Kapitel 5-Verabschiedung

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Diana_Genjieva gewidmet

Ich sehe alles wie in Zeitlupe. Claph rennt vor. Ich bin noch zu geschockt. Ich renne hinterher. Jetzt habe ich ihn eingeholt. Meine Seite fängt an zu stechen obwohl es bis zur Bühne nur fünfzig Meter sind. Ich renne hinter Claph die Treppe zur Bühne hoch, doch er ist schneller. Plötzlich taumelt er rückwärts und reist mich mit. Doch ich halte mich am Geländer der Treppe fest. Claph fällt die Treppe hinunter und schlägt auf den Boden auf. Es ist ein dumpfer Schlag. Dann knackst etwas. Ich stürze auf die Bühne und rufe so laut, das jeder es auf dem Platz hören kann;,. Ich melde mich freiwillig!" Cleophy sieht geschockt aus und starrt an mir vorbei die Treppe hinunter. Ich bin erst irritiert, doch dann folge ich ihrem Blick. Das ganze Publikum starrt nun auf die reglos am Boden liegende Gestalt: Es ist Claph. Er liegt seltsam verdreht dort und Blut läuft aus seiner Nase den Hals hinunter und bildet auf seinem Hemdkragen einen dunkelroten Fleck. Ich schaue auf seinen Brustkorb, der sich hektisch hebt und senkt. Sanitäter stürzen nach vorne. Laze steht neben mir und schaut entsetzt auf Claph hinab. Die Sanitäter verdecken mir die Sicht. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit geben sie die Sicht wieder frei und einer von ihnen geht schnellen Schrittes auf die Bühne und redet hektisch auf Cleophy ein.

Cleophy nickt bedrückt und geht geschockt zum Mikrofon. Ich sehe, wie Claph fortgegragen wird. Ich achte auf seinen Brustkorb und stelle mit Entsetzen fest, dass er sich nicht mehr hebt und senkt. Claph ist tot.

Ich kannte ihn nicht er war keine besondere Person für mich, aber er wollte sich gerade freiwillig melden, wollte seinen Mut beweisen. Aber es ist zu spät. Er hat sich das Genick gebrochen und kann nicht mehr, wirklich nie mehr an den Hungerspielen teilnehmen. Aber es ist nicht meine Schuld und es ist mir auch eigentlich egal, aber jeder will doch nur seinen Traum verwirklichen. Claphs Traum waren die Hungerspiele. Er hat einfach Pech gehabt. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich habe die Chance meinen Traum zu verwirklichen und ich werde sie nutzen, werde zurück kommen.

Cleophy räuspert sich:,, Ein bedauernswerter Zwischenfall, aber er starb in Ehren. Wie hieß er denn?''

,,Claph", antworte ich.
,,Claph hat sich das Genick gebrochen. Schon ein Toter, bevor es in für Arena geht." Cleophy lacht. Dann verstummt sie. ,, Also eigentlich sollten wir erst den Etntegewinner präsentierten, aber da der Freiwillige schon da ist, wie heißt du denn?'' Ich gehe näher ans Mikrofon. ,,Finick Odair", antworte ich. ,, Wie alt bist du denn, Finnick?", fragt Cleophy.

,,Vierzehn Jahre", antworte ich.

,, Gut, dann einen großen Applaus für den männlichen Tribut, der dieses Jahr Distrikt vier vertritt." Das Publikum applaudiert laut und manche Leute pfeifen sogar. Ich freue mich und grinse. Ich werde in die Hungerspiele ziehen, werde gewinnen. Dann werde ich reich und für immer berühmt sein. Laze und ich geben uns die Hände. Sie sieht mit tief in meine grünen Augen. Ihre grünen Augen haben einen anderen Grünton. Sie haben einen Graustich wärend meine einen Blaustich haben. Sie muss grinsen. Ich grinse auch, aber nur weil ich so glücklich bin, in die Hungerspirle ziehen zu dürfen. Aber ihr Grinsen ist ein anderes. Irgendwo her kenne ich dieses Grinsen. Aber ich komme nicht drauf woher. Bürgermeister Reojum tritt vor und liest den langen Hochverratsvertrat vor.

,,Und so wurde beschlossen, dass die Distrikte Panems jedes Jahr als Buße für ihren Aufstand jedes Jahre einen Jungen und ein Mädchen zwischen zwölf und achtzehn Jahren als Tribut darbieten, die in eine Freilichtarena gesperrt werden und sich bis zum Tod bekämpfen, bis nur noch einer übrig bleibt. Fröhliche Hungerspiele und möge das Glück stets mit euch sein.''. beendet Reojum monoton die Rede. Die Hymne wird gespielt, dann werden wir ins Innere des Justizgebäudes gebracht. Ich drehe mich um und sehe meine Eltern, die sich euphorisch umarmen. Die sehen mich und winken. Ich werde in einen großen Raum gebracht, in dem ich mich auf einen Sessel mit Samtbezug setzte. Ich habe insgesamt eine Stunde Zeit, um mich von meinen Liebsten zu verabschieden. Jeder Besucher hat nur drei Minuten dafür. Ich warte vier Minuten, bis jemand kommt. Es ist Marc.

Die Tribute von Panem-Dunkele LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt