Du und Ich

Claire

Claire war also ihr Name. Sie hatte etwa Schulter lange Haare und grüne Augen. Sie sah wirklich sehr freundlich aus. Sie stand nun da und sah uns einfach nur einen nach dem anderen an. Sie sah mich als letztes an und grinste.

Ich wurde rot und sah zu Boden. Ich muss zugeben, sie schüchtert mich schon ein, aber ich bin nicht dafür hier.

Ich bin hier, damit ich noch mehr lernen kann und etwas erreiche. "Also, wir haben nicht mehr viel Zeit. Als erstes bringe ich euch zu eurem Schlafraum und dann zieht ihr euch um und dann treffen wir uns wieder in der Cafeteria, dort esst ihr was und dann treffen wir uns mit den anderen Gruppen." Sagte sie und lächelte uns an. Wir nickten. "Na dann los!" Sagte sie voller Freude und ging voran.

Wir anderen folgten stumm. Ich kannte das hier alles so gut, so dass ich einfach gelangweilt auf Claire's Rücken sah und nicht staunte wie die anderen. Wir liefen einen langen Flur entlang und bogen ab zu den Fahrstühlen.

Wahrscheinlich werden wir am Ende Jeanine wieder begegnen. Mein Körper spannte sich an und meine Hände schwitzten. Mein Herz pochte deutlich zu schnell. Ich hatte das Gefühl, ich könnte es deutlich schlagen hören.

Ich schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen, aber es klappte nicht. Bitte nicht jetzt. Ich senkte meinen Kopf und dachte an etwas anderes, als an ihre blonden schönen Haare.

Es gelang mir endlich meine Atmung etwas zu stabilisieren und unauffällig zu bleiben. Sobald wir in den Fahrstuhl stiegen sah ich, dass Claire mich jedoch fragend ansah, klug mich nicht anzusprechen. Ich wollte nur noch schlafen, aber nicht alleine bleiben.

Wir fuhren ein paar Stockwerke nach oben und kamen in der Initiationsgegend an. Hier befindet sich alles, was mit den Initianten zutun hat.

Wir hielten vor einer Tür am Ende des langen Korridors an und Claire schloss auf. Ein Wachmann blieb neben der Tür stehen und dann gingen wir alle langsam rein.

"In 15 Minuten möchte ich euch in der Cafeteria sehen. Bitte seid pünktlich und zieht euch um und werft dann die Klamotten in den großen Trog um die Ecke. Danke." Erklärte Claire und sah mich noch einmal an bevor sie den Raum verließ und die Tür hinter sich zu zog.

Ich atmete aus und sah mich um. Wir hatten eine große Glasscheibe, die uns eine perfekte Sicht auf die Stadt gab und jeweils fünf Betten. Sie bestanden aus einem einfachem Metallrahmen mit blauem Bettzeug.

Die Betten waren zugewiesen, denn auf ihnen lagen jeweils schon die passenden Kleider. Mein Bett stand Nähe des Fensters. Wir hatten auch gleich zwei Bäder am Raum. Jedes der Bäder hatte zwei Waschbecken, Toilette und Duschen. Alles blau und weiß. Ich mochte es.

Ich ging in das eine Badezimmer und wusch meine Hände, kämmte meine Haare erneut und zog dann meine neuen Sachen an. Als ich damit fertig war wollte ich schonmal alleine vorgehen.

Ich griff meine alten Sachen und verließ den Raum ohne ein Wort mit den anderen zu wechseln. Ich bin ja auch nicht hier um Freunde zu sammeln. Hier geht es darum die Beste zu werden. Ich wollte Eindruck machen.

Ich stand nun allein auf dem Korridor und ging kurz um die Ecke und warf meine Kleider in die Öffnung. Wahrscheinlich werden sie jetzt verbrannt. Ich ging zurück zu den Fahrstühlen und fuhr zu unserer Lobby. Ich trat in die große offene helle Halle und überall eilten blaue Menschen umher. Ich stand da und beobachtete sie einfach nur, bis ich zu einem der Tresen ging, wo die Sekretärinnen saßen. Ich kannte die drei sehr gut.

"Hey, Kate. Wie schön dich wieder zusehen!" Sagte die eine von ihnen. "Ja, ich freu mich auch." Antwortete ich. "Wie kann ich dir helfen, Süße?" Fragte sie wieder. "Uh, ich wollte nur fragen, ob die Ergebnisse meiner Prüfung schon raus sind?"

"Lass mich mal sehen. Kate, Williams."

Sie tippte und sah angestrengt auf ihren Bildschirm. Ich hatte mindestens noch neun Minuten um pünktlich zu sein. "Ja, sind da. Ich drucke sie dir eben schnell aus!"

"Ja, danke!" Antwortete ich nur.

Nachdem die Zettel ausgedruckt waren gab sie sie mir und ich verabschiedete mich und ging. Im laufen blätterte ich auf die letzte Seite und sah mein Ergebnis. 98% richtig. Das war eine Glanzleistung.

Ich war sehr zufrieden. Das harte Arbeiten und Lernen hat sich endlich bewehrt. Ganz klar, dass ich diese Initiation bestehen würde.

Da die Zeit knapp wird gehe ich jetzt straight zur Cafeteria. Ich kam noch rechtzeitig an und stellte mich zu meiner Gruppe. Genau in dem Moment kam Claire und holten und dann alle etwas zu Essen. Ich entschied mich für Milchreis und Limo.

Ich nahm mein Tablet und ging zu einem Tisch weit weg von den anderen, einfach um mal alleine zu sein und nachdenken zu können.

Ich fing an zu essen, da stellte jemand sein Tablett neben mir ab. Ich drehte meinen Kopf und sah Claire's Rote Haare und musste leicht lächeln.

Sie setze sich neben mich mit ihrem Salat. Sehr toll Claire haha. "Salat? Ist das Ihr Ernst? Es gibt doch 100 mal bessere Sachen als so etwas langweiliges." Sagte ich und musste lachen.

Claire sah mich emotionslos an, fing dann aber auch an zu kichern. Es sah süß aus, wenn sie das tat. "Naja, weißt du, jemand wie ich muss auf seine Figur achten. Warte nur ab, bis du in mein Alter kommst." Sagte sie halb lachend.

Sie aß ihren Salat und ab und zu unterhielten wir uns über viele verschiedene Dinge.

"Sag mal gehts dir wieder besser?" Fragte sie mich. "Was?" Fragte nun auch ich. "Du sahst sehr beunruhigt aus und bleich, als wir bei den Fahrstühlen standen."

Oh nein, sie hatte es also doch bemerkt. "Es war nichts. Mir geht's wieder gut. Keine Sorge." Versicherte ich ihr.

Doch ihr Blick sagte mir, dass das nicht ganz klappte. Jedoch ließ sie es dabei verbleiben. Claire bekam eine Mitteilung auf ihrem Tablet und war daran nun beschäftigt, also nutzte ich die Chance und musterte sie genauer. Sie hatte wirklich schöne grüne Augen.

Sie war wirklich hübsch und sah so professionell aus. Ich sah bestimmt aus wie ein Idiot so lange wie ich sie jetzt schon ansah. Natürlich bekam sie das irgendwann mit und sah mich wieder an.

Ich sah schnell weg, doch sie hat es bemerkt, da sie leicht lachte, was mich rot werden ließ. Peinlich. Wir beide beendeten unser Essen und standen dann auf und gingen zurück zur Gruppe.

"Meine Lieben, jetzt treffen wir die anderen und Miss Matthews wird sie empfangen." Sprach Claire.

Bei den Worten Jeanine entspannte sich mein ganzer Körper in Sekundenschnelle und ich war glücklich und konnte es auf einmal nicht mehr abwarten endlich mal mit ihr zu arbeiten.