konnte?
"Und warum die Stolls? Nico zu töten wurde viel mehr Sinn machen. Aber warum Travis und Connor?", fragte sie neugierig.
Jules zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich nicht. Ich erledige nur den Job, sonst nichts."
Hazel schnaubte enttäuscht. Sie hatte auf mehr gehofft.
Sie gingen weiter schweifend nebeneinander, Jules immer etwas vor hier. Irgendwann konnte Hazel diese verdammte Stille nicht mehr ertragen.
"Vorhin, da hast du dein Beileid ausgedrückt. Was meinst du damit?", fragte sie neugierig.
Sie wusste, eigentlich hätte sie das Nico fragen sollen, es war ja schließlich sein Leben und seine Geschichte, aber der verschwieg sogar, was seine Lieblingspuddingsorte war.
Er war für sie wie ein großer Bruder, aber sie wusste nichts über ihn, und er würde ihr nichts sagen, was sie traurig machte. Hazel wollte ihn nur verstehen, nur verstehen, warum er hier war, was passiert war.
"Als ich in diesem Beruf anfing, hörte ich schnell viel über Hayden, den König der Unterwelt wie sie ihn nannten. Es hieß, er wäre grausam, kalt, intelligent und er gehe über Leichen, aber er wäre gerecht.
Ein junger, ehrgeiziger Mann mit einem Hang zu Kriminellen aus gutem Haus mit brutalem Vater. Er hat zwei Brüder, Julius und und Neil. Beide am anderen Ende, in der Armee.
Julius leitet die Air Force, Neil die Marine. Hayden hatte eine Frau, Italienerin. Sehr schön, und zwei Kinder, Nico und Bianca.
Die drei hassten sich damals, und hassen sich jetzt noch viel mehr.
Einmal wohnte Hayden mit seiner Frau und den Kindern in einem Hotel, als er den Anruf bekam, dass sein Bruder, Julius, ihn angreifen wolle durch die Luft. Er wäre bereit, das ganze Hotel in die Luft zu jagen, um ihn zu töten, also nahm er seine Kinder und brachte sie in einen Bunker unter dem Gebäude.
Seine Frau, Maria glaube ich hieß sie, ließ er von einem seiner Männer holen, aber es war zu spät. Sie wurde in die Luft gejagt, wortwörtlich in Stücke gerissen. Nico und Bianca kamen davon.
Hayden wollte Rache, aber hatte Angst um seine Kinder, also schickte er sie weg, niemand weiß wohin, aber nach ein paar Jahren tauchten sie wieder auf, Nico ein kleiner Junge, vielleicht zehn Jahre alt, Bianca etwas älter, zwölf oder dreizehn.
Julius hatte sie nicht vergessen. Er hoffte angeblich, dass, wenn er Hayden allen nahm, das er den Verstand verlieren oder sich selbst umbringen würde.
Also schickte er seine Männer los, und während einem Amoklauf an ihrer Schule töteten sie sie. Nico wurde nur nicht erwischt, weil er an diesem Tag krank war.
Von da an kam nichts mehr, ich dachte er wäre tot, bis ich ihn jetzt hier traf.", erzählte Jules.
Hazel sah ihn mit großen Augen an. Es war kein Wunder, das Nico immer so traurig war, nach allem, was er verloren hatte. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, wenn ihr eigener Onkel ihre Mutter und ihre Schwester töten würde, aber sie konnte es nicht.
"Ach, da ist ja Frank.", sagte Jules plötzlich, und tatsächlich saß Frank mitten im Gang auf dem Boden, die Knie an die Brust gezogen, weinend.
Hazel rannte zu ihm hin, und kniete vor ihm.
"Frank? Bist du das, Frank? Ist alle in Ordnung?", fragte sie ihn hektisch.
Frank sah hoch, und sah ihr in die Augen.
"Hazel, meine Mom ist tot. Meine Mom.", wimmerte er, und schluchzte laut auf. Hazel umarmte ihn.
"Es wird alles wieder gut, okay? Aber wir müssen hier weg, es ist nicht sicher.", versuchte sie den großen Jungen zu trösten, und dann an Jules gewandt:"Hilf mir, er muss aufstehen."
Jules packte Franks einen Arm eher grob, und Hazel den anderen. Zusammen halb schleiften halb trugen sie ihn den Flur entlang zur Krankenstation.
"Gott Hazel, deine Wange. War ich das?", fragte Frank plötzlich, blieb stehen und berührte den Bluterguss vorsichtig.
"Ist schon in Ordnung, es war nicht deine Schuld.", sagte Hazel und wollte ihn weiterziehen, aber Frank blieb stehen.
"Es tut mir so leid Hazel. Es tut mir so so so-", Hazel unterbrach ihn, als sie ihn küsste.
Frank erstarrte, und sah sie geschockt an.
"Ist schon okay, aber wir müssen hier weg, ja?", und, beide röter als jede Ampel, gingen sie zur Krankenstation, geführt von Jules.
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'Normal' ist Relativ (Solangelo)
SonstigesSt. Antonius Klinik für problematische Kinder und Jugendliche Annabeth, Percy, Jason, Hazel und Will werden eingewiesen. Nico, Drew, Frank, Piper und Leo sind schon da. Sie alle haben Probleme. Ohne diese würden sie sich nie begegnen, abe...