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„Wieso machen wir uns eigentlich jedes Jahr zu Weihnachten immer solchen Stress vorher? Schau dich mal um, alle wirken gestresst und abgehetzt, dabei sollte man die Wochen vor Weihnachten genießen."

Liv und ich standen am Flughafen und warteten auf Lucas, denn sein Flug müsste in wenigen Minuten ankommen. Die Zeit ist schnell vergangen, doch seine Abwesenheit war immer wieder bemerkbar. Umso mehr bin ich jetzt froh, dass er endlich wieder hier ist.

„Ich glaube, dass wir alle Weihnachten als perfektes Fest erleben wollen und deswegen so viel zu erledigen ist. Doch nichts ist im Leben perfekt und deshalb ist der Stress noch höher. Wir sollten einfach die Ruhe und Zeit genießen, die wir haben könnten. Denn ist es nicht wunderschön in London, wenn alles im weihnachtlichen Glanz erstrahlt?", antwortete ich Liv und sah auf die große Anzeigetafel mit den Ankunftszeiten.

In wenigen Minuten ist Lucas endlich wieder in London. Schon seit drei Tagen bin ich voller Vorfreude und mein ganzer Körper kribbelt vor Glücksgefühlen, dass Lucas endlich wieder zu Hause ist. Ich freue mich schon darauf, mit ihm den Weihnachtsbaum zu schmücken und gemütlich durch das weihnachtlich-dekorierte London zu spazieren.

„Ally?", riss mich Liv aus meinen Gedanken und ich sah wieder zu ihr.

„Entschuldige, ich war gerade mit meinen Gedanken woanders. Was hast du gesagt?" Ich sah zurück zu Liv, welche mich jetzt grinsend ansah.

„Ich wollte dich nur in Kenntnis setzten, dass mein lieber Bruder gerade auf uns zuläuft", sagte Liv und zeigte nach vorne. „Aber bitte macht jetzt keine große Show aus eurem Wiedersehen, sodass alle zu uns schauen werden. Immerhin war er nur sechs Wochen weg und keine sechs Monate", ergänzte noch Liv in dem Moment, als ich gerade Lucas entgegengehen wollte.

„Okay, ich bleibe mit dir hier stehen", gab ich nach und wartete ungeduldig darauf, dass Lucas uns endlich entdecken würde, denn er sah sich suchend um.

Ungeduldig stand ich neben Liv und die Minuten zogen sich dahin. Lucas entdeckte uns einfach nicht zwischen den ganzen Menschen und lief Richtung Ausgang, doch es sah von hier so aus, als wenn er an uns vorbei laufen würde.

„Also mein Bruder hat wirklich kein sehr großes Talent darin, uns zu finden. Lauf ihm entgegen Ally, sonst stehen wir hier noch eine halbe Ewigkeit", gab Liv grinsend nach und scheuchte mich mit einer Handbewegung nach vorne.

„Lucas!", rief ich laut und lief auf ihn zu. Er drehte sich um, doch sah in die falsche Richtung. Ich versuchte es nochmals und rief ihn, doch auch dieses Mal sah er mich nicht.

Liv wurde es zu viel und sie rief laut: „Miller!", und endlich sah Lucas zu uns.

Mit einem breiten Grinsen sah er zu Liv und endlich entdeckte er auch mich. Ich lief etwas schneller und auch Lucas beschleunigte seine Schritte. Wir trafen uns in der Mitte des Weges und stürmisch umarmte ich ihn.

„Endlich bist du hier", murmelte ich und umarmte ihn fest.

„Ich freue mich auch dich zu sehen." Mein Freund lachte und mein Herz machte einen Freudensprung bei diesem vertrauten Geräusch.

Lucas schob mich etwas von sich weg und betrachtete mich kurz, anschließend küsste er mich zärtlich, mitten am Flughafen.

„Ich dachte, wir hätten das mit der Show am Flughafen geklärt", unterbrach uns Liv und wir lösten uns voneinander.

„Ich hab dich auch vermisst Schwesterherz", begrüßte Lucas seine Schwester und löste sich von mir, um sie zu umarmen.

„Wollen wir?", fragte ich die beiden und sie nickten.

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt