Alone

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Ich wachte irgendwann wieder in meinem Sessel auf und hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich war doch immer noch etwas müde. Ich könnte genauso gut 200 Jahre schlafen und trotzdem noch müde sein. Ich sah durch den Raum und Jeanine war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich beschäftigt. Ich stand auf und ging zu ihrem Schreibtisch. Beim Hingehen erkannte ich eine kleine Tube mit einer grünen klaren Flüssigkeit. Das ist das Serum! Meine Augen weiteten sich und sofort war ich nervös. Jetzt kann ich zu meinem Großvater und dem Spuck ein Ende setzten. Ich drückte auf einen Knopf für das Mikrophone und ließ Claire rufen. Ich setzte mich so lange in Jeanine's Stuhl und wartete gelangweilt. Ich hielt die Tube fest in meinen Händen.
Es klopfte endlich und ich rief "Ja" und die Tür öffnete sich. "Miss Math.. Kate?" sagte Claire und sah mich fragend an. Ich lächelte und sagte "Ich brauche ein Auto, das mich zum Krankenhaus fährt". Claire nickte und ging Richtung Tür. "In 5 Minuten da" sagte sie und verließ den Raum. Seufzend sah ich zur Flüssigkeit und ging dann aus dem Raum.
Ich hatte immer noch keine Ahnung wo Jeanine war und wie es ihr geht. Ich weiß auch immer noch nicht wie spät es eigentlich war. Erst jetzt viel mir auf, dass es leicht dämmerte. Doch schon so spät..
Ich lief auf den Ausgang zu und sah bereits das Auto. Heute war wirklich viel los. Irgendwie war die Luft angespannt. Ich hoffe nicht, dass Jeanine dahinter steckt.
Graziös ging ich zum Auto und ließ mir die Tür öffnen und schwebte praktisch hinein und schloss diese dann wieder. "Miss Williams, wie immer eine Freude" grüßte mich mein Fahrer. Ich schwieg und dann fuhren wir endlich los. Ich würd echt mal gern wissen was Jeanine so macht im Moment. Warum hat sie mich auch nicht geweckt? Aber wahrscheinlich hatte ich Schlaf wirklich nötig. Ich hoffe ich sehe nicht aus wie ein Zombie.
Die Fahrt dauerte etwas länger, denn es war irgendwie viel los heute, aber als wir endlich ankamen stieg meine Nervosität. Ich umfasste das Serum und stieg langsam aus. "Bitte warten sie, ich werde nicht lange brauchen" sagte ich zu meinem Fahrer, welcher schweigend nickte. Ich ging schnell ins Gebäude und suchte einen Arzt auf. "Hallo?" sagte ich zu einer Ärztin, die gerade an mir vorbei lief. Sie drehte sich zu mir und blieb stehen. "Ja? Wie kann ich helfen?" fragte sie. Ich zeigte ihr das Serum. "Damit. Es muss zu meinem Großvater" sagte ich und gab ihr das Serum. "Bestimmt wofür?" fragte sie wieder und sah sich das Gemisch genauer an. "Hirntod" sagte ich trocken. Sie sah mich geschockt. "Bist du sicher? Weiß Miss Matthews Bescheid?" fragte sie nervös. "Ja, ich habe es auf ihren Willen hergestellt und möchte einfach nur meinem Großvater helfen" sprach ich. "Na gut, ich werde das übernehmen" sagte sie freundlich. Ich antwortete beruhigt aus und sagte "Vielen Dank. Bitte melden sie sich bei mir wenn alles gut ist?". Sie sah mich prüfend an. "Wo denn?" fragte sie. Ich überlegte und sagte dann "Wohnung von Miss Matthews" und lächelte sie an. Sie nickte und ging davon.
Hoffentlich verläuft alles gut. Ich ging zurück nach draußen und sah, dass der Fahrer nicht mehr da war. Na toll...
Genervt und im Dunklen ging ich nachhause. Ein kühler Wind flog mir um die Ohren, das gefiel mir gerade gar nicht. Es war ausgesprochen ruhig und windig. Ich hasse sowas, noch dazu war ich hier allein.
Ich hatte noch wenige Meter zu laufen zum Glück. Irgendwo auf der anderen Seite im Gebüsch knackte es und ich überlegte nicht lange und rannte. Ich hatte solche Panik. Klar, das wird schon nichts schlimmes sein, aber mein Körper interessiert das nicht. Ich rannte bis ich endlich mal an der Wohnung ankam und im Rekordtempo zum Fahrstuhl lief und schnell den Knopf drückte. Zum Glück öffneten sich die Türen und ich konnte sofort nach Oben fahren. Ich versuchte mich zu beruhigen, was mir teilweise gelang und schloss dann die Tür auf.
Die Wohnung war dunkel, Jeanine war also nicht hier. Traurig ließ ich den Schlüssel auf den Schrank fallen und zog meine Schuhe aus. Ich schaltete das Licht an und ging zur Küche. Ich hätte mich echt über Jeanine gefreut, aber nein..
Ich schaute in den Kühlschrank und sah nichts leckreres. Wenn man Jeanine braucht ist sie nicht da. Genervt nahm ich Orangensaft und goss den in ein Glas und trank. Fühlte sich erfrischend an. Ich entschied mich für ein entspanntes, heißes Bad und ging Richtung Badezimmer. Dort angekommen schloss ich die Tür und zog meine Sachen aus und warf sie zur Wäsche. Ich schaltete das warme Wasser an und putzte bereits meine Zähne. Ich werde sowieso nichts mehr essen. Irgendwann stieg ich in die Badewanne und stellte das Wasser wieder aus und schloss meine Augen. Das Wasser entspannte meinen ganzen Körper. Ich schlief praktisch ein und es wurde schwarz.

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt