love_Tonii gewidmet
Meine Zimmertür wird aufgerissen, meine Mutter stürmt herein und schiebt die blauen, dichten Gardinen zur Seite. Grelles Licht strömt in mein Zimmer und ich kneife die Augen fest zu.
,, Aufstehen, Finnick!'', säuselt meine Mutter. Sie beugt sich über mein Gesicht, sodass ihre Locken mein Gesicht streifen. Plötzlich kommt auch mein Vater in mein Zimmer und ruft mit seiner weichen tiefen Stimme:,, Heute ist die Ernte! Los mein Junge, mach dich hübsch!" Die Ernte ist der einzige Tag, an dem mein sonst so ernster Vater fröhlich ist. Meine Mutter lacht. ,, Er ist immer hübsch.'' Mein Vater nickt zustimnend und lacht auch. Meine Mutter öffnet meinen großen hölzernen Kleiderschrank, der an den Seiten eine goldene Verziehrung hat. Sie wühlt eine Zeit lang, darin herum, dann zieht sie ein Hemd aus Leinen und eine Cordhose heraus. Ich mustere das Outfit.
Schließlich verlassen meine Eltern mein Zimmer und lassen mich alleine. Ich stetze mich aufrecht in meinem Bett auf und schaue auf die goldene Taschenuhr auf meinem Nachttisch. Es ist schon fast zwölf Uhr und um zwei beginnt die Ernte. Hektisch ziehe ich mich um und kämme mir die Haare. Ich betrachte mich im großen Wandspiegel. Ich sehe gut aus, das muss ich zugeben.
Als ich nach unten ins Esszimmer gehe, sitzen meine Eltern bereits am Tisch und frühstücken. Ich setze mich dazu und bestreiche eine Brotscheibe mit Erdbeermarmelade. Ich liebe Erdbeeren. Ich beiße in mein Brot und genieße es, hier zu sein. Aber wäre es nicht viel schöner, heute schon im Zug ins Kapitol zu sein, danach bei der Eröffnungsfeier zu sein und dann den Luxus des Kapitols zu genießen, bis es in die Arena geht? Ich schiebe diesen Gedanken bei Seite, weil Celly mir davon abgeraten hat, in die Arena zu gehen, sie muss es schließlich wissen, sie war in der Arena. Doch trotzdem muss ich irgendwann darüber nachdenken. Ich beschließe mich, den Zufall entscheiden zu lassen und erst auf dem großen Platz vor dem Justizgebäude zu entscheiden. Eigentlich will ich in die Arena, aber ich bin noch sehr jung im Vergleich zu den anderen Siegern. Schließlich ist es mein Ziel, lebend aus der Arena heraus zu kommen, oder etwa nicht? Jeder, der in die Arena geht, möchte doch eigentlich weiterleben, in seinen Distrikt zurück kommen und dort in Reichtum leben. Trotzdem habe ich schon Hungerspiele gesehen, in denen manche Tribute es schon aufgegeben hatten, weiter zu leben.
Selbst wenn ich gezogen werde, wird es bestimmt jenanden geben, der sich freiwillig meldet. Bei den Mädchen meldet sich nicht so oft jemand freiwillig. Bei den Jungs gibt es jedes Mal welche. Die einzige Chance für mich, in die Arena zu kommen, ist sich freiwillig zu melden. Jetzt denke ich schon wieder darüber nach, in die Arena zu gehen. Wollte ich das nicht eigentlich vermeiden? Ich fange an, über irgendetwas mit meinen Eltern zu reden, Hauptsache, ich muss nicht wieder darüber nachdenken, ob ich in die Arena will, oder nicht.
,, Wie geht es euch heute so?'' Mein Vater lächelt. ,, Gut, mein kleiner Sieger und dir?'' Ich schaue ihn an. ,, Ich weiß nicht, ob ich in die Arena möchte'', sage ich schließlich. Meine Eltern schauen mich mit einer Mischung aus Erstaunen und Wut an. Sie wollten schon immer, das ich in die Arena gehe. Es ist ihr größter Traum, da sie selber nicht in der Arena waren. ,, Also noch nicht'', fahre ich fort, weil ich sie nicht enttäuschen möchte. Sie sehen erleichtert aus. Ich lächele gezwungen. ,, Das musst du auch noch nicht, aber es wäre eine große Ehre, wenn du in die Arena gehen würdest und gewinnen würdest'', sagt meine Mutter. ,, Was wäre, wem ich sterben würde?'', frage ich und bin gespannt auf ihre Antwort. ,, Dann wärst du in Ehren gestorben. Es ist eine Ehre für Distrikt vier, überhaupt so jemanden wie dich zu haben", antwortet mein Vater. ,, Aber was wäre mit all meinen Freunden?", Frage ich weiter. ,, Die würden dich als Held feiern", sagt mein Vater. Meine Eltern haben recht. Ich wäre ein Held. Mein erstes Ziel: Ich werde versuchen, in die Arena zu gehen. Mein zweites Ziel: Ich werde gewinnen. Mein drittes Ziel: Ich werde Annies Herz erhoben.
Meine Eltern winken mit fröhlich zu, dann stellen sie sich zu den anderen Eltern. Ich gehe auf eine der zehn Anmeldestationen zu. Die Frau nimmt meinen Finger und sticht mit einem Gerät hinein. Dann drückt meinen Finger auf eine aufgeschlagene Seite in einem Buch. Daneben steht ein Zahlencode,den sie mit einem anderen Gerät einscannt. Dann gehe ich zu den anderen ierzehnjährigen Jungen. Ich sehe mich um. Neben mit steht ein Junge, der mit den Jungen neben ihm redet. ,, Also Leev, ich will mich freiwillig melden. Dann werde ich gewinnen. Schließlich bin ich gut im Kämpfen", sagt der eine stolz. Die beiden scheinen sich zu kennen. Der eine, der angeblich Leev heißt, sieht unsicher aus, fast ängstlich. ,,Ich weiß nicht so recht, Claph. Du bist zwar gut, aber du bist erst vierzehn Jahre alt", sagt Leev. Claph lacht. ,, Ich werde gewinnen, du weist schon sehen", sagt er und wendet sich von Leev ab. Claph scheint sich sehr sicher zu sein. Aber ich werde noch vor ihm freiwillig melden. Claph scheint auch auf der Trainingsakademie zu sein, aber in einer anderen Gruppe. Es gibt zehn Gruppen in jeder Jahrgangsstufe. Claph scheint bemerkt zu haben das ich geschaut und gelauscht habe, den er lächelt nur hämisch. Ich werde diesem Claph schon zeigen, das ich besser bin, oder ich lasse ihm den Vortritt, dann stirbt er eben. Die Lautsprecher, die über den ganzen Platz verteilt sind, knacken. Alle schauen zur Bühne, die vor dem Justizgebäude aufgebaut ist. Dort steht eine Frau, die auf das Mikrofon klopft. Außerdem sitzen auf der Bühne noch der Bürgermeister Reojum und Waleco Diphers. Er hat vor drei Jahren die Hungerspiele gewonnen und ist seitdem Mentor der Tribute aus Distrikt vier.
,,Ladies und Gentleman aus Distrikt vier! Willkommen zur Ernte der vierundsechzigsten Hungerspiele. Hier ein kleiner Film aus dem Kapitol" Der Film enthält Aufnahmen aus der Rebellionszeit. Es waren dunkele Zeiten. Der Film ist grausam. Die Tode und Zerstörungen, die die Rebellion forderte waren enorm. Genau das zeigt der Film uns, damit so etwas nie wieder passiert.
Als er vorbei ist, geht die Frau auf der Bühne wieder ans Mikrofon. Wenn ich mich recht erinnere, heißt sie Cleophy Tugrass. Cleophy lächelt wie immer. Sie hat eine blaue Perrücke mit langen Haaren bis zur Schulter. Außerdem trägt sie ein blaues Kleid mit vielen roten und gelben Blumen. Es passt nicht zusammen, aber der Geschmack des Kapitols ist nunmal seltsam.
,,Nun, jetzt werden wir zwei mutige Tribute auslosen, die uns dieses Jahr in den Hungerspielen vertreten werden. Ladies first." Cleophy geht zu der rechten Glaskugel. Das ist die Kugel mit den Mädchen. Ich bete, dass es nicht Annie ist. Sie ist so zerbrechlich, so klein und erst dreizehn. Sie hat zwei Lose, deshalb besteht kein großes Risiko.
Cleophy wühlt eine Weile im den Zetteln, dann zieht sie einen heraus. Sie faltet ihn auf, dann sagt sie mit klarer Stimme:,,Laze Christon"
Ich atme aus. Ich hatte kaum Zeit, zu hoffen, das es nicht Annie ist, aber jetzt von ich erleichtert. Ein Mädchen, das schätzungsweise vierzehn Jahre alt ist, geht zur Bühne. Sie sieht fröhlich aus. Laze geht die Treppen zur Bühne hinauf. Sie lächelt die ganze Zeit. ,,Hallo, Laze Christon!" Laze schaut euphorisch in die Kamera. ,,Hallo!" Cleophy schaut in die Runde. ,,Gibt es irgendwelche Freiwilligen?" Ein Mädchen, dass achtzehn Jahre alt ist, drängt sich aus der Menge. Sie ist unsicher, ob sie sich freiwillig merken soll. ,,Nein, Jewelly!", ruft ein anderes Mädchen. ,,Denk an Deanus." Das Mädchen, das angeblich Jewelly heißt tritt zögerlich wieder zurück und sieht traurig aus. Deanus? War das nicht der Tribut vom letzten Jahr, der am Ende gestorben ist? Es waren nurnoch drei Personen, als er starb.Bestimmt war er es. Vielleicht war er Je wells Freund.Cleophy beobachtet das Treiben. ,,Also kein Freiwilliger?" Es bleibt still. ,,Gut, dann einen großen Applaus für Laze Christon, weiblicher Tribut aus Distrikt vier." Lauter Applaus ertönt. Laze schwingt fröhlich die Faust in der Luft.
,,Kommem wir zum männlichen Tribut." Cleophy geht zur linken Glaskugel. Ich halte die Luft an, als sie einen Zettel heraus zieht und ihn auffaltet. ,,Marc Tieson", ließt sie vor. Nicht Marc! Wenn er gewinnt,hat Annie nur noch Augen für ihn. Ich sehe, wie Claph zur Bühne rennt. Ich muss vor ihm da sein.
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Puh, ein langes Kapitel...ich kann nicht mehr...aber das war die Entschädigung für dafür, dass die vorherigen Kapitel so kurz waren und ich so lange nicht mehr geupdatet habe. Soo...es ist jetzt 18:20...vielleicht fange ich heute noch mit dem fünften Kapitel an, aber das kann ich dann nicht mehr so schnell updaten, weil morgen wieder Schule ist. Ich beeile mich trotzdem und will euch nicht wieder bis Wochenende warten lassen. Aber hier erst mal ein bisschen Lesestoff ;-) euch noch einen schönen Abend und schöne Reststunden vom Wochenende...
Sweet Greetings
Lona❤❤
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Die Tribute von Panem-Dunkele Lügen
Fanfiction》Finnick Odair ist erst vierzehn Jahre alt, als er sich für die Hungerspiele freiwillig meldet. Er muss alles zurück lassen, auch seine erste Liebe Annie, um lebend wieder nach Hause zu kommen. Doch in der Arena erwarten ihn nicht nur harte Konkurre...