Eric

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Wir verließen diese Glaskuppel und gingen geradeaus weiter. Ich lief als letzter dieser Gruppe. Vor mir liefen die anderen, Kopf gesenkt. Doch ich behielt ihn oben.

Alle die mich dumm anstarrten bekamen einen tötenden Blick von mir. So langsam wurde ich wirklich zur Rebellin. Wo kam das auf einmal her?

Der Marsch dauerte gefühlte 100 Stunden. Doch endlich kamen wir an einem anderen Gebäude an.

Es sah aus wie eine große Scheune, was es wohl auch war, doch hier war alles viel gepflegter. Der Eingang war offen und wir traten ein und gingen zu einer Wendeltreppe, die zu einer weiteren Etage führte.

Ich zögerte nicht und lief den anderen angespannt hinterher. Johanna stellte sich genau hinter ihren Schreibtisch und sah uns alle sauer an. Ihre Miene war eiskalt.

Ich dachte Amite wären immer fröhlich und freundlich zu jedem? Wohl kaum.

"Was um alles in der Welt war das da eben? Was glaubt ihr wer ihr seid, um euch so etwas zu erlauben?" rief sie sauer und sah mich enttäuscht an.

Ich kann doch auch nichts dafür.

Ich stand genau neben Four und sah von einem zum anderen.

Tris saß sauer in einem der Stühle und starrte zu Boden. Ihre kurzen Haare ließen sie noch verrückter und rebellischer aussehen in dem Moment.

Peter stand gelangweilt am Fenster und sah Johanna an und Four sah enttäuscht zu Johanna.

"Ich schwöre dir, sowas wird nie wieder vorkommen" sagte er verzweifelt und schenkte Peter und Tris böse Blicke.

Ich schüttelte den Kopf und dachte an Jeanine. Sofort spannte sich mein Körper wieder an.

Mittlerweile muss sie doch gemerkt haben, dass ich nicht mehr da bin. Aber was wird jetzt passieren? Diese Frau ist eine tickende Bombe. Sie hat mich in der Hand und kann machen was sie will.

"Ihr könnt nicht mehr hierbleiben, eure Anwesenheit stiftet zu viel Unruhe" sagte sie entspannt.

Tris lachte kurz auf. Ich ignorierte sie und sprach: "Bitte, wir haben nirgends wo wir sonst bleiben könnten" und sah dann zu Four.

"Nicht mehr als zwei drei Tage, bis wir herausgefunden haben wo sich der Rest der Ferox befindet" beendete er den Satz. Johanna seufzte und sah zu mir.

"Eine" sagte sie. "Eine was?" fragte Tris genervt.

"Eine weitere Chance" antworte Johanna und lächelte. "Sollte es zu einem Kampf kommen halten wir uns raus und ihr seid draußen" fügte sie hinzu.

Tris sah erneut auf zu ihr. Ihr Blick war voller Hass und etwas anderem, doch ich konnte mein Hand nicht darauf legen.

"Ach das ich nicht lache" spottete sie.

"Tris, ich weiß genau wie du dich fühlst. Allein und betrogen und verletzt. Ich weiß genau wie das ist" sprach Johanna und trat neben Tris. In dem Moment sah man eine Narbe auf ihrem Gesicht. Schnell sah ich wieder weg.

"Jeanine zu töten bringt deine Mutter nicht wieder Tris. Weißt du, Amite zu sein bedeutet vergeben zu können. Anderen und sich selber" sagte sie. Tris hatte Tränen in den Augen, es tat weh sie so zu sehen.

Offenbar hatte sie ihre Mutter wegen Jeanine verloren? Ich fühlte mich schlecht, verräterisch und falsch.

Plötzlich hörte man ein lautes Geräusch. Es klang wie Motoren. Es wurde lauter und wir alle schreckten auf.

Es waren Fahrzeuge. Große Autos. Sahen fast so aus wie Panzer. Sie durchbrachen die Zäune. Oh nein.

"Das müssen sie sein" rief Four panisch. Ich blieb wie angewurzelt stehen und sah zu Tris.

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt