Überraschendes Angebot

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„Ally, kann ich mit dir reden?" Rief mich meine Chefin plötzlich von der Kasse aus. Ich legte den Stapel Bücher, welchen ich einräumen wollte, an die Seite und ging zu ihr.

„Ist alles in Ordnung?" Fragte ich Rose an der Kasse.
„Ja, eigentlich schon. Ich wollte dich gerne um einen Gefallen bitten."
„Um was für einen Gefallen handelt es sich?"
„Du hast den Laden unter Kontrolle und führst ihn besser als ich. Du liebst es hier zu arbeiten. Das sehe ich dir an. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du mich vertreten könntest."
„Ja natürlich. Wie lange soll ich dich vertreten?" Fragte ich Rose
„Um ehrlich zu sein, gibt es keinen bestimmten Zeitraum." Antwortete mir Rose etwas zögerlich.
„Wie meinst du das?" So ganz verstand ich die Bitte von Rose nicht.
„ Du weißt doch, dass ich schon 68 bin. Ich bin nicht mehr die Jüngste. Du hast deine Arbeit großartig hier gemacht. Deswegen habe ich beschlossen, dir die Kontrolle über meinen Laden zu geben. Ich habe vollstes Vertrauen in dich, dass du das meistern wirst. Natürlich werde ich dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn du Hilfe brauchst. Mindestens einmal die Woche werde ich auch nach dem Rechten sehen. Versprochen." Erklärte mir Rose. Leicht geschockt sah ich sie an.
„Bist du dir sicher? Es ist dein Laden. Den kannst du mir doch nicht einfach anvertrauen... Ich würde es natürlich gerne machen, aber ich möchte nicht, dass du deine Entscheidung irgendwann bereust. Ich habe doch gar keine Ausbildung als Buchhändlerin gemacht. Durch mein Studium habe ich natürlich Ahnung von Büchern, aber der wirtschaftliche Teil fehlt mir. Etwas BWL hatte ich auch, aber nicht so intensiv." Plapperte ich drauf los.
„Beruhige dich Ally. Du kannst erstmal in Ruhe nachdenken. Das mit den Finanzen bekommst du auch noch hin. Es gibt Fortbildungen. Außerdem werde ich dich nicht alleine lassen. Die Finanzen werde ich weiterhin verwalten. Du musst dich nur um die Bestellungen und um den Laden kümmern. Das hast du doch in den letzten Wochen auch ohne mich geschafft. Mach dir keinen Kopf. Denk in Ruhe darüber nach." Versuchte mich Rose zu beruhigen.
„Ich werde darüber nachdenken."
„Mach das Schätzchen. Denk in Ruhe darüber nach. Lass dir Zeit. Damit du dich jetzt beruhigst, machen wir jetzt einfach den Laden zu. Du denkst in Ruhe darüber nach."
„Bist du dir sicher Rose? Ich muss doch noch die Bücher einräumen und im Lager wartet auch noch eine Bestellung, die.."
„Allyson! Du schnappst jetzt deine Sachen und gehst nach Hause. Denk darüber nach. Ich packe alles weg und schließe dann den Laden zu. Anschließend gehe ich auch nach Hause. Los jetzt." Rose schob mich Richtung Tür und drückte mir meine Sachen in die Hand.
„Okay, okay. Ich geh ja schon. Bis morgen Rose." Sagte ich lachend und öffnete die Tür.
„Bis morgen Ally." Rose winkte mir zu und schloss hinter mir die Tür.

Sollte ich jetzt nach Hause gehen? Zuhause habe ich aber auch keine Aufgabe...
Vielleicht sollte ich mal bei Lucas vorbei schauen? Das wäre eine Idee. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wie der Verlag heißt, in dem er arbeitet. Am besten rufe ich Liv an. Sie verrät es mir bestimmt. Ich suchte mein Handy in meiner Tasche und wählte Livs Nummer.

„Hey Ally. Wie geht's dir? "
„Hi Liv. Mir geht's ganz gut. Was machst du gerade?"
„Ich bin gerade mit Tom unterwegs. Inspiration suchen." Liv klang sehr glücklich.
„Dann möchte ich euch nicht stören. Weswegen ich anrufe... Könntest du mir die Adresse vom Verlag sagen, wo Lucas arbeitet?" Bat ich Liv.
„Ja klar. Der Verlag ist in der Straße...."
„Danke Liv. Euch noch viel Spaß auf der Suche nach Inspiration. Wir sehen uns."
„Werden wir haben. Viel Spaß bei Lucas. Ich melde mich." Und schon hatte sie aufgelegt.
Ich machte mich also auf den Weg zum Verlag....

„Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?" Sprach mich eine freundliche Frau in meinem Alter an. Ich stand gerade in einem großen Flur und suchte Lucas. Auf der richtigen Etage war ich zum Glück schon.
„Guten Tag. Ich hoffe es. Ich suche Lucas Miller. Ist sein Büro hier?" Ich lächelte sie freundlich an.
„Ja, sein Büro ist hier. Haben Sie einen Termin bei ihm? Ich hätte schwören können, dass Lucas gerade keinen Termin hat. Wenn sie mir Ihren Namen sagen könnten, würde ich nachschauen." Sie   erwiderte mein Lächeln.
„Ich habe keinen Termin. Um ehrlich zu sein, wollte ich ihn überraschen. Mein Name ist Allyson Summers. Eigentlich Ally." Antwortete ich ihr.
„Entschuldigung, aber bist du DIE ALLY?" Fragte sie mich mit großen Augen.
„Nicht das ich wüsste. Ich bin einfach nur Ally." Leicht verwirrt sah ich sie an.
„Du bist nicht einfach nur Ally. DU bist DIE Ally." Sprach plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um. Vor mir stand ein freudestrahlender Lucas.
„Kate, darf ich vorstellen? Das ist meine reizende Freundin Allyson. Ally, das ist die weltbeste Sekretärin Katelyn Harrison, bald Johnson."
„Sie ist ja noch hübscher, als du uns erzählt hast Lucas. Freut mich sehr Ally. Ich hoffe, ich darf Ally sagen? Nenn mich einfach Kate." Meinte Kate lächelnd und umarmte mich.
„Freut mich auch Kate." Sagte ich und erwiderte ihre Umarmung.
„Du bist verlobt?" Fragte ich sie und entdeckte an ihrem Finger einen wunderschönen Ring.
„Ja, seit 3 Tagen." Sie strahlte von einem Ohr zum anderen.
„Dann gratuliere ich. Der Ring ist wunderschön."
„Dankeschön." Sagte sie und wurde leicht rot.
„Du bist  also die weltallerbeste Sekretärin? Wie bist du denn bei Lucas gelandet?"
„Tja.. Lucas kann sich glücklich schätzen, dass er mich hat."
„Hey! Ich steh auch noch hier." Beschwerte sich Lucas. Ich drehte mich zu ihm um und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Wissen wir." Sagte Kate. Ich grinste sie an. Kate ist wirklich klasse.
„Pass auf Kate, ich bin immer noch dein Boss." Gab Lucas trotzig zurück.
„Lucas! Sei nett zu Kate. Sie hält dich jeden Tag aus. Denk daran." Ich stieß ihm leicht in die Seite
„Danke Ally. Aber Lucas wäre ohne mich verloren. Mich wird er niemals entlassen. Außerdem wird ihm sonst sein bester Freund die Hölle heiß machen."
„Wieso das denn?" Fragte ich sie.
„Weil ich ihr Verlobter bin." Sagte plötzlich jemand hinter uns. Ich drehte mich um. Vor mir stand ein Mann in einem dunklen Anzug. Er hat schwarze Haare und grüne Augen. Freundlich lächelte er mich an.
„Darf ich vorstellen? Das ist mein Verlobter und der beste Freund von Lucas."
„Hey. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Matthew." Sagte der Schwarzhaarige und reichte mir die Hand.
„Hi. Ich bin Ally." Ich schüttelte seine Hand.
„Endlich stellst du uns mal deine Freundin vor. Das hat ja wirklich lange gedauert. Hattest du Angst, sie sucht das Weite, wenn sie uns kennenlernt?" Sagte Matthew und klopfte Lucas freundschaftlich auf die Schulter. Kate gab er einen Kuss und stellte sich dann zu ihr.
„Um ehrlich zu sein, hättest du sie heute auch nicht kennengelernt, wenn sie nicht überraschend vorbei gekommen wäre. Du hättest sie auf jeden Fall noch kennengelernt. Zu meiner Verteidigung, du hast mir Kate auch erst nach 3 Monaten als deine Freundin vorgestellt." Sagte Lucas und sah dabei zu seinem besten Freund.
„Du kanntest Kate doch schon. Durch dich, habe ich sie erst kennengelernt." Leicht verwirrt sah er Lucas an.
„Ja, aber ich kannte sie noch nicht als deine FREUNDIN. Das hast du mir erst nach 3 Monaten erzählt. Also liege ich noch super im Zeitrahmen." Meinte Lucas und zwinkerte seinem besten Freund zu.
„Wie lange ist sie denn schon deine Freundin? Das weißt du bestimmt nicht Kumpel." Gespannt sah ich Lucas an. Ob er weiß, wie lange wir schon ein Paar sind?
„Seit 5 Wochen und 3 Tagen." Kam es von Lucas, wie aus der Pistole geschossen. Erstaunt und mit großen Augen sahen wir ihn alle an.
„Was denn? Glaubt ihr ernsthaft, ich wüsste nicht, seit wann ich mit meiner Traumfrau zusammen bin?" Als er das sagte, sah er mir tief in die Augen. Augenblicklich verlor ich mich in seinen Augen. Meine Wangen fühlten sich sehr warm an. Ich wurde garantiert rot.
„Sind die beiden nicht süß zusammen?" Flüsterte Kate leise zu Matthew.
„Fast so süß wie wir." Antwortete er ihr und gab ihr einen Kuss auf die Haare.
„Okay Leute. Bevor ihr Ally noch irgendwelche peinlichen Storys von mir erzählt, nehme ich sie jetzt mit in mein Büro. Wir sehen uns nachher." Lucas schnappte meine Hand und wollte mich Richtung Büro ziehen, doch ich ließ seine Hand los und ging zu Kate und Matthew.
„Es war wirklich schön, euch kennenzulernen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder." Sagte ich zu den beiden.
„Wir sehen uns natürlich bald wieder! Ich bestehe darauf. Pass gut auf sie auf Lucas!" Sagte Kate zum Abschied und umarmte mich. Matthew reichte mir freundlich die Hand und lächelte mir zu. Ich winkte den beiden noch kurz zu und ging zu Lucas.
„Ich habe DIE Idee!" Rief Kate plötzlich. Ich drehte mich zu ihr um.
„Kate, lass es!" Sagte Lucas und sah sie eindringlich an.
„Was denn? Du weißt doch noch gar nicht, was ich vorhabe!" Sagte Kate ganz unschuldig. Matthew neben ihr lachte leise vor sich hin. Verwirrt sah ich Lucas an.
„Passt euch 8 Uhr?" Fragte Lucas Kate und atmete leicht genervt aus.
„Perfekt. Wir sehen uns dann heute Abend. Ich freue mich schon darauf." Kate klatschte in die Hände und freute sich wie ein kleines Kind. Lucas zog mich an meiner Hand in sein Büro.
„Was war das denn?" Fragte ich ihn, immer noch total verwirrt.
„Das? Das war mein bester Freund, mit seiner verrückten Verlobten. Auch bekannt als meine Sekretärin und eine gute Freundin von mir. Vielleicht auch meine beste Freundin. Auf jeden Fall, hat sie uns heute Abend zu einem Essen bei sich eingeladen. Ich hoffe, du hast heute Abend noch nichts vor? Wenn doch, musst du Es absagen. Ich gehe da garantiert nicht ohne dich hin." Sagte Lucas und klang schon fast leicht verzweifelt.
„Keine Sorge Lucas. Kate scheint echt nett zu sein, genauso wie Matthew. Was heute Abend angeht, hast du Glück. Ich habe nämlich noch nichts vor." Beruhigte ich ihn und strich über seine Hand.
„Da bin ich erleichtert. Was führt dich zu mir Prinzessin?" Wechselte Lucas das Thema und grinste dabei. „Hast du mich etwa vermisst?"
„Bist du etwa nicht froh, mich zu sehen?" Stellte ich die Gegenfrage. Lucas sollte wirklich mal wieder auf den Boden der Tatsachen kommen. Er wirkte schon wieder viel zu überheblich.
„Doch, natürlich! Spätestens in einer Stunde hätte ich dich angerufen."
„Wirklich? Weswegen denn?" Mit Absicht ließ ich meine Frage leicht verwirrt klingen.
„Ich habe dich vermisst. Deswegen." Flüsterte Lucas und kam meinen Lippen immer näher.
„Ich habe dich auch vermisst. Deswegen bin ich hier." Flüsterte ich ihm zu und schloss die Lücke zwischen unseren Lippen und küsste ihn. Sofort erwiderte er den Kuss.
„Ich weiß." Sagte Lucas nachdem wir uns lösten.
„Das war mir klar." Gab ich zu.
„Tja... Ein Gentleman weiß halt immer Bescheid." Antwortete er mir mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

Ich konnte nur den Kopf schütteln. Lucas braucht noch sehr viel Zeit, bis er ein wahrer Gentleman sein wird.

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Hey Leute!

Ich mag das Kapitel irgendwie :) . Ihr auch?
Ich hoffe, Euch geht's soweit ganz gut? Nun ist auch bei uns der Winter angekommen. Total viel Schnee und eiskalte Temperaturen haben den Winter bei uns angekündigt. Schon zuuuu kalt für mich :/ . Ich bin froh, wenn wieder Herbst ist :D

Freue mich über Kommentare und oder Votes!!!!!

Wir sehen uns!
Bis bald. ;)

Mein wahrer Gentleman?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt