Für immer.

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Meine Beine schmerzten und ich fragte mich immer noch wen sie holen wollte. Der Raum war komplett in Stille gelegt. Wie konnte ich hier fliehen? Meine Hände waren immer noch verbunden, ich hatte also null Chancen. Von weiter hinten im Raum vernahm ich Geräusche. Eine Tür öffnete sich und Jeanine kam herein, gefolgt von zwei weiteren kräftigen Männern. "Oh mein Gott" sagte ich zu mir selber und merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Sie sah so verletzlich aus und dennoch so wunderschön. Ich wollte zu ihr, aber Four hielt meinen Arm fest. "Lass mich los, ich will zu ihr du Idiot" flehte ich. "Ah ah ah meine Liebe, so einfach ist das nicht" belehrte mich Evelyn und trat nah an mich heran. Ich sah sie böse an. "Und warum?" fragte ich wütend. Ich sah zu Tris und dann zu Jeanine, sie sah mich auch an oder eher beobachtete mich und Evelyn. Ihr Blick blieb emotionslos, rein gar nichts war darauf zuerkennen. Mir liefen bereits Tränen über die Wangen.

Ruhig bleiben Kate, alles wird gut!

Ich lasse nicht zu, dass mir jemand Jeanine wegnimmt. "Euch beide erwartet eine gerechte Strafe" sprach Evelyn gelassen und lief im Kreis um mich herum. "Hm, wie schade um deine Haare. Du sahst zu gut aus mit den alten" sagte sie ruhig hinter mir und strich durch meine kurzen Haare. Ich zog meinen Kopf hektisch von ihrer Hand weg und sah sie bitter an. "Niemand fässt meine Haare an!" zischte ich. Bevor ich weiter reden konnte, landete ihre flache Hand auf meiner Wange. Der Schlag war härter als der von den Malen davor. Mein Kopf schellte zur Seite und ich schloss meine Augen, es machte ein scharfes Geräusch. "Halt deinen Mund," zischte Evelyn. "Niemand redet so mit mir!". Meine Wange brannte und war wohlmöglich auch ziemlich rot.

"Vielleicht solltest du aufpassen wie du mit Kate redest" rief Jeanine. Geschockt sah ich zu ihr. Für einen kurzen Moment sah sie zu mir und ließ ihre eiskalte Fassade fallen. Doch dann stand Evelyn angriffslustig vor ihr und die gewohnte harte Jeanine war zurück. Ich biss nervös auf meiner Unterlippe rum und verfolgte das Geschehen. Mein Herz rückte mir bis in den Hals. Dann holte Evelyn erneut aus und schlug Jeanine volle Kanne ins Gesicht. Hat sie Aggressionsprobleme? Meine Augen weiteten sich vor Schock und schon nahm die Wut Überhand und ich rannte los. Zum Glück wurde ich nach der Schelle von ihr nicht mehr festgehalten. Ich rannte mit voller Wucht gegen Evelyn und brachte uns so beide zu Fall, möglichst weit weg von Jeanine. Gleichzeitig rannten die anderen auch los und zerrten mich gewaltsam von Evelyn weg. "Hey!" rief einer der Männer und packte meine Arme, es tat so dolle weh, ich hatte Angst er bricht mir noch etwas. Danach schlug er mit seiner Faust direkt gegen mein Gesicht, volle Kanne gegen meine Nase. Ich hörte ein Knacken und viel zur Seite auf den Boden. Mein Kopf dröhnte und ich schmeckte Blut. Mein halbes Gesicht war taub, die Schmerzen waren unerträglich. Four half Evelyn auf. "Geht es?" fragte er sanft und sah sie fürsorglich an. Ich dachte er mag sie nicht? Ich lag immer noch verwirrt auf dem Boden und sah zu Jeanine. Aber sie sah nicht zu mir. Jetzt hatte ich Angst. Große Angst. Wenn ich sterbe, dann nur sobald Jeanine in Sicherheit ist!

"Okay, was für ein Kindergarten ist das hier?" rief ich. Alle Köpfe waren nun auf mich gerichtet. Evelyn und Four sahen mich verwirrt an, wobei man die Begeisterung in ihrem Gesicht noch deutlich erkennen konnte. Was immer so von mir wollte, sie wird es nicht bekommen. "Was meinst du?" fragte Tris. "Du kannst den Mund halten du elende Verräterin. Du bist nichts weiter als dieser Abschaum!" sagte ich und wand mich dann an Evelyn. Ich hievte mich vom Boden auf und stand zu Anfangs etwas wackelig aufrecht. "Was willst du Evelyn? Komm zum Punkt, du verschwendest Zeit" sprach ich. "Tu ich das? Also gut, wenn ich zum Ende kommen soll.. dann werde ich das jetzt auch" antwortete sie und grinste. "Tris?" sagte sie und strak ihre Hand aus. Tris nickte und griff hinter sich und zog eine Waffe aus ihrem Hosenbund. Mein Herz pumpte mit unglaublicher Schnelle. Mein ganzer Körper war nun angespannt. Mein Kopf war reines Chaos. Sie reichte Evelyn die Waffe, doch diese lehnte gleich wieder ab. "Nein, zuerst Jeanine. Sie soll hinsehen und diesen Schmerz fühlen! Tris, ich will, dass du es tust" sagte Evelyn gelassen. "Halt! Nein" rief ich und wollte auf Tris zulaufen, aber ich wurde sofort wieder festgehalten.

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt