@malinj0911 gewidmet ;)
Einblick P.o.V.
„Hey".
Ich blinzele.
„Ja genau du", schreit die raue Stimme erneut.
Verwirrt drehe ich den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kommt.
Ich muss noch ein paar Mal blinzeln, bis das Bild vor meinen Augen scharf wird. Im Halbdunkeln sehe ich ein paar Meter von mir entfernt einen grimmiger kleiner Mann mit grauem Haar. Er stapft näher.„Das hier ist ein Friedhof und kein Ort für Obdachlose", brüllt er mich an.
Ich drehe mich um. Erst jetzt bemerke ich, dass ich zusammen gesunken vor Elyss' Grab kauere. Ich muss eingeschlafen sein.„Hast du nicht gehört?" Die Stimme ist laut und ich will mir die Ohren zu halten. In meinem Kopf dreht sich alles.
„Willst du, dass ich die Friedenswächter rufe?"
Er hat mich erreicht und greift grob nach meinem Arm. Er zieht mich hoch und ich taumele zurück und knalle fast gegen ein Grab. Verwirrt sehe ich mich um.„Verschwinde von hier.", keift er und schubst mich weg.
Dann hält er inne.„Ich kenne dich doch. Du warst doch der mit der kleinen Freundin in den Hungerspielen." Er kommt näher.
Ich drehe mich um und versuche immer noch schlaftrunken einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Es dreht sich immer noch alles, aber irgendwie schaffe ich es über den Kies zum Tor zu stolpern.
Der mit der kleinen Freundin. Laze ist tot. Und trotzdem ist sie immer noch ein Teil von mir. Ein Teil meines Lebens.
Ich weiß nicht, wie viel Uhr es ist, aber ich renne einfach in Richtung zu Hause. Dort würde ich gerade am wenigsten sein, aber ich muss zurück.
Was verschweigen meine Eltern mir? So weit ich weiß, arbeiten meine Eltern beide bei der Transportfirma für Waren aus ganz Panem. Sie helfen unter anderem beim Fischtransport aus Distrikt vier. Aber Dalorea hat gesagt, mein Vater habe mit der Ermordung ihrer Familie zu tun. Das glaube ich irgendwie nicht.
Das kann nicht sein. Meine Eltern würden niemals Leute umbringen. Nicht außerhalb der Hungerspiele. Denn in den Hungerspielen würde das jeder.Ich öffne die Haustür so leise ich kann, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Das ist das letzte, was ich brauche. Ich brauche Ruhe. Absolute Ruhe.
Leise gehe ich dir Treppe hinauf. Ich bin erst bei der Hälfte, als ich die Stimme meiner Mutter höre.„Wo warst du?", fragt sie streng und ich drehe mich um.
„Im Park", lüge ich schnell und will einfach nur so schnell es geht in mein Zimmer gehen.
Sie sieht mich fragend an.
„Alleine?"Ich nicke.
„Ich brauchte mal ein bisschen Zeit für mich um über die letzten Wochen nach zu denken", sage ich.
Die letzten Wochen. Das heißt eigentlich die Arena und das Kapitol.Ich mustere meine Mutter, wie sie vor mir steht. Kann man ihr vertrauen?
Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht und das ist beunruhigend. Ich sollte meiner Mutter vertrauen können, ebenso wie meinem Vater. Aber jede Art von Vertrauen, die ich aufgebaut hatte, ist seit der Arena zerfallen.
Aber leider ist Vertrauen einer der wichtigsten Teile im Leben eines Menschen.
Allerdings würde ich meinem Vater nicht zutrauen, jemanden umzubringen. Meiner Mutter erst recht nicht.
Irgendwie überkommt mich langsam das Gefühl, meine Eltern nicht richtig zu kennen, nicht zu wissen, wie ich sie einschätzen soll. Zwischen uns gab es nie eine wirklich persönliche Verbindung.Durch ihren forschenden Blick wird mir unwohl.
Kann ich ihr wirklich vertrauen? Kann ich überhaupt Irgendjemandem richtig vertrauen? Annie auf jeden Fall. Und vielleicht Marc.
Ich denke an Dalorea, streiche sie aber direkt wieder von meiner Liste. Sie ist die jenige, die meinen Vater einen Mörder nennt.
DU LIEST GERADE
Die Tribute von Panem-Dunkele Lügen
Fanfiction》Finnick Odair ist erst vierzehn Jahre alt, als er sich für die Hungerspiele freiwillig meldet. Er muss alles zurück lassen, auch seine erste Liebe Annie, um lebend wieder nach Hause zu kommen. Doch in der Arena erwarten ihn nicht nur harte Konkurre...