Kapitel 54-Am Füllhorn, Teil 2

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@Kim0606 gewidmet :))

Finnick P.o.V

11.Tag

,,Paul", kreischt Silla hysterisch.
Paul dreht sich um, aber Laze lässt die Sehne los und ich sehe, wie der Pfeil auf Paul zu rast.
Paul hebt innerhalb von einer halben Sekunde seine Machete und der Pfeil prallt mit einem gänsehautentfachenden Kreischen an der Klinge ab.
Hinter ihm richtet sich Quiron auf, dem Blut aus der Nase läuft. Seine Nase ist geschwollen und ich nehme an, sie ist mindestens ein mal gebrochen.
Als Quiron sein goldenes Schwert hebt, ertönt plötzlich ein Kanonenschuss. Ich denke, er ist für das Mädchen, das Silla erledigt hat. Quiron verharrt in sich, dann rennt er hinter Paul entlang, der mit gekonnten Machetenhieben auf Laze einschlägt. Sie wehrt die ersten Schläge ab, doch dann fliegt ihr Bogen durch den Aufprall mit Pauls Machete außer Reichweite fliegt und scheppernd auf der Steinebene hintet Laze aufkommt. Paul erkennt seine Chance und holt weit mit der Machete aus. Als er zusticht, duckt sich Laze weg, schreit aber auf, da Pause anscheinend trotzdem getroffen hat. Sie fällt zu Boden und sofort sprinte ich zwischen Paul und Laze und habe direkt meinen Dreizack in der Hand.
Ich spüre eine Hand, die versucht, mich nach hinten zu ziehen, aber direkt von mir ablässt.
Kurz darauf höre ich Silla wütend schnaufen.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich die Tür öffnet und Quiron wenig später mit einem kleinen Rucksack mit einer leuchtenden zwölf in Richtung Felsen rennt.
Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch etwas haben wollen.
Ich steche öfter und öfter auf Paul ein. Jedes Mal wehrt er meine Schläge ab und manchmal sticht er mit seiner Machete auf mich ein.
,,Wir könnten uns verbünden", keucht er. Der Schweiß läuft ihm über die Stirn und ich habe das Gefühl, als hätten die Spielemacher die Temperatur gerade noch ein bisschen hochgestellt.
,,Nicht mit dir", stoße ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
,,Ihr habt uns doch dem Feuer ausgeliefert.", spuckt er verächtlich aus. Seine Augen funkeln mich böse an und huschen zwischen meinem Gesicht und meinem Dreizack hin und her.
,,Weil ihr uns sonst umgebracht hättet.", antworte ich schnell und wische mir den Schweiß von der Stirn.
Ich drehe meinen Dreizack, sodass die Spitzen auf mich zeigen und stoße Paul mit dem Ende des Griffes fest in die Magengrube. Er stolpert rückwärts und knallt mit dem Hinterkopf gegen die harte Schale des Füllhorns.
Ich drehe meinen Dreizack wieder und die Spitzen schweben nur wenige Millimeter vor seinem Gesicht in der Luft.
Er dreht seinen Kopf zur Seite und sieht die glänzenden Spitzen aus dem Augenwinkel kritisch an.
,,Wer ist Annie?", fragt er auf einmal und ein belustigtes und gewinnendes Lächeln tanzt um seine Lippen.
,,Weiß deine Laze von ihr? Weiß sie, dass du sie nur anlügst? Deine Annie sieht es ja alles." Er grinst jetzt noch mehr, auch wenn ich ihn jeden Moment ein Auge ausstechen könnte.
Ich überlege, ihn jetzt direkt zu töten, das wäre aber weder spektakulär, noch eine Strafe für ihn. Er muss leiden.
Hinter mir höre ich Silla auf einmal keuchen. Dann knallt sie mit dem Kopf auf den harten Steinboden.
Pauls Augen wandern von meinem Dreizack zu Silla und anschließend zu Laze, die anscheinend hinter mir steht.
Ich überlege nicht lange, sondern drehe meinen Dreizack erneut und schlage Paul den Griff gegen die Schläfe.
Sein Kopf knallt noch einmal gegen das Füllhorn, dann sinkt er zu Boden und bleibt liegen.
Laze packt mich am Arm und zieht mich zur Tür am Füllhorn. Hinter der geöffneten Tür steht silberner Tisch, auf dem noch fünf kleine Rucksäcke stehen.
Ich streife mir die Schlaufen aller vier über den Arm.
Laze nickt in Sillas Richtung.
,,Was machen wir mit denen?", fragt sie leise.
,,Wir lassen sie leiden. Nur noch ein bisschen."
,,Silla wird aber sterben", sagt Laze ernst und wischt die Spitzen ihrer Pfeile an ihrem T-Shirt ab, das sich an der Stelle rot färbt.
Ich blicke zu Silla, die auf dem Boden liegt. Sie krümmt sich vor Schmerz und kneift ihre Augen fest zusammen.
Ihr ganzes T-Shirt ist mit Blut überströmt und ihre blutigen Hände umfassen ihren Hals.
Sie würgt und spuckt immer wieder Blut, dass ihr Kinn, ihren Hals und ihre Hände hinunterrinnt.
Sie öffnet die Augen, da sie uns wahrscheinlich gehört hat.
,,Paul", krächzt sie gefolgt von einem nächsten Bluthusten.
,,Dann lassen wir eben nur Paul leiden", sage ich schulterzuckend. Überall auf Sillas Gesicht sind blutige Abdrücke ihrer Hände und ich muss an die Wagenparade und die Interviews denken.
Wie sie in ihrem Kleid wunderschön aussah und glänzte und jetzt im Dreck stirbt.
Ich sehe sie ein noch einmal an, dann drehe ich mich um und sehe mich um. Ein Hovercraft kommt angeflogen und stoppt am Rand der Ebene, wo es den Greifarm ausfährt, vorsichtig das kleine Mädchen, das Silla getötet hat, aufhebt und nach oben zieht.
Ich drehe mich erneut zu Silla und knie mich neben sie.
,,Alles wird gut", flüstere ich ihr ironisch ins Ohr. ,,Wenigstens wirst du dann nicht qualvoll mit Paul sterben."
Sie öffnet den Mund, um etwas zu sagen, spuckt stattdessen nur Blut, das kleine Tröpfchen auf meinem T-Shirt und meinem Gesicht hinterlässt. Achtlos wische ich sie mit dem Ärmel weg.
Aus Sillas Gesicht ist alle Farbe gewichen und sie sieht schon bemitleidenswert aus. Ihre Finger krallen sich fest in den Stoff ihres T-Shirts und haben bereits ein kleines Loch hineingerissen.
Silla versucht, und wütend anzustarren, weshalb Laze mich am Arm zieht. ,,Wir sollten sie alleine sterben lassen", meint Laze und dreht sich um. Ich folge ihr und zusammen gehen wir quer über die Ebene zurück in die Richtung, aus der wir vermuten, gekommen zu sein. Kaum haben wir den Felskranz der die Ebene umschließt hinter uns gelassen, knallt die Kanone. Laze bleibt einen Moment stehen und schließt die Augen. Sie hatte ein engeres Verhältnis zu Silla, bevor wir sie in der brennenden Höhle zurückgelassen haben, als ich zu Paul und Silla zusammen.
Aber sie hat sie getötet. Außerdem ist das hier die Arena. Andere Tribute sind Feinde. Jeder ist ein Feind. Sogar eine Ameise - oder, wie sich gezeigt hat, auch kleine Käfer - kann ein Feind sein.
,,Alles okay, Laze?", frage ich und lege meine Arme um ihre Hüfte.
Sie nickt und ich küsse sie freundschaftlich auf die Wange.
Dann geht sie hinter mir durch das Labyrinth aus Felsen, aus dem wir nie richtig entkommen werden.

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Ich bin wieder daaaa :) schon seit fast zwei Wochen, aber egal :D meine Austauschpartnerin ist wieder bei mir :)
Und Norwegen war sooooo coooooooooool *-* ich will da nächstes Jahr wieder hin .-.
Auf jeden Fall: Hier ist das neue Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch.
Und ja...ich habe mich jetzt entscheiden bis zum bitteren Ende ........ weiterzuschreiben. Aber ich weiß noch nicht, ob ich es in ein zweites Buch machen soll oder nicht, weil ich denke, dass dann viele Leute aufhören würden zu lesen und das wäre schade. Also, was soll ich tun?
Liebe Grüße
Lona♥

Die Tribute von Panem-Dunkele LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt