Vergangenheit, Gegenwart und vielleicht auch etwas aus der Zukunft

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„Wie ist das Endresultat für den Familientag mit den Summers ausgefallen?", fragte ich meinen Freund und lehnte mich an ihn an.
Lucas legte einen Arm um meine Taille und hauchte mir einen Kuss auf die Schläfe. Gemeinsam schlenderten wir durch die Stadt.

Wir wollten den Abend noch etwas ausklingen lassen und lösten uns von meiner Familie ab, um einen Abendspaziergang zu machen. Gemeinsam als Familie verbrachten wir den Tag zusammen in der Stadt und gaben Lucas eine Führung durch Toronto. Abschließend gab es noch ein Abendessen bei dem Lieblingsitaliener von meinen Eltern, mit welchem sie schon sehr lange befreundet sind.

„Es war schön. Aber auch etwas anstrengend. Ich hatte das Gefühl, als wenn wir immer unter Beobachtung standen. Trotz dessen war es ein guter Tag und deine Familie ist sehr herzlich. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich das nicht erwartet. Ich dachte, dass deine Familie, besonders dein Dad, etwas skeptischer zu mir wäre. Jetzt bin ich aber froh, dass ich den Tag überstanden habe."

„Meine Familie kann manchmal etwas anstrengend sein. Aber sie haben sich gefreut, dich endlich kennenzulernen. Mein Dad kann dich schon sehr gut leiden und meine Mom sowieso. Eric hast du schon in London überzeugt. Liz ist vielleicht noch etwas vorsichtig, aber wenn sie ehrlich ist, dann hast du sie auch schon von dir selbst überzeugt. Oliver hat sich auch sehr gut mit dir unterhalten und Henry hast du schon längst als kleinen Fan bekommen. Solange du noch mit ihm Fußball spielst, ist alles in bester Ordnung. Das schlimmste hast du jetzt hinter dich gebracht."

„Ich mag deine Familie. Wie gesagt, ich habe mit schlimmerem gerechnet. Wie sieht die Tagesplanung für morgen aus?", fragte mich Lucas und zeigte währenddessen mit seiner Hand in eine Richtung.
Ich nickte Richtung links und wir schlenderten weiter durch die Straßen. Das Wohngebiet kam immer weiter in unser Sichtfeld.

„Henry hat morgen seine Geburtstagsparty. Seine Freunde kommen am Nachmittag. Bevor ich es noch vergesse, Liz hat mich gebeten dich zu fragen, ob du Oliver beim Aufbauen helfen würdest? Sie feiern ja im Garten. Also gehe ich davon aus, dass du vielleicht beim Tragen vom Tisch helfen musst und womöglich bei ein paar Stühlen. Wir können uns dann nach dem Kuchen verabschieden. Ich denke mal, dass uns Henry nicht vermissen wird."

Wir bogen in die richtige Straße ab und schon sah ich den kleinen Vorgarten von Liz und Oliver. Anscheinend waren sie schon in ihre Schlafzimmer gegangen, denn der vordere Teil vom Haus war nicht mehr beleuchtet.

„Das klingt nach einem Plan. Ich hoffe doch sehr, dass ich morgen noch einen kleinen Einblick in deine Teenagerzeit bekomme. Der Besuch von deinem Kinderzimmer müsste mindestens drin sein. Einen Blick in alte Fotoalben würde ich auch nicht ablehnen." Ganz galant öffnete mir Lucas das Tor zum Vorgarten und ließ mir den Vortritt.

„Dankeschön", bedankte ich mich bei ihm. „Den Besuch meines Zimmers können wir morgen gerne machen, wenn du möchtest. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich, wenn ich ins Bett kann", somit schloss ich die Haustür auf und trat hinein.
Lucas schloss die Tür und zog seine Schuhe und seine Jacke aus. Ich tat dasselbe und stiefelte im Anschluss mit Lucas die Treppe nach oben in unser Schlafzimmer. Ich schmiss mich schon fast auf unser Bett drauf.

„Ich könnte jetzt direkt einschlafen." Murmelte ich in das Kissen und atmete einmal tief ein und wieder aus.

„Na los Prinzessin. Du kannst gleich ins Bett. Nur noch kurz ins Bad und dann kannst du schon schlafen. Auf geht's", urplötzlich hob mich Lucas hoch und trug mich Richtung Badezimmer. Schnell schlang ich meine Arme um seinen Hals und hielt mich fest.

„Dankeschön", sagte ich, als er mich vorsichtig auf dem Boden absetzte und gab ihm noch einen schnellen Kuss auf die Lippen.

In Rekordgeschwindigkeit machte ich mich fertig und lag noch vor Lucas im Bett. Sehr gemütlich, schlummerte ich schon fast in dem weichen Bett ein, als Lucas endlich die Bettdecke umschlug und sich zu mir legte. Er zog mich an meiner Taille zu sich und ich kuschelte mich an seine Brust. Ich drehte mich um und sah Lucas in die Augen. Still schweigend betrachteten wir die Augen des Anderen für ein paar Minuten in vollkommender Ruhe.

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt