@SophieMelina gewidmet :)
10.Tag&11.Tag
Finnick P.o.V.
Wenn das das Leben nach dem Tod ist, ist das ein ganz schöner Reinfall.
Keine Schmerzen?
Wäre schön. Mein Kopf, mein Rücken, mein Arm, meine Beine, meine Rippen und einfach alles tut weh, als wäre ich mit einem Presslufthammer angegriffen worden.
Was mein Gedächtnis angeht, ich habe keine Ahnung, was passiert ist.
Es ist wie eine Mischung aus Traum und Halbschlaf. Man erwacht gerade aus einem Traum in die kalte Realität und ist weder ganz bei Bewusstsein, noch hat man eine Ahnung, was passiert ist.
Auf einmal ist da dieses Gefühl, als hätte jemand mir einen Eimer voll kaltem Wasser über den Kopf gekippt und ich schlage die Augen auf. Grelles Licht sucht sich einen Weg durch eine kleine kantige Öffnung in den Raum und kitzelt meine Nasenspitze.
Als ich versuche, mich aufzurichten, meint mein Kopf, mir meine Grenzen zeigen zu müssen und tut weh, sodass ich mich wieder langsam zurück lege.
Mein Körper zittert und eine starke Gänsehaut überzieht mich, obwohl mir kalter Schweiß über über die Stirn rinnt.
Eine mir wohl bekannte Stimme ertönt und ich zucke hoch.
,,Finnick", ruft Laze erleichtert und kniet sich neben mich. Ihr Gesicht kommt meinem näher und sie küsst mich zart.
,,Du weißt gar nicht, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe."
Sie grinst, doch dann verzieht sich ihre Miene etwas und sie wird ernster, fast traurig.,,Wie geht es dir?", fragt sie nervös.
,,Besser als vorher, glaube ich", antworte ich lächelnd, aber immer noch ein bisschen benebelt.
,,Was ist passiert?",,Ich weiß nicht, wir wollten diesen anderen Tribut verfolgen, aber dann warst du nicht mehr da. Ich habe dich überall gesucht und als ich dich hier wieder gefunden habe, warst du bewusstlos und dabei, zu verbluten. Also habe ich" Sie bricht ab, als ob sie versucht, etwas zu sagen.
,,Ich habe deinen Arm verbunden", lächelt sie und deutet auf den Verband, der hektisch um meinem Unterarm gewickelt wurde.
Unwillkürlich muss ich lächeln.
,,Danke", sage ich und stehe langsam auf.
,,Hast du Hunger?", frage ich sie und sie nickt leicht.
Ich öffne den Rucksack und durchwühle ihn. Es ist kaum mehr etwas übrig. Eine Dose Suppe, ein halbes Brötchen, eine fast leere Flasche Wasser, vier getrocknete Beeren und ein paar Seile.
Sie sieht meinen Gesichtsausdruck, geht zu ihrem Rucksack, öffnet ihn und kippt ihn aus. Ich kippe meinen Inhalt dazu und fluche leise. Wir haben kaum mehr etwas zu essen und wer weiß, wie lange die Hungerspiele noch gehen werden. Das Teilprinzip mit Silla und Paul war wohl doch keine gute Idee. Wo sind die anderen Vorräte wohl jetzt?
Sie sieht meinen beunruhigten Gesichtsausdruck und zögert, bevor sie etwas mehr zu mir rückt und meine Hand nimmt.
,,Ich muss jetzt auch nichts essen", flüstert sie leise.
,,Doch. Du hast Hunger, also isst du etwas", beschließe ich und bedeute ihr, sich etwas zu nehmen.
Zögerlich greift sie zu und nimmt sich ein Brötchen, das sie mit wenigen Bissen hinunterschlingt.
Auf einmal hallt die Stimme von Claudius Templesmith durch die Arena.
,,Ich beglückwünsche die letzten sieben Tribute"
Er macht eine kleine Pause.
,,Euer Essen wird knapp und ohne Essen kein Überleben."
Wieder eine Pause.
,,Deshalb veranstalten wir morgen abend bei Sonnenaufgang ein Festmahl für euch tapferen Tribute."
Noch eine Pause.
,,Ich wiederhole: Morgen abend bei Sonnenaufgang veranstalten wir ein Festmahl."
Ich sehe zu Laze, die gespannt die Augen aufreißt. Wir müssen uns nicht absprechen, um zu wissen, dass wir beide zum Festmahl gehen wollen. Es ist einfach klar.
Mir fallen Paul und Silla ein, ein weiterer Grund, dort hin zu gehen. Wir könnten sie und die anderen endlich töten.
Ich muss grinsen und setze mein Gewinnerlächeln auf. Ich bin mir fast zu hundert Prozent sicher, dass ich genau jetzt zu sehen bin, da sie immer die Reaktionen der Tribute auf das Festmahl sehen wollen.
Laze lächelt zurück.
,,Silla und Paul werden sich freuen, uns wieder zu sehen", sage ich, einfach nur, um es den Zuschauern zu verdeutlichen, dass wir die Ersten dort dein werden.
Auf einmal wird es stockdunkel. Laze und ich bewegen uns vorsichtig zum Eingang, als die Hymne Panems gespielt wird. Manchmal frage ich mich, wo sie die Lautsprecher verstecken, da ich noch nie einen gesehen habe.
Vorsichtig krieche ich doch das Loch. Dabei bleibe ich am Rand hängen und der Verband reißt mit einem lauten Geräusch auf. Ich ziehe mich die letzten Zentimeter durch die Öffnung und stehe schnell auf, wobei ich ein wenig taumele. Ich blicke zum Himmel, aber es gibt keine Toten. Trotzdem bleibe ich stehen, einfach um Kraft zu tanken und die Sterne zu beobachten.
Ich spüre, wie warmes Blut meinen Unterarm hinunterrinnt und sich in meiner Handfläche sammelt.
Ich möchte nicht, dass Laze es bemerkt, deshalb schiebe ich die Reste des zerfetzten Verbandes ein wenig nach unten und wische das Blut an meiner Weste ab. Da die Westen sowieso dunkel sind, wird man es bei Tageslicht nicht mehr deutlich sehen.
,,Keine Toten?", fragt Laze plötzlich und ich verstecke reflexartig meinen Arm.
,,Nein", sage ich und bemerke, dass meine Stimme zittert. Was ist nur los mit mir? Ich sehe Funken vor meinen Augen und die Hymne hört sich nur noch gedämpft an. Mein Kreislauf scheint nicht mehr ganz in Ordnung zu sein. Liegt es an dem Blutverlust?
,,Hey, lass uns wieder in die Höhle gehen. Du siehst müde aus", meine ich schnelle und schiebe Laze in Richtung Eingang zurück. Meine eigene Stimme höre ich kaum und hoffe nur, dass Laze es nicht bemerkt.Als wir wieder in der Höhle sind, breche ich auf meinem Schlafsack zusammen. Meine Arme und Beine fühle ich kaum mehr, nur noch ein betäubendes Prickeln.
Laze scheint zu bemerken, dass es mir nicht mehr ganz gut geht, denn sie flucht leise und öffnet schnell ihren Rucksack. Sie zieht eine kleine Glasröhre hinaus mit fünf kleinen Kügelchen. Als sie es öffnet und sie eine Kugel auf die Hand kippt, weiche ich zurück. Was ist das und was will sie damit machen?
,,Hier, schkuck das runter", sagt sie ernst und hält mir ihre offene Handfläche hin.
Ich zögere.
,,Nimm schon. Ich werde dich wohl nicht vergiften", sagt sie bitter, kein bisschen fröhlich wie sonst.
Ich nehme das kleine Kügelchen und rolle es in meiner Handfläche hin und her, wobei ich Laze nicht aus den Augen lasse.
Als sie langsam nickt, werfe ich die Kugel in meinen Mund und schlucke sie sofort runter. Ich spüre etwas wie einen kleinen Blitz, der durch meinen Körper zuckt und die Funken und das Kribbeln verschwinden.
Laze atmet erschöpft aus und setzt sich auf ihren Schlafsack.
,,Du solltest jetzt schlafen", rate ich ihr väterlich. ,,Heute abend ist das Festmahl. Dafür musst du gut drauf sein."
,,Was ist mit dir?"
,,Mir geht es gut." Ich lächele und streichel ihren Arm.
Sie schlüpft in ihren Schlafsack und rollt sich zusammen, schließt die Augen und schon nach kurzer Zeit höre ich sie zufrieden atmen. Ich greife nach einem halben Brötchen und beiße hinein. Auf einmal spüre ich kalten Schweiß auf meiner Stirn und mein Magen dreht sich um. So schnell es geht, schlüpfe aus der Höhle hinaus.
Mich überkommt ein seltsames Gefühl und ich übergebe mich direkt auf die Felsen. Immer und immer wieder, bis mein ganzer Magen mehr als leer ist und sich anfühlt, als wäre er nur noch ein Vakuum, und ich mich kraftlos an der Höhlenwand abstütze.-----------------------
Halloo und hier bin ich wieder :)
Yeay :)
Ich hatte aus mehreren Gründen in letzter Zeit eine Art Watty-Pause. Ich hoffe, das geht für euch.
Aber hier ist das nächste Kapitel :)
Freut ihr euch schon auf das Festmahl? :))
Falls es jemanden interessiert, wie ich aussehe, seht euch mein Profilbild an :)
Und yeay, wir haben ein neues Cover, dass ich gemacht habe :)~Lona
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Die Tribute von Panem-Dunkele Lügen
Fanfiction》Finnick Odair ist erst vierzehn Jahre alt, als er sich für die Hungerspiele freiwillig meldet. Er muss alles zurück lassen, auch seine erste Liebe Annie, um lebend wieder nach Hause zu kommen. Doch in der Arena erwarten ihn nicht nur harte Konkurre...