Sie hatten sich alle im Krankenflügel verteilt, Jules und Clarisse reinigten ihre Waffen, Leo und Caly redeten von irgendeiner Werkstatt, Will und Nico hatten sich in eine Ecke verkrochen und zierten ihre Hälse mit dunklen Malen, Connor saß an einem der Betten und säuberte das Gesicht seines Bruders mit einem nassen Lappen von dem ganzen Blut, Frank weinte und entschuldigte sich bei Hazel und jedem anderen, während Hazel seine Hand hielt, Drew lackierte ihre Fingernägel, Percy und Annabeth stritten sich leise und Jason und Piper redeten ununterbrochen.
Dann klopfte es, und alle wurden still.
Nico gab Jules ein kurzes Zeichen, indem er mit seiner Hand winkte, und der Mann näherte sich, die Waffe in Anschlag, der Tür, vorsichtig und leicht seitlich, falls jemand hindurch feuern wollte.
Er zog leicht am Türgriff, und die Jugendlichen, die bis jetzt noch nicht in Deckung gegangen waren, taten es spätestens jetzt.
Die Tür schwang auf und herein kamen ein großer, einschüchternder Mann, der einwandfrei Nicos Vater war.
Sie beide hatten schwarze, längliche Haare, doch Nicos hingen ihm ins Gesicht und die seines Vaters waren nach hinten gegelt.
Sie beide hatten dunkle Augen, doch die von Hayden sahen eher schwarz als braun aus, und sie waren vollkommen kalt und emotionslos.
Und auch hatten beide dieselbe blasse Haut und dieselben hohen Wangenknochen.
Es gab nur zwei Unterschiede zwischen den beiden, abgesehen vom Alter: Nicos Lippen waren voller und femininer, und obwohl beide dünn waren, war Hayden ein sehr großer Mann, anders als sein Sohn.
Er war ohne Zweifel Nicos Vater, Hayden Underground. Hinter ihm waren vier Männer, alle vollkommen in schwarz und schwer bewaffnet.
Nico stand vor seinem Vater, und die beiden sahen sich ohne Worte an.
"Vater.", begrüßte Nico ihn ruhig und kalt, der Rücken war gerade und die Brust herausgestreckt.
"Nico. ", entgegnete sein Vater, ebenfalls ruhig und kalt.
"Du bist später als erwartet.", stellte Nico fest, und er hörte sich leicht vorwurfsvoll an.
Es stimmte, Hayden hatte sich um etwa eine halbe Stunde verspätet.
Die Mundwinkel des größeren Mannes zuckten unmerklich.
"Der Verkehr war höllisch. Aber sag, warum sind uns auf dem Weg hierher drei Männer in schwarz begegnet? Und warum genau liegt dort die Leiche eines Jungen? Natürlich nur so aus Neugier. " antwortete er sarkastisch. "Es sieht aber nicht so aus, als hättest du dich sonderlich gelangweilt.", fuhr er fort, und zog den Rand vom Oberteil seines Sohnes etwas nach unten, so das die Male, die Will dort hinterlassen hatte, deutlich auf seiner Haut zu sehen war.
Will schwor, dass die dunklen Augen kurz in seine Richtung zuckten, und versuchte sich etwas in einer dunklen Ecke zu verkriechen.
Nico zuckte mit den Schultern und fasste kurz zusammen, was sie wussten, und Hayden hörte ihm ruhig zu.
Alle anderen jugendlichen im Raum sah ihnen vorsichtig zu, und versuchten so leise wie möglich zu sein, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen.
"Und hat einer von euch herausgefunden, warum sie hinter den Brüdern her sind?", fragte der König der Unterwelt nachdenklich, und Nico nickte.
"Sie wissen es nicht, und dann ist Travis gestorben und Connor...naja. Er ist gerade nicht ansprechbar. Steht unter Schock.", sagte sein Sohn und kratzte sich am Hinterkopf.
Hayden ging auf Connor zu, der ihn als einziger nicht ansah und statt dessen seinen Bruder.
"Connor? Kannst du mir sagen, warum sie dich umbringen wollen?", fragte er kalt, doch der Junge reagierte nicht.
Anscheinend geschah es nicht häufig, das jemand ihn ignorierte, denn er sah fassungslos aus.
"Connor? Connor! Warum haben sie deinen Bruder getötet?", sagte er, nahm seinen Arm und schüttelte leicht.
Nico trat dazwischen.
"Das bringt nichts, er ist weg, Vater. Er hat gerade seinen Zwillingsbruder verloren, hab etwas mehr Respekt.", fauchte Nico, und Hayden sah ihn wütend an, seine Augen brannten.
Gerade als er antworten wollte, unterbrach ihn Connor.
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'Normal' ist Relativ (Solangelo)
RandomSt. Antonius Klinik für problematische Kinder und Jugendliche Annabeth, Percy, Jason, Hazel und Will werden eingewiesen. Nico, Drew, Frank, Piper und Leo sind schon da. Sie alle haben Probleme. Ohne diese würden sie sich nie begegnen, abe...