Verwirrt schlug ich meine Augen auf.
Ich befand mich, wie zuvor, nicht in Jeanine's Wohnung, sondern in einer kleinen Zelle auf dem Boden.
Sie war komplett weiß. Ich hab das alles nur geträumt? Es fühlte sich so echt und gut an. Verdammt.
Und zum 100ten Mal an diesem Tag weinte ich, die Tränen hörten einfach nicht mehr auf. Ich schrie. Ich schlug um mich.
Ich fühlte mich kein Stück besser. Nichts hatte sich verändert. Jeanine war immer noch die selbe verhasste kalte Person. Nichts, rein gar nichts kann diese Frau ändern.
Selbst nachdem sie doch ihre Wahrheit gehört hat bin ich hier drin? Immerhin habe ich sie gewarnt.
Meine Zelltür öffnete sich und ein bewaffneter Mann kam herein.
Er hievte mich hoch und schliff mich hinter sich her. Ich hatte keine Lust selbst zu laufen.
Ich hatte nicht mal Lust mich zu wehren.Den Mann schien es nicht zu stören, so hat der auch mal seine Ruhe. Ich sah lustlos durch die Gegend. Hier war ich noch nie. Sind wir hier bei den Gefangenen? Ist ja wirklich sehr trostlos hier.
Der Mann öffnete eine Tür und schon befanden wir uns in einem großen Bad. "Du hast eine Stunde Zeit, geh duschen und zieh dich um. Es steht alles bereit" sagte er bitter und stellte sich neben die Tür und schloss hinter mir zu sobald ich im Bad war.
Da mir nichts anderes übrig blieb zog ich mich langsam aus. Hier konnte man nicht flüchten. Keine Fenster oder Schächte.
Ich stieg triste unter die Dusche und schaltete das Wasser auf heiß. Sowas hat mir wirklich gefehlt. Das Wasser tat so gut, erinnert einen daran, was man hatte.
Nach dem Duschen zog ich mir die frische Kleidung an und putzte noch meine Zähne. Zum Schluss kämmte ich meine Haare und band sie zu einem Zopf.
Ich schlug mehrmals gegen die Tür und dann öffnete sie sich.
"Schon fertig?" fragte er und musterte mich von oben bis unten. Ich nickte.
"Komm mit" sagte er und griff meinen Arm, eine andere Wahl hatte ich ja wohl nicht. Wir liefen erneut durch diese endlosen Korridore, alles weiße Wände. Keine Fenster, ich werd noch verrückt.
Zum Glück ließen jetzt endlich mal die Schmerzen nach. Am Ende des Ganges bogen wir nach links in einen kleinen Raum ab. Der Mann ließ mich an einem Stuhl los und ich setzte mich. Danach stellte er sich vor die Tür.
Wenig später öffnete sich auf der anderen Seite eine weitere Tür und eine junge Frau kam herein. Ich kannte sie nicht, aber das war auch nicht weiter wichtig.
Meine Augen weiteten sich panisch als ich diese Schere in ihrer Hand sah.
"Tut mir leid, so schönes Haar wie deins, aber ich befolge auch nur Befehle," sagte sie traurig und stellte sich hinter mich. "Bitte wehre dich nicht oder wir müssen dich fesseln" sagte sie erneut und öffnete meinen Zopf.
Ich saß einfach stumm dar und schaute zur Kamera. Ich wusste ganz genau, dass Jeanine direkt dahinter war und mich beobachtete.
Sie würde sich das doch nie entgehen lassen. Mein Blick wurde von Minute zu Minute finsterer. Meine Haare waren mittlerweile kurz, wie bei Tris. Ich wollte gar nicht wissen wie es aussah.
Aber warum genau tat sie das? Was wollte sie damit denn erreichen? Kaputt gebrochen bin ich doch schon längst. Sie hat mich gebrochen.
"So fertig" sagte die Frau und ging wieder Richtung Ausgang. Und jetzt?
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Du und Ich
Fanfic"Und sterben werde ich hier sicherlich nicht. Ich werde mich rächen. Egal wie schwer das auch sein mag. Ich tue alles für Jeanine." Begonnen » Februar 2016 Beendet » September 2016