Was soll das?

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Ich lag immer noch völlig blank mit meinen wirren Gedanken da. Jeanine war bereits im Bad. Ich konnte hier so nicht bleiben und ihr dabei direkt ins Gesicht sehen.

Ich brauche Zeit. Es kümmerte mich nicht, wie ich gerade aussah. Ich nahm mein Kleid, meine Schuhe und verließ so schnell es ging die Wohnung.

Alles was ich jetzt wieder anhabe ist mein Bh und das Shirt da drüber. Ich rannte in den Fahrstuhl und fuhr nach unten. Die Türen öffneten sich und ich rannte nach draußen. Es war mir egal, ob Jeanine mich danach anders behandelte oder mir noch mehr Strafe gab.

Klar ist es das, was ich immer wollte. Ich verstehe es ja selber alles nicht. Warum bin ich auch geflüchtet?

Ich ignorierte die Blicke der Leute, die bereits auf den Straßen unterwegs waren und senkte meinen Kopf leicht nach unten. Ich rannte so schnell ich konnte und sah nicht einmal nach hinten. Irgendwann erreichte ich dann auch das Hauptgebäude und stürmte einfach nach innen und zu meinem Zimmer. Ich hatte keine Lust auf die anderen oder deren Fragen.

Ich öffnete die Tür völlig außer Atem und schmiss meine Sachen auf mein Bett. Alles noch so, wie ich es gestern verlassen hatte. Drew und Lisa schliefen noch. Die anderen waren nirgends zu finden. Vielleicht auch bei anderen Leuten. Uns steht ja alles offen.

Ich ging in das Bad und schloss die Tür ab. Ich zog das Shirt aus und schmiss es auf den Boden. Danach folgte der Rest und ich betrachtete mich im Spiegel.

Ich sah ein paar rote Flecken auf meinem Bauch und meinem Hals. Sind das Knutschflecken? Nein verdammt, sowas kann ich nicht verstecken. Egal, ich brauche erstmal eine kalte Dusche.

Nach dem Duschen zog ich diesmal eine dunkelblaue Hose und eine blaue Bluse an. Ich band meine Haare wieder zu einem Dutt und putzte dann meine Zähne. Man sah immer noch die zwei Flecken. Was solls.

Drew und Lisa schliefen immer noch als ich das Bad verließ. Ich schnappte mir schnell meine Sachen für den Vortrag und ging dann zur Cafeteria um endlich mal etwas richtiges zu essen.

Dort angekommen nahm ich mir ein Tablet und ging zu den Tresen mit dem Essen. Ich nahm mir Rührei und Bacon und einen Kakao.

Ich suchte mir einen leeren Platz in der Ecke und begann zu essen. Ich genoss es und das warme Getränk. Es relaxte mich.

Ich schlug mein Buch auf und fing schon mal an etwas mehr zu lesen. Irgendwann hatte ich dann auch mein Essen beendet und brachte das Tablet zurück.

Ich ging jetzt Richtung Bibliothek. Ich setzte mich auch hier weiter vom Geschehen weg. Ich konnte mich so einfach besser konzentrieren. Ich hatte Jeanine bisher noch nicht gesehen.

Ich öffnete meinen Laptop und das Buch und tippte restliche Information ab. Ich hatte erfahren, dass wir dafür doch nur noch eine Woche Zeit bekommen haben. Klar ist das kein Problem für mich, denn ich war ja schon so gut wie fertig.

Ich arbeite angestrengt so etwa ganze sechs Stunden, bis es fast Mittag war. Etwas ausgelaugt ließ ich meine Sachen zurück und wollte mir Mittag besorgen. Ich ging aus der Bibliothek und um die Ecke und sah dort eine Gruppe Jugendlicher und Jeanine.

Ich erschrak und blieb stehen. Jeanine drehte sich um erblickte mich und sah mich emotionslos an. Ich wusste es war ein Fehler, den ich noch bereuen werde. Dafür wird sie sorgen.

Jeanine und die Gruppe bewegten sich nun in meine Richtung. Mein Blick wich nie von ihrem Gesicht. Sie sah so schön aus heute.

Jeanine scannte im gehen einige Meter vor mir kurz meinen Körper ab und sah dann wohl auf meinen Hals und grinste. Jedoch verschwand das sofort wieder und sie sah mich nicht mehr an. Jeanine ging nun hinter der Gruppe und redete mit einem Mädchen.

Ein Hauch von Eifersucht traf mich. Ich wurde für eine Sekunde wütend. Sie liefen nun an mir vorbei und es war wie beim ersten Mal. Alles geschah in Zeitlupe. Mir wurde schlecht und Jeanine sah mich an. Nur dieses Mal war es herzzerreißend.

Sie sah nicht freundlich aus dabei. Sie hatte einen Blick, der töten könnte. Und dieser traf mich jetzt. Ihr Blick ging zurück zu dem Mädchen, jedoch wirkte sie nicht so um sie herum, wie bei mir.

Traurig jedenfalls drehte ich mich zurück und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Mir verging der Appetit. Ich werde jetzt verdammt nochmal diesen Vortrag zu Ende bringen und dann an Seren forschen.

Wenn Jeanine nicht von selbst will, dann bring ich sie dazu. Ich eilte zurück zu meinem Arbeitsplatz und machte weiter.

Es war jetzt gerade etwa 21Uhr, als ich den Vortrag fertig hatte. Ich hatte weder getrunken noch was gegessen in der Zwischenzeit. Ich hatte leichte Kopfschmerzen, ignorierte das aber. Die Bibliothek hatte sich jetzt geleert.

Ich klappte alles zusammen und suchte dann nach Büchern für Seren. Ich fand zwei und nahm sie mit zurück. Im ersten Buch standen Sachen, die ich bereits alle kannte. Ich versuchte angestrengt über Seren und neue Eigenschaften nachzudenken. Ich hatte schon ein paar mal drüber nachgedacht, kam aber nie zu einem wirklich guten Ergebnis.

Wir hatten bereits viele Seren entwickelt, es war also nicht leicht. Ich musste nach sehen, ob ein Gedächtnisserum vorhanden ist. Das wird aber schwer, da nicht alle einfach so autorisiert dazu sind. Ich brauche zuerst Information der Mitarbeiter, die zu sowas Zugang haben und dann sehe ich weiter.

Für sowas muss ich an den Computer von Michelle. Da es längst nach Feierabend war, kann ich ganz einfach das Passwort knacken.

Ich eilte los zur Lobby. Keiner der drei oder sonst wer war um die Uhrzeit hier zu sehen. Ich ging langsam auf den Tresen zu und hüpfte dann rüber und setze mich an Michelle's Platz. Ich startete den Bildschirm und das Passwort wurde verlangt. Jetzt ist Fingerspitzengefühl angesagt. Nach etwa drei Minuten hatte ich es und war in der Datei.

Ich sah etwa 30 Leute mit dem wichtigem Zugang zu der Laborabteilung. Selbst Claire hatte Zugang, doch wollte ich sie nicht bestehlen.

Ich entschied mich für eine Wissenschaftlerin, die ihre Quartiere oder eher Büros hier im Gebäude hatte. Ich schaltete den Computer wieder aus und ging dann Richtung der Zelllabore.

Natürlich war ich nervös, aber ich kann mich verteidigen. Ich hielt vor der Tür an und drückte die Klinke nach unten. Natürlich ging sie nicht auf. Ich sah um mich und nach oben. Dort war ein Fenster, das angeklappt war.

So kann ich es öffnen und dann hinein. Ich sah neben der Tür eine Informationstafel hängen von der ich das Fenster erreichen kann. Ich kletterte hoch und zog mich mit Mühe an das Fenster.

Eine Hand griff in die Öffnung und legte den Schalter um und das Fenster öffnete sich. Ich zog mich mit meinen letzten Kräften nach oben und durch das Fenster und ließ mich dann auf den Boden fallen.

Ich sah mich um und erkannte Regale mit Akten und Ordnern. Ich zog eine heraus, die die Speziallabore betraf und auch die Seren. Ich fand die Seren geordnet nach dem Alphabet und fand ein Gedächtnisserum, jedoch sind sie daran kläglich gescheitert. Ich sah mir die "Zutaten" an und erkannte den Fehler relativ schnell.

Das wird einfach. Nur warum war darauf noch keiner gekommen?

Ich packte die Akte wieder zurück und kletterte über ein niedriges Regal wieder auf dem gleichem Weg nach draußen und zog das Fenster wieder zu. Ich schwitzte und mir war warm, aber ich war auch glücklich über meinen Erfolg.

Voller Freude lief ich zurück zum Zimmer und sah, dass es bereits nach 1Uhr Morgens war. Erschöpft ließ ich mich samt Kleidung auf mein Bett fallen und schlief so auch gleich ein.

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt