Wiedersehen

695 29 0
                                    

Noch war es leider nicht meine Aufgabe so ein Serum selbst herzustellen. Ich lediglich werde Formeln zusammenstellen und überprüfen.

Vielleicht werden sie mich irgendwann mal fragen, wer weiß?

Als Job kann ich mir das auch sehr gut vorstellen. Den ganzen Tag wirklich nur am Schreibtisch sitzen, Akten abstempeln und Kaffee bringen ist dann doch nicht wirklich was für mich auf Dauer.

Ich möchte wirklich gern experimentieren und neue Dinge erforschen, aber gleichzeitig auch Jeanine helfen.

Mal sehen, vielleicht lässt sich auch da was machen.

Jedenfalls lief ich immer noch voll in Gedanken irgendwo Richtung Ausgang mit vollen Armen.

Auf dem Weg zur Tür sah ich endlich Drew wieder.

"Drew" rief ich freudig. Er drehte sich in meine Richtung und strahlte als er mich erkannte.

"Kate mein Gott, du bist es wirklich" rief er und rannte zu mir.

Ich legte die Akten auf einen Stuhl neben mir und ließ mich von ihm umarmen.

"In Fleisch und Blut. Wie geht's dir?" fragte ich ihn.

"Echt erstaunlich gut. Mein Job ist toll und meine Wohnung zusammen mit meiner Freundin ist wundervoll" sagte er lächelnd.

"Aber sag was machst du eigentlich?" fragte er.

"Ich? Oh, ich wohne bei Matthews und was das Arbeiten angeht.. ist kompliziert. Eigentlich bin ich ihre Assistentin, aber ich möchte unglaublich gern im Labor arbeiten" sagte ich und lächelte.

"Also du und Matthews offiziell, was?" neckte er mich. Ich lachte und schüttelte den Kopf.

"Was arbeitest du denn jetzt?" fragte ich ihn schnell bevor er noch unnötig weiter auf mich und Jeanine eingeht.

"Ich beginne eine Ausbildung zum Zahnarzt" sagte er stolz. "Wow Glückwunsch, das klingt perfekt für dich" antwortete ich.

"Drew, ich muss leider weiter, war aber schön mit dir zu plaudern" sagte ich und sah ihn traurig an.

"Wir sehen uns Williams, oder eher zukünftige Matthews" sagte er, zwinkerte und ging davon.

Meine Wangen glühten leicht rot. Klingt ja schon nicht schlecht, aber dann denken alle noch ich bin ihre Tochter. Ich bin viel zu jung.
Noch, ich meine irgendwann ändert sich das ja.

Ich möchte da eigentlich gar nicht so viel drüber nachdenken, ich bin einfach gerne bei Jeanine und das wars.

Gelangweilt schnappte ich mir meine Unterlagen wieder und ging durch die Türen nach draußen.

Es war kühl, mal wieder. Die Sonne schien zwar, aber der Wind war erfrischend kühl. Ich atmete tief durch und ging dann Richtung Bus.

Ich hatte keine Ahnung davon, wie ich jetzt ein Auto hierher bekomme, also fuhr ich Bus.

Schön, wie in alten Zeiten. Wobei ich eigentlich später zu meinen Großeltern fahren könnte.

Die beiden würden sich sicher sehr freuen und dann wäre ich nicht den ganzen Tag so alleine. Vielleicht könnte ich auch von mir und Jeanine erzählen und um Rat fragen.

Ich hatte schon ein bisschen Angst es jemandem zu erzählen, wie oft interpretieren viele Leute sowas falsch? Und dann ist mein "Partner" auch noch 100 Jahre älter und unsere Fraktionsführerin.

Das hält mich zwar nicht davon ab, aber nicht jeder unterstützt so etwas. Was eigentlich total dumm ist, denn Jeanine ist und bleibt die Führungsposition und fast mächtigste Person im ganzen Zaun. Die können nicht anders als Gehorchen, ob sie wollen oder nicht.

Es ist erstaunlich wie Jeanine sich sowas zusammengearbeitet hat über die paar Jahre.

Sie hat sich gegen alle durchgesetzt, aber ich denke, es lag besonders an ihrem hohen IQ.

Man schätzt sie und die Dinge, die sie für die Stadt schon getan hat. Jeanine ist kein schlechter Mensch. Man muss sie nur kennenlernen.

Ich wünschte, jeder würde das so sehen wie ich. Aber natürlich öffnet Jeanine sich auch nicht bei jedem, ist ja klar.

So lange wie ich und sie zusammen sind und sie mir nicht weggenommen wird ist ja alles gut.

Mittlerweile hatte ich auch die Busstelle erreicht und musste noch etwa fünf Minuten warten.

Ich war viel zu müde, um die paar Minuten zu laufen, zudem hatte ich meine Arme voll mit Sachen, die mir jetzt richtig auf die Nerven gingen.

Ich könnte eben schnell nachhause und meine Sachen ablegen und schon etwas Vorarbeiten und dann zum Essen bei meinen Großeltern sein und den restlichen Tag genießen und dann wieder zurück und den Rest zu Ende arbeiten.

Das klingt gut.

Ich hörte den Bus und sah vom Boden auf. Er hielt direkt vor mir und öffnete dann endlich seine Türen. Ich und zwei weitere stiegen ein und erschöpft ließ ich mich auf einen der hinteren Plätze fallen und fuhr davon.

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt