Das Kleid

72 10 52
                                    

Ally? Ich würde jetzt gerne Kleider anprobieren. Kommst du mit zur Umkleide?",Kate erschien neben mir.

Natürlich. Ich bin schon sehr neugierig, auf das erste Kleid."

„Da bist du nicht die Einzige. Auf geht's."

....
Wie soll man sich eigentlich entscheiden können, als Braut, wenn es hier so viele Kleider gibt?", fragte ich Alice und wartete mit ihr gemeinsam auf Kate, welche sich in der Kabine umzog.

Eine weitere Verkäuferin half ihr mit den Kleidern, denn es ist nicht so einfach, in ein Hochzeitskleid alleine rein zu kommen.

Ich arbeite schon seit ein paar Jahren hier und das was ich festgestellt habe ist, dass die Braut es von alleine merkt, wenn sie IHR Kleid trägt. Frag mich nicht wie, aber es ist so. Die Braut fühlt sich wohl und liebt das Kleid von Minute zu Minute immer mehr. Manchmal ist das Kleid ganz anders, als die Kundin es eigentlich wollte, manchmal ist es genauso, wie sie sich das Kleid vorgestellt hat. Es ist immer bei jeder Kundin anders. Doch das ist auch das schöne daran. Jeder Mensch ist unterschiedlich und jeder hat einen anderen Geschmack", erklärte mir Alice.

Das stimmt. Ich selbst würde mich niemals in dem Kleid sehen, welches sich Kate wünscht. Es wäre mir zu auffällig. Ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen."

„Verstehe. Da es bei der eigenen Hochzeit schwierig ist, nicht im Mittelpunkt zu stehen, muss das Kleid eben schlichter sein. Das kann ich nachvollziehen. Das entscheidet jeder individuell für sich selbst. Woher kennst du Kate? Ihr seid bestimmt schon sehr lange befreundet", somit wechselte Alice das Thema.

„Eigentlich kenne ich sie noch nicht sehr lange. Ich bin vor ein paar Monaten hier her gezogen. Ich lernte meinen Freund kennen und sein bester Freund ist der zukünftige Ehemann von Kate. Wir haben uns schnell angefreundet und jetzt stehe ich hier. Ich hätte es, wenn ich ehrlich sein soll , nicht erwartet, dass mich Kate zum Kauf des Kleides mitnimmt. Und das ich die einzige bin, hätte ich auch nicht gedacht", gab ich zu. Natürlich hat es mich gewundert, dass mich Kate gerade mitnehmen wollte, doch ich freue mich sehr, dass ich dabei sein darf.

„Es ist eigentlich immer besser, wenn man nicht zu viele Personen mitnimmt. Denn jeder hat eine andere Meinung und manchmal sind es zu viele, die die Braut zu hören bekommt und dadurch kann es einen verunsichern."

Deswegen habe ich nur dich mitgenommen. Meine Mom wäre gern mitgekommen, doch es geht gesundheitlich momentan leider nicht. Sie hat sich eine Lungenentzündung geholt und hat strengste Bettruhe bekommen. Doch sie ist mir nicht böse, denn eigentlich muss ich mir das Kleid aussuchen und nicht sie. Aber alleine wollte ich doch nicht los und deswegen bist du mitgekommen. Du kennst mich zwar noch nicht sehr lange, doch du hast mir schon jetzt so viel mit den Vorbereitungen geholfen, dass ich mich sehr gut auf deine Meinung verlassen kann. Deswegen bist du jetzt hier. Also, was sagst du zum Kleid?"

Kate stand plötzlich vor uns in einem Kleid, was so viel Tüll hatte, dass es kaum noch richtig fließen konnte. Überall sind Glitzersteine und es ist einfach nur zu viel. Der Rock fällt sehr weit aus und die Schleppe ist sehr lang.

„Du wirst in den nächsten Stunden nur meine ehrliche Meinung hören. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber das Kleid ist einfach zu viel. Es müsste viel weniger Tüll haben und der Glitzer ist mehr als übertrieben. Die Schleppe ist zwar sehr schön, doch zu lang. Du wirst durch Schnee laufen. Vergiss das nicht", legte ich ihr meine Meinung offen.

Sie selbst betrachtete sich auch im Spiegel und sah nicht zufrieden aus.

Du hast Recht. Es ist alles viel zu viel. Ich mag es gar nicht. Nächster Versuch." Und schon verschwand Kate wieder in der Umkleide.

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt