Ein Problem gelöst,schon kommt ein neues.

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Liv und ich sitzen schon seit 2 Stunden in einem gemütlichen Café. Wir verstehen uns echt gut, was ich am Anfang nicht so schnell erwartet hätte. In Liv habe ich eine gute Freundin gefunden und das freut mich unwahrscheinlich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell hier wohl fühle, aber mir gefällt es um jede Stunde besser in London. Es ist einfach nur wunderschön hier und ich fühle mich so wohl, dass ich nie wieder weg will. So kommt es mir im Moment vor und ich bin glücklich darüber.

„Also Ally, was verschlägt dich nach London? Abgesehen von den süßen Briten hier." Fragte mich Liv und zwinkerte mir zu.

Ich lachte, sie ist einfach einmalig.

"Ich wollte schon immer gern nach London ziehen, da es mich irgendwie ständig hier her gebracht hat. Zwar nur in Büchern oder Filmen, aber ich wollte eigentlich immer etwas über London lesen oder sehen. Ich weiß noch nicht einmal wieso, aber es ist einfach so. Da ich nun mein Literaturstudium beendet habe, wollte ich es endlich wagen und bin nach London gezogen. Ich bin überglücklich, dass ich es getan habe, denn ich liebe es von Stunde zu Stunde mehr, hier zu sein. Oh Gott, ich klinge ja schon fast süchtig nach London." Ich lachte etwas und schaute auf meinen Kaffee, der übrigens echt toll schmeckt.

„Das klingt doch großartig. Ich finde es wichtig, dass man seine Träume verwirklicht, denn dafür lebt man ja. Träume sollte man sich erfüllen, wenn man die Möglichkeit dafür hat. Wenn man es versucht und es wirklich geklappt hat, ist man überglücklich. Du bist das beste Beispiel dafür. Du bist nicht "London süchtig", sondern einfach nur eine junge Frau mit einem Wunsch, der wahr geworden ist. Etwas Schöneres gibt es gar nicht im Leben, glaub mir." Liv freute sich für mich, dass sah man ihr an.

„Klingt so, als ob dein Traum auch in Erfüllung gegangen ist, wenn mich nicht alles täuscht?" Ich schaute Liv fragend an.

„Da liegst du richtig."

„Und was war dein Traum?" Ich bin sehr neugierig, was ihr Traum war.

„Ich wollte Künstlerin werden und habe es geschafft. Mein Studium habe ich vor einem Jahr beendet, mit dem Kernfach Kunst. Mich hat eine kleine Galerie hier in London entdeckt und seitdem ist mein Traum wahr geworden und ich kann Geld mit meinen Bildern machen. Ich bin zwar nicht reich, aber zum Leben reicht es alle mal. Was will man mehr?" Sie schaute verträumt aus dem Fenster.

„Das klingt wirklich großartig. Ich freue mich für dich." Das tat ich wirklich. Ich bin glücklich, dass auch Liv ihren Traum ausleben kann. Jeder verdient es, glücklich zu sein.

„Danke. Aber meine eigentliche Frage ist noch nicht beantwortet. Was machst du hier?" Sie schaute mich gespannt an.

„Ich schreibe Bücher und hoffe, sie hier an einen Verlag zu bringen."

„Also auch der kreative Typ. Hey, falls du jemanden für die Gestaltung für das Cover suchst, ich würde das mit Freude machen." Liv sah mich begeistert an.

Die Idee ist gar nicht so schlecht. Mein Cover ist eigentlich noch nicht gestaltet, bis auf die Ideen in meinem Kopf.

„Das ist eine extrem gute Idee. Ich habe um ehrlich zu sein noch kein Cover, bis auf ein paar Ideen dafür. Zeichnen kann ich überhaupt nicht. Dann hätte ich eine Sorge weniger." Ich lächelte sie an.

„Wie schön. Ich wollte schon immer mal ein Cover für ein Buch gestalten. Ich freu mich schon darauf." Sie strahlte mich an. Liv wirkte wirklich glücklich und ich strahlte mit ihr.

„Wenn ich soweit bin, gebe ich dir die Rohfassung, dann kannst du mit dem Cover starten. Ich freu mich sehr, danke für deine Hilfe."

„Das mache ich doch gerne. Ich freue mich auch schon darauf. Es ist eine neue Erfahrung für mich und es wird sicher viel Spaß machen. Wie spät ist es eigentlich?" Liv holte ihr Handy raus und machte große Augen.

„Sorry, aber ich muss noch in die Galerie. Wenn was ist, klingele einfach. Wir sehen uns. Die London Tour holen wir nach. Ciao." Sie stand auf und legte etwas Geld auf den Tisch. Schnappte sich ihre Tasche und winkte mir noch kurz zu, bevor sie durch die Tür verschwand.

Ich trank noch schnell meinen Kaffee aus, schnappte mir auch meine Sachen und wollte gerade durch die Tür verschwinden, als ich gegen jemanden knallte. Ich spürte etwas Heißes auf meinem Top und schaute nach oben.

„Scheiße, was soll das?! Können sie nicht aufpassen?!Sie haben mir Kaffee auf mein Oberteil gekippt. Wissen sie eigentlich, wie heiß das ist?" Mich sahen dieselben Augen wie heute Morgen an, welche mich genauso fesselten. Wieso traf ich diesen Typen überall?!

„Ganz ruhig. Also erstens sind SIE in MICH rein gelaufen und das der Kaffee heiß ist, war mir klar, denn kalten Kaffee trinke ich ungern. Außerdem kann ich doch nichts dafür, wenn Sie nicht aufpassen, wo Sie hingehen."

Dieser Kerl hatte auch noch die Frechheit, mich dafür verantwortlich zu machen. Ich kann es nicht fassen!

„Ist das Ihr Ernst?! Sie haben mir heute Morgen mein Taxi geklaut und jetzt schütten Sie auch noch heißen Kaffee auf mein Top und behaupten, es wäre MEINE Schuld?" Ich war stocksauer auf diesen Mann, da kann er noch so schöne Augen haben.

„Welches Taxi? Ich würde doch einer Dame kein Taxi klauen, da so etwas ein Gentleman nicht tut." Er schaute mich fragend an.

„Sie nehmen mich doch auf den Arm, oder?! Sie und ein Gentleman? Das ist die Übertreibung des Jahrhunderts. Ein echter Gentleman hätte sich entschuldigt, mir nicht die Schuld gegeben und mir nicht mein Taxi geklaut!"

„Es tut mir zwar leid, aber ich könnte mich bestimmt daran erinnern, wenn ich einer Dame das Taxi geklaut hätte." Er grinste mich frech an. Ich hätte es bestimmt niedlich gefunden, wenn er so grinst, aber in diesem Moment war ich einfach nur wütend auf ihn. Es machte ihm anscheinend Spaß, mich zu provozieren. Ich kann nämlich in seinen Augen erkennen, dass er sich 100-prozentig an heute Morgen erinnerte, es einfach nur amüsant fand, mich zur Weißglut zu bringen. Wieso, weiß ich bei bestem Willen nicht.

„Ich würde mich zwar noch gerne weiter mit Ihnen unterhalten, aber ich muss leider los. Man sieht sich bestimmt noch einmal. Wie sagt man so schön? Alle guten Dinge sind 3." Er grinste noch frech und wollte gerade raus, als ich noch rief: „Also erinnern Sie sich doch an heute Morgen!" Der Unbekannte zwinkerte mir bloß noch zu und lief raus.

Eins muss man ihm lassen, einen süßen Hintern hat er wirklich, besonders in diesem scharfen Anzug.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.


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Ich hoffe, es hat euch gefallen. Würde mich echt über Kommentare und Votes freuen.

Mir macht es immer mehr Spaß zu schreiben, und ich habe bis jetzt das längste Kapitel in meinem Buch geschrieben. Ich steigere mich immer mehr ;)

Auf dem Bild, der Unbekannte, stellt ihn euch ihn aber mit den Augen wie im 1. Kapitel beschrieben vor. :)

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt