Gute und schlechte Nachrichten

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„Ally, hast du einen Moment für mich?", fragte mich Rose.

„Für dich doch immer", antwortete ich und verstaute das letzte Buch im Regal.

„Lass uns in mein Büro gehen."

Ich folgte Rose in den hinteren Bereich und setzte mich auf einen der Stühle.

„Du hast mir von deinen Plänen erzählt und obwohl ich zuerst Angst hatte, dass du alles verändern möchtest, bin ich davon überzeugt, dass sich deine Idee hier umsetzen kann. Du hast mich mit deiner Euphorie schon angesteckt und jedes Mal, wenn ich durch meinen geliebten Laden laufe, sehe ich deine Veränderungen und sie gefallen mir von Tag zu Tag mehr. Deswegen möchte ich dir sagen, dass ich dir meinen Buchladen überschrieben habe. Er gehört dir, wenn du ihn annimmst, was ich hoffe", offenbarte mir Rose und ich konnte sie nur mit großen Augen anstarren.

Träume ich oder ist das die Realität. Ich hoffe sehr, dass mir mein Unterbewusstsein keinen Streich spielt.

„Was sagst du Ally? Kümmerst du dich um mein Ein und Alles?"

„Ja, natürlich. Ich weiß nur nicht, was ich gerade sagen soll. Bist du dir sicher?"

„Ob ich mir sicher bin? Aber ja, ich bin mir mehr als sicher. Du erinnerst mich sehr an mich selbst, als ich so jung war. Ich liebte es, genauso wie du, zu lesen und in die Welt der Bücher einzutauchen. Es ist meine größte Leidenschaft gewesen, die bis heute noch nicht abgeklungen ist. Als ich meinen Mann kennenlernte, habe ich mich schon vom ersten Augenblick an in ihn verliebt. Er hat mir die Welt zu Füßen gelegt und wollte immer nur, dass ich glücklich bin. Mein Mann hat mich immer unterstützt, meinen Traum zu verwirklichen und nur durch ihn konnte ich meinen Buchladen aufbauen. Seinen Eltern hat der Laden früher gehört. Sie waren aber keine Buchhändler, sondern Mediziner. Mein Mann war auch Arzt, aber genießt seinen Ruhestand. Er hat die Räumlichkeiten vererbt bekommen und seine Eltern wären sicherlich sehr wütend wenn sie wüssten, dass wir einen Buchladen daraus geschaffen haben. Das war alles damals auch nicht sehr einfach und um dir die ganze Geschichte von Anfang an zu erklären, bräuchten wir mehr Zeit und ein Glas Wein. Du sollst nur wissen, dass es nicht einfach war und auch niemals einfach wird, aber es ist mein ganzer Stolz. Ich bin mir sehr sicher, dass du dich gut um alles kümmern wirst und alleine wirst du nicht sein, denn so schnell wirst du mich nicht los. Ich werde dir meine Unterstützung anbieten. Ich hoffe, dass du diese annimmst."

Rose lächelte mich an und es schien, als wenn sie keine Zweifel bei ihrer Entscheidung hätte.

„Ich werde deine Unterstützung gebrauchen können und ich verspreche dir, dass ich dich immer um deine Meinung fragen werde, wenn ich vor einer schwierigen Entscheidung oder großen Veränderung stehen werde. Danke Rose, dass du Vertrauen in mich hast und dass du mir diese Chance ermöglichst", bedankte ich mich bei Rose und umarmte sie kurz.

„Du wirst das alles sehr gut meistern Allyson, ich mache mir da kaum Sorgen. Es freut mich sehr, dass du mich mit einbeziehen wirst. Jetzt müssen wir aber weiter arbeiten, noch ist kein Wochenende. Du musst noch mindestens zwei Stunden aushalten, bis du den Freitag in vollen Zügen genießen kannst."

Rose scheuchte mich schon fast wieder hinaus zu den Kunden und ich grinste nur noch mehr.

Mein eigener Buchladen.... Ich kann es noch gar nicht glauben.

***

Als ich endlich den Laden zuschloss und mich auf den Weg zu Lucas machen konnte, war ich voller Vorfreude, meinem Freund die gute Nachricht verkünden zu können. Ich hoffe sehr, dass sich Lucas für mich freuen wird. Ich brauche das Gefühl, dass er hinter mir stehen wird.

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt