@PinkFluffyUnicorn09 gewidmet
Finnick P.o.V
7.Tag
Auf der Stelle knallt die Kanone. Juves Augen starren regungslos in den Himmel. Vielleicht sogar ein wenig erleichtert.
Laze nimmt ihre Pfeile, an den allen Blut klebt und steck sie in ihren Köcher. Dann entfernen wir uns langsam. Paul schlägt irgendeine Richtung ein, wir folgen ihm nur. Lautstark beglückwünschen wir uns gegenseitig. Jeder Tod mehr bringt uns dem Sieg immer ein Stück näher. Paul klopft Laze anerkennend auf die Schulter.
,,Hast du schön gemacht", sagt er und lächelt sie an.
Sie lächelt schüchtern zurück. Dann kommt Laze zu mir und nimmt meine Hand. Ihre ist warm und so behütend.Ich schaue ein letztes Mal zurück zu Juve. Sie war de einzige Erinnerung an Annie. Ich schlage mir den Gedanken aus dem Kopf. Erst gewinnen, dann Annie., befehle ich mir.
Paul bleibt so plötzlich stehen, dass ich fast in ihn rein gelaufen wäre, wenn Laze mich nicht zurückgehalten hätte. Vor uns segelt piepend ein silbener Fallschirm vom Himmel. Silla streckt ihre Hand aus und lässt den Fallschirm darauf landen.
Sie zieht leicht an den Fäden, die den Schirm mit der Metalldose verbinden, sodass diese abreißen. Mit einem leichten Knacken öffnet sie die Dose, die ungefähr so groß ist, dass ein kleines Tier wie eine Katze darin Platz hätte.
In der Dose befinden sich mehrere kleine Sachen, alle mit einem kleinen zusammengefalteten Zettel bestückt, auf dem der Name des Empfängers steht. Die Geschenke sind in dunkelrotes Papier eingepackt. Rot wie Blut. Als Erstes nimmt Silla ihr Geschenk heraus. Sie klemmt es sich unter ihren Arm und holt die anderen Geschenke aus dem Fallschirm. Mein Geschenk gibt sie mir erst als letztes. Es ist größer als die anderen und scheint mehrere Sachen in sich zu haben. Silla ist die Erste, die das blutrote glänzende Papier abreißt und zur Seite wirft. Im Licht der aufgehenden Sonne leuchtet es so, als wäre es wirklich mit frischem, ungetrocknetem Blut eingefärbt.
Schließlich liegt in ihrer Hand ein silber glänzender Metallhandschuh, der aussieht, als bestände er vollkommen aus Platin. Er ist mit kleinen beweglichen Schuppen besetzt und an den Stellen am Handschuh, wo die Fingerknöchel sind, sind lange spitze Stacheln angebracht, so wie Krallen. Sie zieht sich den Handschuh an und ballt die Faust, sodass die Krallen gefährlich abstehen. Selbstgefällig lächelt sie und bewegt ein bisschen die Finger, um sich an den Handschuh zu gewöhnen. Dann nimmt sie den kleinen Zettel, der zwischen den Schuppen steckt und liest ihn mit einem dicken Grinsen auf den Lippen.
Paul hat eine Nachtsichtbrille bekommen und Laze ein kleines spitzesdolchartiges Messer, das extra zum Aufschlitzen von vor allen Dingen Lebewesen ist. Wahrscheinlich ist es dafür, dass sie das nächste Mal nicht ihre Pfeile benutzen muss.
Als Letzer packe ich mein Geschenk aus. In dem roten Glanzpapier sind mehrere kleine Geschenke verpackt: Ein kleines grünliches Brötchen aus meinem Distrikt, eine kleine Tüte Trockenobst und drei Spitzen, die wie kleine Messer aussehen, deren Griff hohl ist. Sie sind schwarz und extrem scharf und spitz. Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, dass es sich um Messer handelt, aber ich weiß es besser. In der Akademie habe ich diese kleinen Waffen gesehen. Es sind extra spitze und scharfe Spitzen für den Dreizack. Ich mustere die kleinen messerartigen Aufsetzer und betrachte die Klingen genauer. Auf der einen ist etwas in geschwungener Schrift eingraviert. Annie .
Erschrocken zucke ich zusammen. Wer auch immer mir dieses Geschenk gemacht hat, woher weiß er das mit Annie? Ich packe das Essen und das Papier in meinen Rucksack und setze die Spitzen auf die eigentlichen Spitzen meines Dreizacks. Die Spitze mit der Gravierung stecke ich in die Mitte. Mit einem kleinen Klicken schließen sie sich darum. Ich ziehe leicht daran, um zu schauen, wie fest sie sitzen, kann sie aber nicht abziehen. Dann fällt mir eine etwas hellere Fläche am Griff der Spitze mit der Gravierung auf. Die Fläche ist gerade mal so groß, dass der Fingerabdruck meines Zeigefingers darauf Platz hätte. Fingerabdruck! Fast hätte ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Ich halte die Kuppe meines Zeigefingers an die Fläche und sofort fallen die Spitzen ab. Ich hebe sie wieder auf und befestige sie erneut.Dann falte ich den Zettel, den ich die ganze Zeit in meiner Hand hatte, auf und beginne zu lesen.
Lieber Finnick, beginne ich den kleinen Brief zu lesen. Eigentlich sind die Zettel, die die Tribute bekommen eher kleiner, aber dieser hier ist eindeutig länger.
Wie du siehst, ist für jeden ein kleines Geschenk dabei. Für dich sind mehrere dabei. Das hat auch einen Grund: Ich glaube, dass du gewinnen kannst. Du bist stark, schlau und gut ausgebildet. Also schaffst du das auch locker. Die anderen haben Schwächen. Laze liebt dich so sehr, dass sie versucht, dich zu beschützen und vielleicht auch für dich sterben würde.
Bei diesem Satz mache ich innerlich einen Luftsprung. Wenn selbst diese Person das glaubt, ohne dass sie in der Arena bei uns ist, scheint mein Plan aufgegangen zu sein.
Silla scheint von außen zwar stark und furchtlos, aber sie ist eigentlich hilflos und folgt nur Paul. Ohne ihn, würde sie total ungefährlich sein. Sie braucht zum mindest immer einen Anführer und tut, was dieser ihr sagt. Paul scheint wie der Anführer. Er kann es nicht leiden, wenn man eine bessere Idee hat als er, oder wenn man der Anführer ist. Er hasst es generell, das tun zu müssen, was ein anderer ihm sagt. Er wird ziemlich schnell aggressiv. Dann muss man ihn einfach so lange ausrasten lassen, bis er nicht mehr kann und schon ist er weniger gefährlich. Ich hoffe, du kannst mit diesen Schwächen etwas anfangen und gewinnst. Außerdem hoffe ich, dass dir deine Geschenke gefallen. Wie du vielleicht schon gemerkt hast, sind die Dreizackspitzen extra auf dich ausgerichtet. In zwei Fällen. Ich glaube, du weist, was ich meine. Weiterhin viel Glück und vielleicht bis bald!
Ich drehe das Papier um, um zu sehen, ob vielleicht irgendwo ein Absender steht, aber da ist nichts. Der Brief ist nicht in Handschrift, sondern in Computerschrift geschrieben, also kann ich noch nicht mal erahnen von wem dieser Brief ist. Es wundert mich nur, dass diese Person so viel über uns weiß. Wer ist das nur? Ich könnte mir darüber noch ewig Gedanken machen, aber wahrscheinlich würde es nichts bringen.
Da kommt mir eine Idee: Ich könnte meine Netze noch verstecken.Ich bräuchte nur irgendeine Ausrede, weshalb ich allein durch die ganze Arena laufe. Ich überlege kurz, dann habe ich eine Idee.
,,Können wir weitergehen?", frage ich die anderen, die ihre Geschenke genauer betrachten. Sie nicken nur, noch immer gebannt von ihren Geschenken. Irgendwie komme ich mir stärker vor, jetzt, da ich ihre Geheimnisse weiß. Ich bin auch stärker, denn mit Geheimnissen kann man wirklich alles tun. Manchmal helfen sie einem sogar, die Hungerspiele zu gewinnen.
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Alsoooooo...dieses Kapitel habe ich wieder am Computer geschrieben und es tut mir echt leid, dass ich so lange nicht mehr geupdatet (ich mag dieses Wort irgendwie, auch wenn es komisch klingt) habe. Ich hoffe, ihr verzeiht es mir und ich hoffe, dieses Kapitel hat euch gefallen. ;)
Morgen kommt meine Austauschpartnerin aus der französischen Schweiz zu mir :) Yeay penelopxx je suis très heureuse de te voir demain :D
bis zum nächsten Kapitel ;)
Eure Lona :*
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Die Tribute von Panem-Dunkele Lügen
Fanfiction》Finnick Odair ist erst vierzehn Jahre alt, als er sich für die Hungerspiele freiwillig meldet. Er muss alles zurück lassen, auch seine erste Liebe Annie, um lebend wieder nach Hause zu kommen. Doch in der Arena erwarten ihn nicht nur harte Konkurre...