@lindraetchen gewidmet ;)
12.Tag
Finnick P.o.V.
Stechender Schmerz durchzuckt meinen Körper und ich kneife die Augen zusammen.
Ich höre, wie Laze aufspringt und einen Pfeil abschießt, der am Felsen abprallt.
Der Zweite scheint zu treffen, denn auf einmal ist es still.
Ich rutsche vom Felsen und versuche aufzustehen.
,,Warte", ruft Laze besorgt.
Ich öffne die Augen und lasse Laze mir helfen. Sie legt meinen Arm um ihre Schulter und hievt mich auf den Felsen zurück.
,,Danke", sage ich kurz und atme tief durch. Ich versuche das Bein auszustrecken um die Hose hochzukrempeln, aber es schießt ein erneuter Schmerz hindurch und ich halte inne.
Ich warte, bis der Schmerz weniger wird und mein Atem sich beruhigt, dann beuge ich mich hinunter und ziehe langsam den Stoff der nun zerrissenen Hose nach oben.
Meine Wade ist aufgerissen und aus der klaffenden Wunde, strömt Blut.
Laze reicht mir einen Verband und drückt ihn auf meine Wunde, um das Blut zu stoppen.
Aber nur wenige Sekunden später ist er komplett rot getränkt und sie nimmt den nächsten Verband. Ich presse ihn fest auf die Wunde.
Mir wird schwindelig und ich versuche krampfhaft den Verband fest auf die Wunde zu drücken.
Die Blutung wird weniger und den vierten mit Iod betröpfelten Verband drücke ich gegen die Wunde, während Laze einen anderen um mein Bein wickelt.
Erst als sie die Enden des Verbands miteinander verknotet, traue ich mich, sie zu fragen.
,,Was war das?", presse ich hervor.
Sie deutet auf einen Klumpen, der ein paar Meter von uns entfernt auf dem Boden liegt.
Die unförmige Masse nimmt Gestalt an. Es handelt sich um eine Art Hund, nur wilder mit längeren Zähnen und größer, die toten schwarzen Augen weit aufgerissen. Es scheint eine Art Mutation zu sein, aber nicht die gefährliche und gemeine Art, sondern ein Tier, das noch fast seine Ursprungsform hat.
Lazes Pfeil steckt noch in seinem leblosen Körper.
,,Es hat uns die ganze Zeit verfolgt, denke ich", sagt Laze mürrisch.
Sie geht hinüber zum Tier und zieht ihren Pfeil aus dem toten Körper heraus, steckt ihn un ihren Köcher zurück und hebt dann den anderen Pfeil vom Boden auf.
,,Dann sind Paul und Quiron wahrscheinlich noch viel weiter weg", seufze ich.
Kleine Lichtblitze zucken über mein Blickfeld und Laze reicht mir schnell eine Wasserflasche.
,,Du hast ziemlich viel Blut verloren", erklärt sie.
Ich merke, wie alle meine Kraft aus mir weicht und ich zu einem hilflosen Tribut werde.
Sie kramt in ihrem Rucksack und zieht eine Tüte mit getrockneten Früchten hervor.
,,Das brauchst du jetzt", meint sie und kippt mir den halben Inhalt in die Hand.
Gierig esse ich jedes einzelne Stück Obst auf.
,,Kannst du wieder laufen?", fragt sie mich und blickt mich sorgenvoll an.
,,Ich denke schon", sage ich vielleicht etwas zu übermütig und stütze mich ab, komme aber nicht hoch.
Laze kommt mir zur Hilfe und hebt mich vom Felsen herunter. Kaum berührt mein Fuß den Boden, spüre ich wieder den unheimlichen Schmerz und knicke zur Seite um.
Mein Fuß rutscht weg und ich knalle mit dem Kopf auf den harten Stein.
Ich schließe die Augen erneut und versuche, den Schmerz auszublenden.
Jetzt bin ich schwach und Schwäche ist nicht gut. Nicht, wenn es so knapp aufs Ende zugeht.
Ich stütze meine Arme auf den Boden und versuche mich aufzusetzen, aber es funktioniert nicht und ich knalle erneut auf die kalte Fläche.
Dieses Mal verblasst alles um mich herum und wird schließlich schwarz.Ich wache in einem weichen Schlafsack auf. Es ist halbdunkel und ich kann nichts um mich herum erkennen, also schließe ich die Augen wieder. Wenig später höre ich ein schleifendes Geräusch und öffne die Augen. Laze sitzt neben mir auf dem Boden und spielt gedankenverloren mit einem Pfeil herum.
Ich setze mich langsam auf und mein Kopf beginnt zu dröhnen wie tausende Hovercrafts.
Laze lächelt mich schief an.
,,Geht es dir besser?"
,,Wie lange habe ich geschlafen?", nuschele ich benommen. Meine Lippe ist auf der linken Seite angeschwollen, was es schwer macht deutlich zu sprechen.
,,Zwei Stunden glaube ich", sagt Laze.
Ich nicke kurz und lege meinen Kopf dann wieder in das weiche Kissen unter mir. Das Dröhnen wird für einen Moment leiser.
Ich sehe mich um und kann schwarze Streifen wie von einem Brand an den Wänden entdecken.
,,Wo sind wir hier?", hake ich nach.
,,Erkennst du es nicht?", fragt sie mit einem kleinen Lächeln, das ihre aufgeplatzten Lippen umspielt.
Ich schüttele den Kopf und sehe mich erneut um.
Ein Feuer?
In der Mitte der Höhle ist ein See, der leuchtende Muster an die Decke wirft.
,,Das ist die Höhle, in der wir mit Paul und Silla waren, oder?", frage ich unsicher.
,,Sie war der nächste Unterschlupf, den ich finden konnte, als du ohnmächtig geworden bist."
Mein Blick fixiert ungewollt den See, in dem Vallea durch die tödliche Strömung nach unten gedrückt wurde und ertrunken ist. Ich wende den Blick ab.
Laze rutscht näher zu mir und nimmt meine Hand.
,,Geht es dir besser?", fragt sie besorgt.
Ich nicke leicht. Eigentlich dröhnt mein Kopf immer noch, aber wir könnten jeden Moment angegriffen werden und da ist eine Höhle der schlechteste Ort. Man muss in Bewegung sein, nur dann wird man nicht so leicht gefunden.
,,Wir sollten so schnell es geht weiter gehen", meine ich und versuche mich aufzurichten. Ich stütze mich wackelig an der Felswand ab. Laze reicht mir ein Brötchen aus ihrem Rucksack und zieht mich zu sich auf den Boden zurück.
Ich setze mich vorsichtig neben sie und wir essen gierig.
Jetzt wo wir genug Essen haben, können wir uns das erlauben.
Wenig später stehen wir draußen und ich torkele unsicher den Weg zwischen den Felsen hinter Laze her. Immer wieder muss ich mich abstützen und warten, bis der Schwindel vorbei ist.
Laze wartet geduldig, aber ich sehe, dass sie sich jetzt nicht mehr nur noch Sorgen um mich macht.
Sie hebt ihren Bogen und legt geschickt einen Pfeil ein.
Ich folge der Pfeilspitze, die sich auf eine Gestalt richtet, die immer näher kommt und wieder und wieder zwischen den Felsen verschwindet.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen Kampf geben wird. Aber ich bin noch schwach. Und die Schwäche an sich ist im Moment meine größte Schwäche.--------------------------
Okay, es hat ehrlich gesagt lange gedauert, die letzten Kapitel zu schreiben, aber jetzt ist es vollbracht :D
Und hier kommt das richtige Datum der Veröffentlichung:!!DIESER SAMSTAG 29.10.2016 , 20 Uhr!!
Ich werde die letzten Kapitel jeweils mit einer viertel Stunde Pause hochladen. Insgesamt sind es vier Kapitel (vielkeicht noch ein Extra-Kapitel) also eine Stunde lang lesen :)
Ich hoffe sehr, dass euch gefallen und ihr mit dem vorläufigen Ende zufrieden seid. Ob ich dann ein zweites Buch mache, hier einfach weiterschreibe, oder überhaupt weiterschreibe, werde ich dann noch gucken.
Bis dann :)
Lona♥
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Die Tribute von Panem-Dunkele Lügen
Fanfiction》Finnick Odair ist erst vierzehn Jahre alt, als er sich für die Hungerspiele freiwillig meldet. Er muss alles zurück lassen, auch seine erste Liebe Annie, um lebend wieder nach Hause zu kommen. Doch in der Arena erwarten ihn nicht nur harte Konkurre...