Zeremonie

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Der Wecker klingelte laut. Ich stöhnte genervt und verschlafen und drehte mich um und schaltete den Wecker aus. Ich stöhnte nochmal, aber diesmal lauter. Ich war extrem müde. Die heutige Entscheidung stand an und Jeanine werde ich auch wiedersehen.

Ich habe die halbe Nacht wach gelegen und an sie gedacht. Ich kann doch unmöglich solche Gefühle für sie haben, oder?

Ich hatte noch genau zwei Stunden um pünktlich im Saal anzukommen. Eine Stunde bis es dann losgeht.

Für heute hatte ich mir mein schönstes blaues Kleid rausgesucht. Ich stand langsam auf und stöhnte nochmal. Ich lachte über mich selber und ging sofort zum Bad. Ich kämmte meine Haare und lockte sie mir leicht.

Danach zog ich meine Bettsachen aus, cremte meine Beine und Arme ein und Zog mein Kleid an. Danach putze ich meine Zähne. Als letztes trug ich noch etwas Makeup auf und ging dann nach unten.

Das war die letzte Nacht in dieser Wohnung.

Ich sah meine Großeltern am Tisch sitzen. Mein Opa las wie immer seine Zeitungen und Oma eines ihrer Bücher.

Als sie mich hörte, sah sie mich über ihre Lesebrille an. Ihr Blick ließ mich leicht auflachen. Jedoch hörte ich schnell wieder damit auf. "Junge Dame. Wieder mal auf den letzten Drücker aufgestanden, was?" Fragte sie empört.

"Nein, ich war einfach nur wahnsinnig müde! Kam schlecht aus dem Bett. Außerdem ist heute ein wichtiger Tag und da möchte ich nicht gleich schlechte Laune haben." Sagte ich.

Ich bekam wirklich Feuer in den letzten Stunden. Meine Großeltern waren geschockt.

"Kate." Zischte mein Opa. "Was ist denn los? Geht es dir nicht gut?" Fragte er nun.

"Mir geht es bestens. Kann ich jetzt einfach mal Ruhe haben und essen? Ich hab nicht viel Zeit." Antwortete ich und setzte mich auf meinen Stuhl. Ich war selber noch ganz überrascht von mir, fing aber an das zu mögen. Ich wollte nicht mehr das stille, schüchterne Mädchen sein, das nur lernt.

Klar, ich möchte schon lernen, aber eben nicht so schüchtern und klein sein. Ich werde es allen jetzt zeigen. Hoch hinaus.

Ich beendete mein Frühstück und hatte noch 25 Minuten bis ich da sein musste. Heute fuhren meine Großeltern mich zur Zeremonie, da die Familien bei der Entscheidung dabei sein dürfen.

Wir zogen uns gerade alle gemeinsam im Flur an. Ich war aufgeregt, denn ich konnte es einfach nicht mehr erwarten. Wir gingen raus und mein Opa schloss die Tür ab. Am Auto angekommen stiegen wir ein und schnallten uns an.

Die Beiden unterhielten sich fröhlich, währenddessen ich gelangweilt aus dem Fenster sah.

Ich wollte unbedingt Ken wählen, doch ich war mir schon gar nicht mehr sicher. Ich könnte mindestens genauso gut zu den Ferox gehen.

Aber ich denke, bei den Ken zu bleiben ist, was mich glücklich machen wird!

Wir fuhren mit dem Auto etwa fünf Minuten. Am Gebäude angekommen sah ich die große bunte Menschenmenge.

Alle Fraktionen versammelten sich heute, gespannt darauf in welche Fraktion ihre Kinder wohl wechseln würden, wenn überhaupt gewechselt wird

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Alle Fraktionen versammelten sich heute, gespannt darauf in welche Fraktion ihre Kinder wohl wechseln würden, wenn überhaupt gewechselt wird.

Es war ein sehr hohes Gebäude und wir nahmen den Fahrstuhl mit anderen Ken nach oben. Die Ken sahen heute am professionellsten aus, wie immer.

Im Saal angekommen blieb ich stehen und ließ das Alles erstmal auf mich wirken. Die bunten Farben, die 5 Schalen unserer Fraktionen und ich mittendrin.

Ich sah zu unserer Fraktion und erkannte ein paar bekannte Gesichter

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Ich sah zu unserer Fraktion und erkannte ein paar bekannte Gesichter. Meine Lehrer waren alle hier und meine Kameraden und deren Eltern. Meine Großeltern unterhielten sich mit meiner Lehrerin. Auch wie immer eigentlich. Alles war wie immer.

Ich sah etwas höher und erkannte schließlich den Engel des Tages.

Ich meine natürlich Jeanine. Sie sah schön aus mit ihren Haaren und ihrem blauen Blazer und Rock. Sie sah aus wie eine Göttin.

Ich entschied mich auf meinen Platz zu setzen und wartete bis es los ging. Heute hatten die Candor das Vergnügen die Zeremonie zu leiten. Der Saal wurde leise und Jack Kang, der Anführer betrat die Erhöhung.

Wir bekamen einen schönen Vortrag und das Aufzählen der Namen begann. Es war alphabetisch und so musste ich lange warten.

"Kate Williams." Sagte er und ich erschrak förmlich. Aus irgendeinem Grund verkrampfte ich mich.

Ich stand langsam auf und ging den Weg nach vorn und stand nun endlich vor den Schalen. Ich wurde immer nervöser desto näher ich dem Messer kam.

Ich zögerte kurz, griff dann aber zu und schnitt mir in meine Handfläche. Ich hielt meine Hand über eine Schale und ließ das Blut tropfen.

"Ken!" Rief er und das Klatschen der blauen Menge ertönte. Jetzt begann mein neues Leben.

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt