Wie ein Wasserfall

96 9 64
                                    

„Lucas, ich..." Weiter kam ich nicht, denn mal wieder störte uns ein Handy.

„Ja?" Sprach Lucas leicht genervt ins Telefon. Er verdrehte kurz die Augen und reichte mir dann sein Handy. Verwirrt sah ich Lucas an und hielt mir das Handy ans Ohr.

„Hallo?"

„Ally? Gott sei Dank erreiche ich dich! Winter ist das Schlüsselwort." Quiekte Kate fröhlich ins Handy.

„Tut mir leid Kate. Aber irgendwie kann ich dir nicht folgen." Ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich das alles nur träume.

„Kneif mich mal bitte kurz." Flüsterte ich Lucas zu. Leicht verwirrt sah er mich an, doch er kniff mir dennoch leicht in die Seite. Es tat etwas weh. Also kein Traum.

„Kate? Ich muss etwas ganz wichtiges tun. Fasse dich so kurz wie möglich." Ich sah Lucas die ganze Zeit in seine Augen.

„Okay Ally. Winter sage ich nur. Mach dich schon mal schlau über Hochzeiten im Winter."

„Kate. Das hatten wir doch schon. Ich werde keine Doppelhochzeit mit euch halten. Auch im Winter nicht!"

„Keine Doppelhochzeit! Ich erkläre es euch wann anders ausführlich. Bis bald." Und schon hatte sie aufgelegt. Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber und beachtete nur noch Lucas.

„Also ich hoffe doch sehr, dass wir nicht durch ein Telefonklingeln bei unserem eigenen Ja-Wort auch gestört werden." Kommentierte ich das ganze Geschehen. Lucas sah mich belustigt an.

„Träumst du etwa schon von unserer Hochzeit Prinzessin?"

Erst dann wurde mir bewusst, was ich gerade gesagt habe. Irgendwie muss ich mich da wieder raus reden.

„Nein! Was ich eigentlich sagen wollte ist etwas ganz anderes. Ich wollte dir sagen, dass ich dich über alles liebe und mir das eigentlich schon bewusst geworden ist, als wir von Kate und Matthew nach Hause gegangen sind. Ich wollte dir jetzt noch so viele Dinge aufzählen, wieso ich dich liebe. Aber um ehrlich zu sein fällt mir gerade im Moment einfach nichts ein. Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Aber ich habe gerade entdeckt, dass das das wichtigste ist und auch das wichtigste sein wird. Hauptsache wir lieben uns und verdammt nochmal küss mich endlich Lucas. Ich rede schon wieder wie ein Wasserfall." Seine Augen erinnern mich an einen Wasserfall.

So schön blau aber dennoch etwas Besonderes. Ein Wasserfall ist ein passender Vergleich.Bevor ich mir aber noch den Kopf darüber zerbrechen konnte, an was mich Lucas Augen erinnern, küsste er mich endlich. Ich weiß nicht, ob ich es mir einfach nur einbilde oder es wirklich so ist. Dennoch fühlte sich der Kuss besser an. Schöner.Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.

Man liest ja viel zu oft in den Romanen, dass die Hauptprotagonistin dieses spezielle Gefühl verspürt, wenn sie ihre große Liebe küsst. Irgendwie konnte ich mir selbst nie so wirklich etwas darunter vorstellen. Ich kannte dieses Gefühl einfach nicht. Doch wenn ich ehrlich sein soll, dann ist mir erst jetzt bewusst geworden, bei wem ich dieses Gefühl schon seit langem verspüre. Man kann es kaum beschreiben. Es ist aber ein unglaublich schönes Gefühl. Als wenn ich endlich Zuhause angekommen wäre.

Langsam lösten wir uns.

„Ich hoffe es regnet gleich." Sprach ich meine Gedanken laut aus. Lucas fing an zu lachen und kriegte sich kaum wieder ein.

„Weißt du eigentlich, dass ich das so sehr an Dir liebe? Du sagst einfach so oft, was du denkst. Es ist sehr erfrischend und zaubert mir so oft ein Lächeln ins Gesicht. Aber diesen Satz musst du mir etwas näher erläutern." Bat Lucas mich und lächelte mich schief an.

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt